Lindenduft in Vilnius und Wassersport in Trakai

Litauen erreichen wir über die kleinere Hauptstraße der Suwalki-Lücke Kalwiszki. Wir tauchen direkt ein in eine idyllische Seen- und Waldlandschaft. An den Nemunasschleifen liegen Burgen und prunkvolle Herrenhäuser aus längst vergangenen Zeiten. Ein schöner Einstieg in die Reise durch Litauen. An einem der ersten Seengebiete lassen wir uns für die erste Nacht nieder. Das Freistehen ist in Litauen auf Parkplätzen außerhalb von Ortschaften und Naturreservaten kein Problem. Unser erster Platz hat sogar einen kleinen Badestrand, der von den Einheimischen auch rege für ein Bad nach Feierabend genutzt wird. Das Wasser ist herrlich klar und erfrischend, was ich natürlich am nächsten Morgen direkt getestet habe.

Abends war es mir zu frisch für ein Bad.

Die Nacht war bis auf die permanenten Waldohreulenrufe sehr ruhig. Voller Tatendrang geht es weiter bis nach Vilnius, der Hauptstadt von Litauen. Zwischendurch legen wir noch eine kleine Kaffeepause an einer der Nemunasschleifen ein. Hier ist es etwas hügelig, so dass es immer wieder schöne Ausblicke auf den Fluss gibt.

Der Nemunas mäandriert fast ungestört durch die Landschaft. Wegen seiner Untiefen gibt es hier auch kaum Schifffahrt.
Auf dem Burgberg über der Altstadt von Vilius.

In Vilnius haben wir direkt einen guten Übernachtungsplatz nahe der Altstadt gefunden, so dass wir gegen Abend direkt unsere erste Altstadterkundung starten konnten. Es endete wie so häufig mit dem ein oder anderem leckeren Getränk und auch der knurrende Magen konnte befriedigt werden.

Auch schön zum Verweilen der Marktplatz mit dem Posaunenengel im Künstlerviertel Uzupis
Auf dem Rathausplatz erst einmal ein leckeres regionales Getränk.
Das gotische Ensemble der Anna- (links) und Bernhardiner-Kirche (rechts).
St.-Stanislaus-Kathedrale und der Glockenturm

Am nächsten Morgen geht es weiter in die Neustadt. Neben dem Turm der Kathedrale finden wir noch eine interessante Bodenplatte mit der Aufschrift Stebuklas (Wunder). Sie erinnert daran, dass ab hier die 600 km lange Menschenkette durch das gesamte Baltikum begann, mit der Litauer, Letten und Esten 1989 erfolgreich für die Unabhängigkeit demonstrierten. (Dumont Reise Führer Baltikum 2019)

Daraufstellen und sich dreimal im Kreis drehen, soll Wunder bewirken. 😉

Weiter geht es entlang einer kilometerlangen fast autofreien Lindenallee in die Neustadt. Hier könnte man nach Lust und Laune shoppen gehen. Unser Ziel ist allerdings das Genozid-Museum, wo erst die Gestapo und dann der KGB einzog. Die Grausamkeiten werde ich hier nicht darstellen. Wir fanden die Ausstellung zum litauischen Widerstand über die Partisanen besonders aufschlussreich, da uns dieses bisher wenig präsent war.

Kilometerlange Lindenallee in Vilnius Neustadt

Da wir heute noch Richtung Trakai dem Wahrzeichen Litauens weiterwollen, gönnen wir uns noch eine kleine Stärkung.

Pizza als Meterware🙈aber superlecker 😋.

Die Strecke von Vilnius nach Trakai ist in einer halben Stunde geschafft. Die Wasserburg liegt malerisch wie im Reiseführer beschrieben. Der Touristenstrom ebbt gegen Abend deutlich ab, so dass wir kein Problem haben, für unseren Ranger einen geeigneten Platz zu finden. Heute Nacht logieren wir ausnahmsweise einmal auf einem bewachten privaten Stellplatz. Der Besitzer ist sehr freundlich und spricht sogar ein paar Brocken Deutsch. Ver- und Entsorgung inklusive. Das ist in Litauen nicht selbstverständlich. Mit uns übernachten nur noch drei weitere Wohnmobile, was uns für diesen doch sehr touristischen Ort sehr überrascht hat, zudem hier am nächsten Tag ein Triathlon stattfinden soll. Neben den historischen Sehenswürdigkeiten gibt es in Trakai (übersetzt Stadt auf dem Wasser) alles mögliche rund um den Wassersport zu sehen und zu erleben. Da bin ich natürlich sofort ein Fan.

Die Wasserburg Symbol der erfolgreichen Kämpfe gegen die Kreuzritter.
Im Abendlicht noch romantischer.
Sonntagmorgen stand alles im Zeichen des Sports außer…
für diese puscheligen Gesellen. Erst mal eine Runde pennen. Triathlon viiiiel zu anstrengend.

Auf dem Gang durch die Altstadt von Trakai finde ich sogar ein fest installiertes Kanupolofeld. Die schönen landestypische alten bunten Holzhäuser sollen natürlich nicht unerwähnt bleiben.

Hier ist die Farbe des Postamtes blau.

Während sich die Athleten des Triathlons noch bis zum Ziel kämpfen, satteln wir auf und fahren in einem Rutsch bis ins Nemunasdelta.

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