Von der Küste Estlands ins Hochmoor im Soomaa-Nationalpark

Das Wetter ist genau richtig für den Wechsel von der Küste ins Inland. Etwas regnerisch und ein wenig windig, so empfängt uns das Moor. Auf dem Parkplatz des Nationalpark-Infocenters können wir entspannt stehen und abends noch auf den Biberpfad gehen. Die Spuren der Biberfamilie sind deutlich sichtbar, noch sicht- und spürbarer sind allerdings die Bremsen und Mücken, die um uns herum schwirren.

Die Wege sind alle bestens mit Bretterstegen präpariert.
Hier haben die Biber ganze Arbeit geleistet.

Am nächsten Morgen fahren wir zum Wanderparkplatz des Ingatsumoorwanderpfads. Der Weg ist nicht sehr lang, aber sehr abwechslungsreich. Erst geht es durch den Wald, um dann ein paar Stufen ins Hochmoor aufzusteigen. Vom Aussichtsturm hat man einen schönen Blick über die große Hochmoor-Ebene. In zwei der Moorseen hat man sogar Badeleitern installiert. Ich konnte es mir nicht verkneifen dort ins Wasser zu steigen. Durch die dunkle Farbe ist das Wasser angenehm temperiert.

Während der sogenannten 5. Jahreszeit, die Zeit nach der Schneeschmelze, gibt es in den tiefer gelegenen Regionen regelmäßig geführte Kanutouren, eine echte Attraktion in Estland. Erwähnenswert sind noch zwei tierische Begegnungen, die eigentlich viel seltener sind als Elch und Co und zwar lief uns bei der Anfahrt zum Moor ein Goldschakal über den Weg und während unserer Hochmoor Wanderung ein Fischotter. Welch eine freudige Überraschung. Das tröstet ein wenig über die nicht gesehenen Ringelrobben und Elche hinweg.

Rummu quarry eine skurrile Badelandschaft

Auf dem Weg zur Westküste liegt ungefähr auf der Hälfte des Weges ein altes Kalkabbaugebiet. In Kombination mit einem Gefängnis war es bis 1970 eher ein Arbeitslager. Nach der Schließung des Gefängnisses wurde auch der Kalkabbau eingestellt. Viele Teile des Werkes wurden geflutet, so dass dadurch eine skurrile Kulisse entstanden ist. Ein Pächter wurde gefunden, der daraus eine Eventlocation mit Bade-, Paddel- und Tauchmöglichkeiten gemacht hat. Man kann auch noch auf den Resten der Kalkberge herum klettern, was aber nicht ganz ungefährlich ist.

Eine schmale Rinne zum Abstieg.
Die Ruinen sind Wassersprungtürme.

Nach diesem sehr lohenswerten Zwischenstopp fahren wir zu einem etwas größerem Strandparkplatz in der Nähe von Nõva. Hier sind wir nicht alleine, aber es ist Platz genug, so dass sich alles gut verläuft und keiner den anderen stört. Das Wasser in der Ostseebucht ist herrlich klar und gar nicht so kalt, so dass ich nach meiner morgendlichen Joggingrunde ein erfrischendes Bad nehmen konnte.

Standplatz mit direktem Meerzugang. 👍

Über den finnischen Meerbusen nach Tallinn

Jetzt heißt es Abschied nehmen von Finnland. Mit der Finlandia fahren wir innerhalb von 2 Stunden von Helsinki nach Tallinn. Düstere Wolken umhüllen Helsinki bei unserer Abfahrt.

Bei unserer Ankunft in Tallinn scheint dann wieder die Sonne.

Wir haben nicht viel Zeit verschwendet, um uns einen Platz außerhalb zu suchen. Kurz hinter dem Fährhafen ganz in der Nähe der Tallinner Altstadt gibt es neben der alten City Hall einen günstigen Parkplatz.

Sogar mit etwas grün drumherum.
Die alte Stadthalle jetzt eine Bauruine,
aber ideal als Aussichtspunkt.

Vom Hunger getrieben, gehen wir durch die schöne mittelalterliche Stadt. Wir kommen auch an der russischen Botschaft vorbei, an der es ein entsprechendes Statement zum Ukraine Krieg gibt. Immer unter der Aufsicht der estnischen „Politsei“.

