Entlang der Rigaer Bucht über Kap Kolka nach Liepãja

Von Riga aus wollen wir noch die Küstenstreifen Lettlands erkunden. In der Rigaer Bucht, auch als die Badewanne Lettlands bekannt, stoppen wir an einem kleinen Picknickplatz. Das Wasser in der Bucht ist bestimmt 24°C warm. Vorher halten wir an einer grandiosen Bäckerei, wo wir uns mit Gebäck für den Kaffee versorgen.

Man kann ewig weit ins Meer hineinspazieren.

Auf dem Parkplatz ist reger Betrieb. Das Kap Kolka ist nicht mehr weit. Nach unseren Recherchen auch gut mit WiFi versorgt, was für den heutigen Tag von Bedeutung ist, da wir das EM Endspiel der Fußballerinnen schauen möchten. Einige deutsche Womo Fahrer haben sich schon eingefunden, aber es ist reichlich Platz. Zum Abend wird es fast windstill und die Ostsee ist glatt weiter ein Spiegel.

Bedeutung unklar, vielleicht Kunst🤔

Am nächsten Morgen hat es ordentlich Wind. Die Wellen am Kap laufen in allen Richtungen. Mit dem Kajak, wäre es wie Rodeoreiten. Machen wir aber nicht.

Weiter geht’s in die Livschen Dörfer genauer gesagt, wollen wir eine kleine Wanderung durch Mazirbe machen. Entlang einiger historischen Orte, die vor bzw. während der Besatzung der Russen von Bedeutung waren. Die sogenannten Livländer sind eine lettische Minderheit, die von der Fischerei gelebt hat und auch eine eigene Sprache spricht. Heute nach der Besatzung gibt es nur noch wenige Einwohner im Rentenalter.

Hier soll der einzige Werwolf Lettlands beerdigt worden sein. 😳
Das Pfarrhaus, frisch renoviert.
Der Friedhof der Fischereiboote.

Übrigens gab es auf dem Friedhof wieder eine gute Portion Pfifferlinge, in der Nähe des Werwolf Grabes😬. Hoffentlich hat das keine Nebenwirkungen.

Weiter geht es heute noch bis kurz vor Liepãja. Diesmal steuern wir einen privaten Stellplatz an, in der Hoffnung noch einmal in Ruhe den letzten Abend genießen zu können. Das Wetter spielt mit und wir sind auf dem Platz tatsächlich bis auf ein Glampingpärchen alleine. Da hat sich der Einsatz von ein paar Euros gelohnt.

Ein letzter Sundowner am lettischen Ostseestrand

Liepãja ist in 15 Minuten erreicht. Vor der Abfahrt der Fähre noch ein Blick auf die prunkige russisch-orthodoxe Kirche.

Und vis à vis dieses Gebäude. 🙈 Krasser Gegensatz.

Pünktlich sind wir am Fährhafen und checken ein. Bei der Stena Line in Lettland dauert es alles irgendwie länger. Personalmangel? Die Beladung ist, mit den vielen Lkw’s die teilweise rückwärts auf das Schiff fahren müssen, auch eine sehr langwierige Angelegenheit. Mit einer halben Stunde Verspätung legen wir dann endlich ab. Dank Isomatte und Schlafsack ist die Nacht einigermaßen erträglich.

Damit ist unsere Reise fast beendet und Travemünde ist fast in Sichtweite.

Tschüss Baltikum schön war’s. Bis zum nächsten Mal.

Riga unsere letzte Hauptstadt

Diesmal entscheiden wir uns nach einer etwas unruhigen Nacht den Stadtcampingplatz anzufahren. Es stellt sich als eine gute Entscheidung heraus. In etwas Industriestyle liegt der Platz auf einer Insel etwas abseits der Hauptstraßen. Alles Notwendige ist vorhanden, so dass wir entspannt und frisch die Stadt besichtigen können. 22€ ist im Preis nicht verdorben. Ohne große Ambitionen lassen wir uns durch die Altstadt treiben. Im Vergleich zu Tallinn ist Riga deutlich weitläufiger und quirliger. Hinzu kommt, dass es Samstag ist und viele JGAs aus allen möglichen Ländern unterwegs sind. Trotzdem haben wir nicht das Gefühl, dass es sehr voll ist.

