Lettlands westliche Flusslandschaften

Über die Hauptstraße an der Westküste geht es relativ zügig bis über die Grenze nach Lettland. Den Küstenstreifen und die Moore Estlands lassen wir an uns vorbeiziehen, einiges hatten wir bereits im letzten Jahr besucht.

An der Salaca finden wir einen Parkplatz und eine Bootseinsatzstelle mit fantastischer Aussicht. Hier gibt es, wie an der Gauja auch, rote Sandsteinkliffs, die malerisch den Fluss begleiten. In der Abendsonne leuchten sie besonders schön rot. Die Strömung ist an dieser Stelle eher gemächlich, so dass es sich zum Gegenstromschwimmen super eignet. Es ist Freitagnachmittag und wir sind bisher die einzigen Besucher. Die Rastanlage ist großzügig mit Beachvolleyballanlage mehreren Lagefeuerstellen und Picknickplätzen ausgestattet. Einige davon sind auch bereits mit einem Datum und einem Namen versehen und für den darauffolgenden Tag reserviert. Wir sind gespannt, was da heute Abend noch für eine Besucherwelle anrollt.

Sarkanas klintis
In der Abendsonne

Wie befürchtet, rollten dann bis in den späten Abendstunden die Familien mit Sack und Pack an. Am Wochenende verbringen viele lettische Familien ihre Freizeit in der Natur. Da der Lagerplatz etwas weiter entfernt vom Parkplatz gelegen ist, haben wir in der Nacht wenig davon mitbekommen. Am Morgen haben wir uns für das Frühstück einen etwas ruhigeren Platz am Meer der Mündung der Salaca gesucht.

Nicht viel los am Stadtstrand von Salacriva

Kurz vor der Mündung gibt es eine historische Holzbrücke, die zum Fang der Neunaugen, einem sehr urtümlichen fischähnlichem Tier, dient. Nur an wenigen Stellen ist der Fang noch erlaubt. Sie wandern ähnlich wie Lachse und Aale aus dem Meer flussaufwärts, um zu laichen. Es gibt hier auch ein kleines Museum, was aber bei unserer Ankunft leider geschlossen war.

Historische Fangvorrichtung für das Neunauge

Nun fahren wir noch einmal in das Gaujatal. Sigulda haben wir im letzten Jahr nicht besucht, was allerdings wie sich nach unserem Besuch herausstellte, für uns eher weniger spannend ist. Hier gibt es viele touristische Aktivitäten und entsprechend viele Menschen und Trubel. Die Stadt selber ist bis auf die schönen Burganlagen nicht besonders attraktiv. Nach einem kleinen Rundgang entscheiden wir uns schnell in ein etwas kleineres abgelegenes Seitental der Gauja an die Amata zu fahren. Und richtig genug hier hatten wir richtig Glück. Für einen Samstagabend gibt es an dem wirklich tollem Platz mit roten Kliffs, Schwimmstelle und verschiedenen Möglichkeiten zu wandern kaum Touristen. Mit uns übernachtete nur noch ein weiteres Wohnmobil an diesem Ort und am nächsten Morgen rückten die ersten Besucher erst gegen 11 Uhr an. Himmlisch und gar nicht weit von den anderen Attraktionen an der Gauja entfernt.

Amata Kliffs
Badestelle

Nach dem dann die ersten Sonntagsbesucher ankommen, machen wir uns auf Richtung Liepaja. Es liegen fast 300 km vor uns, die wollen wir mit einem Abstecher über Kuldiga einer mittelalterlichen Stadt und dem vermeintlich breitesten Wasserfall Europas, verbinden. Kuldiga hat sich wirklich gelohnt. Die Innenstadt ist sehenswert und der Wasserfall ist auch sehr hübsch anzusehen. Man kann hier auch baden, was eher für mich ein ausschlaggebender Punkt ist. Mit Blick auf den Wasserfall finden wir ein schönes Lokal, wo es sich vorzüglich speisen lässt. Ein schöner Abschluss unsere 5 wöchigen Reise durch das Baltikum.

Mit 240m der wahrscheinlich breiteste Wasserfall Europas
Kuldiga
Fußgängerzone
Zusammen mit der dieser roten Ziegelbrücke soll der Wasserfall in das UNESCO Welterbe aufgenommen werden. Der Antrag läuft.
Blick von der Brücke

Gut gesättigt fahren wir die restlichen 60 Kilometer bis kurz vor Liepaja. Hier finden wir noch ein ruhiges Plätzchen direkt hinter der Düne an der Ostsee.

Tschüss Lettland