Katharinengasse

Gegenüber der polnischen Botschaft kehren wir passend zum Thema in ein Restaurang ein, welches das passende Essen anbietet. Alles was auf der Karte steht, ist nach mittelalterlichen Rezepten zubereitet, selbst das Bier. Das Essen war sehr außergewöhnlich, aber sehr lecker, das Bier allerdings mit Honig oder Zimt eher gewöhnungsbedürftig.

Sogar die Verkleidung stimmt.

Nach einer ruhigen Nacht streifen wir noch einmal ohne einen knurrenden Magen durch die Stadt. Viele Schaufenster sind liebevoll dekoriert. Anschauen und fotografieren gratis. 😉

Alles aus Marzipan.
Riesenrad fahrende Kaffeetassen.
Gefilzte Figuren

Viele Kirchen und eine perfekt erhaltene Stadtmauer prägen das Stadtbild.

Teilweise begehbar.
Rechts die dicke Margarethe, der größte und wehrhafteste Turm.
Eine russisch orthodoxe Kirche.
Vom Domberg aus gesehen.
Der Rathausplatz

Nach drei Tagen Hauptstädte besichtigen, zieht es uns nun wieder in etwas weniger besiedelte Gebiete, dafür soll Estland ja bekannt sein.

Sightseeing in Helsinki

Helsinki ist eine schöne entspannte Großstadt mit dem großartigen Flair einer Hafenstadt. Einige Kreuzfahrtschiffe legen mitten im Zentrum des Hafens an. Das geht in den wenigsten Hauptstädten. Trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass es voll ist. Unser Womo parken wir kostenlos, da Wochenende, zwischen Fährhafen und Altstadtviertel. Von hier sind wir in 20 Minuten zu Fuß in der Stadt. Bei strahlendem Sonnenschein und etwas hungrig besuchen wir zunächst die alte Markthalle im Hafen. Hier gibt es wirklich alles was das Herz begehrt. Von traditionellem skandinavischen Essen bis zu orientalischem Fastfood. Einige sehr fragwürdige Produkte gibt es hier allerdings auch zu kaufen.

Bei Elch und Rentier bin ich noch dabei, aber bei Bärenfleisch bin ich raus😬
Die kleinen Fähren fahren zu den vorgelagerten kleinen Inseln, die alle noch zu Helsinki gehören.
Auf Holzpontons installiertes Freibad.
Der Dom, das Wahrzeichen Helsinkis
davor der Senatsplatz.
Mit dem Hop-on-Hop-off Bus durch die Stadt.
Das Olympiastadion von 1952

Ein Aha-Erlebnis hatten wir bei dem Besuch der öffentlichen Bücherei. Zum einen ein spektakulärer Bau und zum anderen ist die Ausstattung mit allem Pipapo, von 3-D Drucker, über Tonstudios (Instrumente kann man hier auch ausleihen), Küchen für das Kochen mit Freunden, Arbeitsplätze, Meetingplätze mit allem an digitaler Präsentationstechnik, Playstationräume für die ganze Familie und wir haben sicherlich noch nicht alles gesehen. Eigentlich ist es eine Begegnungs- und Bildungsstätte in einem. Bücher gibt es natürlich auch zu leihen.

Mit Außenterrasse zum Entspannen.

Weitere schöne Gebäude und Kuriositäten liegen immer wieder auf unserem Weg weiter durch die Stadt.

Gardinen aus alten Jeans vor einer Bar.
Sperrmüll als Kunstobjekt.
Die Kapelle der Stille.
Die Felsenkirche. Leider nehmen sie 5€ Eintritt, für einen kurzen Blick in die Kirche war uns das zu viel. Aber trotzdem sehr besonders in ihrer Architektur.

Ein wenig erschöpft von den vielen Eindrücken genießen wir noch ein wenig den Yachthafen und das Drumherum aus unserem Womo heraus.

Schlafen in der Hauptstadt geht ohne Probleme.