Riga an der Duna
Regierungssitz und Schloss
Domplatz
und der Dom
viele einladende Sitzplätze
mit viel Grün drumherum.
Die Freiheitsstatue.
Es gibt sogar Hotels für Katzen.
Die Stadt Bremen grüßt.
Schwarzhäupter Häuser.

Den Abend lassen wir dann entspannt am Campingplatz ausklingen.

Über Estlands Küste nach Lettland in den Gauja Nationalpark

Dank der staatlichen Forstbetriebe gibt es sowohl in Estland als auch in Lettland tolle freie Zelt- und Grillplätze. Diese sind zum Teil auch uns Womo-Fahrern zugänglich. Die Anfahrten sind manchmal etwas abenteuerlich, aber für die meisten nicht so zu großen Fahrzeuge machbar. Kurz vor der lettischen Grenze steuern wir noch einmal einen solchen Platz an. Da wir hier mitten in der Woche aufschlagen, gibt es nicht so viele Gäste und wir bekommen einen Premium-Platz mit Grillstelle direkt am Strandzugang. Der Strand ist leer und das Wasser herrlich warm.

Kurz hinter dem Grenzübergang stolpern wir über einen Alkohol Outlet. Eigentlich wollten wir unsere Lebensmittel auffüllen, aber davon gab es in diesem speziellen Geschäft nicht so viel.😉 Dafür aber alle möglichen alkoholischen Getränke zu wirklich guten Preisen. Das nutzen viele Finnen und Esten, die sonst viel höhere Preise gewohnt sind.

🤪

Im Gauja Nationalpark angekommen füllen wir erst einmal an einer von Einheimischen rege frequentierten Wasserquelle unseren Frischwassertank auf.

Eimer für Eimer …

Dann noch ein kurzer Besuch der Sarkanãs Felsen, einer der roten Sandstein Felswände des Urstromtals der Gauja.

2 Kilometer auf einer Schotterpiste weiter, teilweise streift unser Womo der ein oder andere Ast, erreichen wir einen traumhaften Wasserwander Rastplatz. Bis auf ein paar wenige Besucher am Abend bleiben wir ganz alleine. Stille.😀

Die Gauja

Am nächsten Morgen holen wir noch einmal Flip und Flop von Dach und paddeln 5 km stromaufwärts, was bei der geringen Fließgeschwindigkeit kein großes Problem ist, zum Adlerfelsen.

Eine kurze Rast und dann geht es wieder flussabwärts.

Ab dem Mittag treffen wir noch einige wenige andere Paddler und Floßfahrer, die die Landschaft auf dem gemächlich dahinfließenden Fluss mit uns genießen. Das ist Entschleunigung.

Zum späten Nachmittag schaffen wir noch einen kurzen Besuch der sehr sehenswerten kleinen Stadt Cêsis und ihrer mittelalterlichen Burg.

Schönen Plätzen und gepflegten Parkanlagen
Einer außen frisch restaurieren Kirche
und vielen teilweise restaurierten aber auch verfallenen alten Holzhäusern
und einem sensationellen Restaurang.

Für die Nacht suchen wir uns flussabwärts einen weiteren Wasserwanderer Platz. Tja, es ist Freitagabend und wir haben Pech, einige feierfreudige Letten haben sich hier niedergelassen und bis in die Morgenstunden mit lauter Musik und Gejohle Party gemacht. Da aber unsere Anfahrt Dank einiger Unstimmigkeiten im Navi schon sehr abenteuerlich durch den Wald führte und wir keinen Lust auf weiteres Stellplatzsuchen hatten, sind wir geblieben und haben die Nacht Dank Ohrstöpsel gut überstanden.