Vom Saimaasee über Lahti nach Helsinki

Die 400 km bis in die Hauptstadt, wollen wir mit einem kurzem Stopp in Lahti verbinden. Lahti bekannt als Wintersporteldorado für Skispringer, Langläufer und Biathleten. Die größte der Schanzen kann man per Aufzug besichtigen. Sehr interessant ist die Nutzung des Auslaufs der großen Schanze im Sommer.

Hier wird im Sommer gebadet und geschwommen.
Man könnte meinen, man landet direkt im Schwimmbecken
Vor dem Sprung noch einmal konzentrieren.
Blick auf den Vesijärvi See
Ups, hier geht’s runter.

Jetzt müssen wir uns nur noch etwas stärken und wird brauchen unbedingt ein kühles Getränk. Denn die Temperaturen sind heute wirklich mit 31°C außergewöhnlich warm.

Im Hafenviertel gibt es einige Möglichkeiten sich auf ein Getränk und einen Imbiss gemütlich niederzulassen.

Gut gesättigt, finden wir für die Übernachtung ein schönes Plätzchen an einem Badeplatz, so dass wir den Tag mit einem erfrischenden Bad im See beenden können.

Morgen geht’s nach Helsinki😉

Mit dem Kajak durch den Kolovesi-Nationalpark

Gut präpariert und mit einem frisch gereinigtem Teppich fahren wir nach Käkövesi unserem Ausgangspunkt der 4 tägigen Kanuexpedition auf der Suche nach Felsenzeichnungen, die nur per Boot zu erreichen sind und natürlich den Saimaa-Ringelrobben. In den 4 Tagen zeigte sich nicht eine einzige Robbe. Ich glaube es verhält sich ähnlich wie mit den Elchen. Man […]

Mit dem Kajak durch den Kolovesi-Nationalpark

Mit dem Kajak durch den Kolovesi-Nationalpark

Gut präpariert und mit einem frisch gereinigtem Teppich fahren wir nach Käkövesi unserem Ausgangspunkt der 4 tägigen Kanuexpedition auf der Suche nach Felsenzeichnungen, die nur per Boot zu erreichen sind und natürlich den Saimaa-Ringelrobben.

Mit der Kabelfähre geht es von Enonkosken zum Nationalpark.
Der Himmel gestaltet sich immer noch sehr abwechslungsreich.
Parkplatz Käkövesi
Auf geht’s Richtung Norden.

In den 4 Tagen zeigte sich nicht eine einzige Robbe. Ich glaube es verhält sich ähnlich wie mit den Elchen. Man muss einfach daran glauben, dass es sie hier gibt. Leider verhielt es sich mit den Mücken nicht so, die haben sich tatsächlich gezeigt und haben uns fleißig als Blut-Spender missbraucht.

Jeder der Lagerplätze ist hier fantastisch mit allem was man benötigt ausgestattet. So konnten wir unsere Mahlzeiten zur unserer Freude immer auf dem Feuer zubereiten.

Erst das Holz sägen,
dann Feuer machen,
idealerweise vorher einen Fisch angeln 👎,
warten und entspannen
und dann doch Nudeln kochen.
Zähneputzen am See,
schwimmen,
und ein ordentliches Frühstück für die harte Tour gegen den immer stärker werdenden Nordwind.

Das Paddeln gestaltete sich zwischen den vielen kleinen und großen Inseln als sehr abwechslungsreich, die Navigation war dadurch nicht einfacher. Bernd konnte uns aber mit seinem elektronischem Hilfsmittel, von mir liebevoll als Garfield bezeichnet, sicher durch das Labyrinth lotsen. Die Entdeckung der Felszeichnungen ist allerdings wie mit der Robbe eine Glaubenssache. Wirklich erkannt haben wir keine, aber die Schilder waren ganz gut, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie sie zu besten Zeiten einmal ausgesehen haben könnten.

Nach zwei Stunden gegen Windstärke 4-5 war mein Maskottchen patschnass und wir erschöpft.
Pyylinoja unser letzter und nördlichster Übernachtungsplatz
Abendstimmung am Steg und langsam lässt der Wind auch nach.
So kann man gut geschützt vor den Mücken den Sonnenuntergang genießen und dann einschlafen. 🌛
Auf zur letzten Etappe bei perfektem Wetter
und bei absoluter Windstille.
Zurück in Käkövesi, schön war’s. ☺️
Ein letztes Grillen in der Super -Luxushütte.
Unsere Tour durch den Kolovesi-Nationalpark.

Saimaan-Seenplatte und das finnische Wetter

Während andere in Mitteleuropa schwitzen wird es hier gerade nahezu herbstlich von den Temperaturen. Nach einigen Überlegungen entschließen wir uns, unsere Pläne ein wenig zu ändern und doch noch weiter nördlich das Seengebiet zu erkunden. Unser Ziel ist der Kolovesi-Nationalpark, um für mehrere Tage den Sealtrail zu paddeln. Wir machen einen kleinen Zwischenstopp zwecks Versorgung in Savolinna. Hier gibt es noch einige kulturelle Highlights zu sehen. Neben dem Dom

gibt es auch noch eine sehr schöne Burg zu besichtigen.

Olavsburg

Und ganz niedliche Möwenküken auf der Burgmauer.

🥰

Ein paar Kilometer nördlich finden wir dann einen sehr komfortablen Womo Stellplatz bei Enonkosken. Ver- und Entsorgung, Strom, Grillplatz mit Holz, einen Teppichwaschplatz und ein Infocenter über den Nationalpark und das alles kostenlos. Wir sind begeistert und können hier in Ruhe unsere Kajak-Tour planen.

Heute sogar mit Abendsonne.
Die habe ich heute Morgen gefunden
und direkt verarbeitet. Köstlich.
Ein Genuss.

Übrigens gab es im Infocenter auch die in Finnland typischen Flickenteppiche zu kaufen. Et voilà ein neuer Teppich für unser Womo.

Passt perfekt.

Den alten Teppich hat Bernd dann am Teppichwaschplatz gesäubert, so wie es die Finnen auch sogar sonntags machen. Wie man unten sieht, waren wir nicht die Einzigen.

Erst nass machen,
dann schrubben
ausspülen
und das Wasser auswalzen.

Nach dem wir alles erledigt haben, geht es in Richtung Einsatzstelle, von der wir morgen dann unsere mehrtägige Tour starten wollen. Auf dem Wege dahin geht es noch mit Hilfe einer Drahtseilfähre über den See.

Wir sind gespannt auf unsere Tour und werden erst in ein paar Tagen wieder berichten.

Saimaan-Seenplatte und das finnische Wetter

Während andere in Mitteleuropa schwitzen wird es hier gerade nahezu herbstlich von den Temperaturen. Nach einigen Überlegungen entschließen wir uns, unsere Pläne ein wenig zu ändern und doch noch weiter nördlich das Seengebiet zu erkunden. Unser Ziel ist der Kolovesi-Nationalpark, um für mehrere Tage den Sealtrail zu paddeln. Wir machen einen kleinen Zwischenstopp zwecks Versorgung […]

Saimaan-Seenplatte und das finnische Wetter

Entlang der südlichen finnischen Seenplatte zur großen Saimaa Seenlandschaft

Tampere lassen wir links liegen und fahren über Kangsala die 325 Richtung Osten zum Päijanne-See. Hier befinden sich mehrere Nationalparks, mit geologischen interessanten Granitinseln aber auch vorzüglichen Sandstränden. Das ist unser Zwischenziel für die nächsten zwei Nächte. Nach 5 km Schotterweg gelangen wir an einen wunderschönen, aber auch perfekt ausgestatteten Lagerplatz. Alles was der Finne braucht zu seinem Glück und wir auch.

Sandstrand
Feuerholz und Werkzeug zum Zerkleinern

Eine passende Grillhütte gibt es auch dazu. (Davon gibt es keine Fotos, da dort zwei Großfamilien ihre Mahlzeit zubereiteten.) Am nächsten Tag könnten wir endlich wieder unsere beiden Begleiter ausführen. Mit Flip und Flop ging es dann entlang einiger Inseln durch das teilweise sehr unruhige Fahrwasser. Der Wind nahm immer mehr zu, so dass wir wieder umgekehrt sind und noch ein paar Fahrmanöver an unserem Strand übten. Was mindestens genauso spaßig war.

Das unruhige Wasser sieht man hier nicht wirklich.😉

Heute Abend wurde es dann auch endlich Zeit für ein echt finnischen Grillabend, den wir zusammen mit den beiden finnischen Familien genossen. Die Unterhaltung war etwas sparsam, wir schieben es einfach auf die zu große Sprachbarriere. Am nächsten Tag geht es weiter über Mikkeli zum Saimaa-Seengebiet. In Mikkeli machen wir einen kurzen Zwischenstopp, um noch ein wenig einzukaufen. Kostenlose Parkplätze gibt es immer zur genüge. Nur wenige hundert Meter und wir stehen mitten auf dem Marktplatz. Auf dem bäuerlichen Markt gibt es alles was wir noch benötigen. Gemüse (heute gibt es frische Erbsenschoten) und weitere Leckereien. Wir gönnen uns eine lokale Spezialität. Kross gebratene kleine Maränen. Sie werden mit allem drum und dran verspeist, köstlich.

Sehr moderne Einkaufshalle

Den Dom schauen wir uns auch noch schnell an. Eine wunderschöne neugotische Kirche.

Innen alles aus Holz gebaut.

In der Nähe von Puumala finden wir unseren nächsten Übernachtungsplatz. Auf der kleinen Halbinsel gibt es rund herum die tollsten Strände. Hier wollen wir mit Flip und Flop auf Ringelrobben Expedition gehen. Wir sind gespannt, ob wir die einzigartigen Süßwasser-Seerobben zu Gesicht bekommen.

Saimaa-See

Ankommen in Finnland – Turku

Um ein Gefühl für das Land und die Leute zu bekommen, haben wir uns zunächst Turku angesehen. Das Parken war diesmal kein Problem. Direkt am Hafen des Flusses Aura startet unsere Stadttour. Entlang der Kaimauer sind wir zunächst zum Dom gelaufen. Immerhin die älteste Kirche Finnlands.

Holzhäuser aus dem alten Stadtviertel.

Am Wasser reiht sich ein Restaurant oder Bar neben dem anderen. Für Museumsfans gibt es auch genügend Auswahl. Wir sind heute ganz genügsam und schauen uns das Spektakel lediglich von außen an.

Auf dem Markt kaufen wir leckeres Graubrot und Räucherlachs

Den verspeisen wir dann gemütlich auf einer Parkbank am Wasser.

Wir schlendern entlang des Flusses vorbei an dem ein oder anderen Kunstobjekt bis zur Burg.
Eine der größten besterhaltenen Burgen im Land

Zurück an den alten Großseglern vorbei geht es wieder zum Womo.

Suomen Joutsen

Für heute haben wir genug von dem Trubel in der Stadt. Eigentlich ging es in der Stadt ganz gemächlich zu, nur waren uns die vielen Großbaustellen ein wenig zu lärmig.

Unser Ziel ist ein Stellplatz am See in Richtung Tempere. Einmal das Orakel befragt und schon sind wir fündig geworden. Ein herrlich ruhiger Stellplatz am See mit Badesteg und Teppich Waschplatz. Ja, so etwas gibt es in Finnland reichlich. Ein Waschplatz für Flickenteppiche. Die Lieblingssommerbeschäftigung eines finnischen Mannes. 🤣

Teppichwaschplatz

Von den Ålandinseln durch das Schärenlabyrinth nach Turku

Nach einer eindrücklichen Woche, geprägt von Ruhe und Gelassenheit, verlassen wir die Ålandinseln mit der Finnline Richtung Turku.

Eine Fähre mit Hubschrauberlandeplatz.

Das Schiff manövriert durch unzählige Schären hindurch. Man kann sich gar nicht satt sehen. Einige sind fast zum Greifen nah.

Das finnische Festland ist schon in Sicht.

Heute war das Essen im Preis mit drin. Es gab ein riesiges Buffet mit allerlei vom Fisch, aber auch leckere andere Gerichte. Endlich sind wir mal wieder richtig satt geworden😉. Dann schnell noch etwas Leckeres im Duty Free Shop gekauft.

Die Abholung erfolgte direkt am Container🤣.

Wir laufen den Hafen von Naantali an. Hier finden wir in einem kleinen Sportboothafen auch einen geeigneten Übernachtungsplatz. Allerdings ist das wohl kein Geheimtipp. Mit uns hatten mindestens noch 6 weitere Wohnmobilisten den gleichen Plan. Kein Problem, es gab Platz für alle.

Abendstimmung im Hafen.

Ålands höchste Erhebung und die Burg Kastelholm

Auch wenn wir Münsterländer sind, haben wir doch den Drang einmal die Inselwelt vom höchsten Berg aus zu betrachten. Eigentlich vergleichbar mit den Baumbergen, nur die Vegetation ist so ganz anders.

Die Wanderung war mit 5 km nicht sehr weit, aber den richtigen Weg zu finden, war doch eine echte Herausforderung, aber es hat sich gelohnt. Die angepriesene Höhle haben wir dann auch noch gefunden.

Rätselhafte Schriftzeichen?

Auf dem Hauptweg sind wir dann noch über ein Bein gestolpert. Wir hoffen es sind nur Überbleibsel eines waidmännisch erlegten Hirsches.

Ein Vorderlauf eines Rothirsches.

Die Nacht haben wir hier oben verbracht. Ich glaube es war der ruhigste Ort den wir jemals als Übernachtungsplatz hatten. Kein Wind, kein Vogel, kein Auto oder sonst ein Geräusch. Fast unheimlich.

Nur Baden ging hier natürlich nicht. Also musste Bernd noch vor den Frühstück auf den Bock, um uns zu einer schönen Badestelle zu fahren. Ich finde es hat sich gelohnt.

Alles was es für ein schönes Sonntagsfrühstück braucht.

Gut gestärkt und frisch gebadet, haben wir die von Touristen am häufigste Sehenswürdigkeit Schloss Kastelholm besucht. Das Schloss ist eigentlich eine wirklich perfekt restaurierte Ruine. Hier kann man etwas über die Geschichte der Insel und im kostenlosen Freilichtmuseum noch etwas über die traditionelle Lebensweise der Familien in früheren Zeiten erfahren. Ein Café, ein Feinschmeckerrestaurant und eine Distillerie sollte jedes Touristenherz befriedigen. Uns reichte das Café.

Zum Übernachten suchten wir uns wieder ein schönes Plätzchen an einem Badeplatz an dem wir unsere zweite Portion des hervorragenden Lammfilets verputzten, es ist schließlich Sonntag. ☺️

Ein Ausflug mit dem Seekajak in die Schären

Von unserem paradiesischen Sandstrand geht es weiter Richtung Norden nach Geta auf die kleine Insel Hällö. Auf dem Wege dorthin machen wir einen kleinen Halt bei einer Schafzüchterin, wo wir für unser Abendessen leckere Lammfilets klarmachen.. Dann gab es unterwegs noch einen interessanten Rundgang um den Getaberg. Mehrere Höhlen liegen auf dem Weg, die im 1714 herum den Einwohnern Getas Zuflucht vor dem Russen boten. Von einem Aussichtsturm kann man die Schärenlandschaft hinter den Wäldern bestaunen. Leider war das Wetter etwas grau und das Fenster im Turm wirklich dreckig. Also habe ich keine Fotos gemacht.

Auf dem 5km langen Höhlenweg um den Getaberg
Am äußersten Ende des Weges eine kleine Bucht.

In Hällö nutzen wir das erste Mal einen kleinen Stellplatz und genießen hier die herrliche Ruhe. Außer uns gesellt sich nur noch ein weiteres Wohnmobil zu uns.

Hier gibt es sogar eine kleine Sauna, das gehört hier einfach dazu. Ansonsten ist hier alles self-Service und auf Vertrauensbasis. Man hinterlegt einfach das Geld in einem Umschlag bevor man wieder fährt. Echt cool. Am nächsten Tag machen wir Flip und Flop klar für die erste Tour in den Schären. Entlang der vielen kleinen Ferienhäuschen gibt es unzählige Buchten. Es ist nicht einfach die richtige Route zu finden.

Manche Buchten erreicht man nur über kleine versteckte Kanäle.

Auf einmal über uns ein großer Vogel. Ein Seeadler fliegt hoch und landet kurz danach wieder auf seinem Ansitz.

Zur Mittagspause suchen wir uns eine schöne Stelle auf einem Schärenbuckel. Aber es ist gar nicht so leicht an Land zu kommen. Die Felsen sind irre glatt.

Päusken

Endlich kommt etwas Seekajakfeeling auf. Die offene See ist erreicht. Die Wellen werden größer und es schaukelt schon mächtig hin und her.

In den Nordwesten über Hammarland nach Eckerö

Unseren ersten Stopp legten wir bereits für einen kleinen Rundgang durch den Naturpark Ramsholmen nach ein paar Kilometern ein. Einige Tafeln geben interessante Infos über die Historie und den hier besonders üppigen Pflanzenwuchs.

Wohnen lässt es sich hier auch ganz gut.

An der Straße 1 durch Hammarland liegt eine romanische Kirche aus dem 12. Jh., die wir uns etwas näher anschauen. Auch hier ist die Seefahrt ein wichtiges Thema für die Gestaltung.

In Eckerö besichtigen wir noch den ehemals westlichsten Punkt Russlands das in Zarenzeiten entstandene Post- und Zollhaus. Von hier aus mussten die Bewohner die Post 40 km über die Ostsee bis nach Schweden rüber rudern. Diese Art der Postbeförderung gab es allerdings nur noch bis 1910. Heute finden immer noch entsprechende Wettbewerbe mit historischen Ruderbooten statt, das sogenannte POSTRODDEN.

Ganz im Süden der kleinen Insel Eckerö befindet sich ein wirklich traumhafter Sandstrand, der zum Baden einlädt, wenn das Wetter nicht wäre. Die Ålander stört das aber ganz und gar nicht.

Und mich auch nicht. 😉

Ålandinseln – Marienhamn

Die 2 1/2 stündige Überfahrt bis Marienhamn war recht kurzweilig. Dank zollfreiem Einkauf konnten wir uns noch mit ein paar alkoholischen Getränken zu vertretbaren Preisen eindecken und noch eine kleine Abendmahlzeit an Bord einnehmen. Souverän fährt der Kapitän die Rosella durch das Schärenlabyrinth.

Als autonomes Gebiet Finnlands besitzt Åland sogar eine eigene Flagge.

Am Rande von Marienhamn können wir entspannt den Rest der Nacht verbringen.

Am nächsten Morgen geht es erst einmal in die eigentlich einzige größere Stadt der Inseln. Wir bummeln durch die kleine Stadt entlang der vielen verschiedenen Häfen bis zum Liegeplatz der Pommern, das Schwesterschiff der Passat. Das Museum und das Schiff schauen wir uns etwas genauer an.

Nach einer kleinen Stärkung im Hafen geht es weiter über den Hügel entlang der städtischen Disc Golf Anlage. Das sieht schon verrückt aus, so zwischen den ganzen Felsen.

Die kleine Seefahrerkapelle lag noch auf unserem Rückweg.

Eigentlich wollten wir den Abend im Hafen nächtigen, aber die lautstark motorisierte Dorfjugend hat uns dann vertrieben. Ein paar Kilometer weiter in einem kleinen Wäldchen konnten wir entspannt einschlafen.

Schweden als Sprungbrett zu den Ålandinseln

Nach einer wirklich ruhigen Überfahrt mit ein paar Stunden Schlaf auf dem Außendeck, heißt es erst einmal ankommen in Schweden. Schnell haben wir einen passenden Stellplatz an einem See nicht weit von Stockholm gefunden. Das morgendliche Bad in dem moorigen See ist herrlich erfrischend. Ein wunderschöner Weg mit allerlei Schmankerln am Wegesrand führt uns einmal um den See. Jetzt heißt es die letzten Vorbereitungen für die Überfahrt auf die Ålandinseln zu treffen. Die Fähre von Kapellskär nach Marienhamn buchen wir im Internet. Montagabend soll es losgehen, bis dahin ist noch Zeit das königliche Schloss Drottningholm zu besuchen und unsere Gasflasche aufzufüllen. Dann geht es Montagabend auf die Fähre.

Muskansee

Sommersteinpilz 😋
Schloss Drottningholm