Balkanland Nr. 4 – Montenegro- Hohe Berge

Der Weg nach Montenegro über den Grenzübergang bei Gostun entlang der schönen Limschlucht im Jadovnik-Gebirge gestaltet sich zunächst problemlos. Auch ist der Grenzübertritt aus Serbien recht fix erledigt. Man könnte glauben, dass die Einreise nach Montenegro ähnlich verläuft. Leider nein. Erst fahren wir kilometerweit durchs Niemandsland und dann geht plötzlich 500m vor der Grenze nicht mehr weiter. LKW‘s müssen natürlich ihre Zollpapiere vorlegen, aber leider gibt es davor keine zweite Spur. Einige PKW‘s fahren auf der Gegenspur und überholen und wir hinterher. Tja, das war der Fehler, auch wenn wir nicht besonders groß sind, der entgegenkommende 40 Tonner kommt nicht vorbei. Also wir wieder rückwärts und stellen uns ganz hinten wieder an. -300m haben wir gemacht. So ein Mist. Also immer die Ruhe bewahren, irgendwann wird es schon weitergehen. Tatsächlich dauert es nur noch ca. 10 Minuten, dann haben wir es auch an den LKW‘s vorbei geschafft.
Unser erstes Ziel in Montenegro ist Bijelo Polje an der Lim. Hier wollen wir uns für die nächsten Tage mit Verpflegung eindecken und ich liebäugle mit einem kurzen Bad in der Lim.

Das Wasser ist herrlich frisch, aber gut auszuhalten.

Gut versorgt, fahren wir das Camp in Lipovo, dass wir noch von vor drei Jahren kennen, an. Einmal Wäsche waschen und ein wenig faulenzen ohne zu überlegen, wo gehts morgen hin.
Es hat sich ein wenig verändert, aber nur zum Positiven. Das holländische Inhaberpaar ist genauso bemüht und hilfsbereit wie wir sie bereits kennengelernt haben.

Wäsche ist bereits gewaschen und aufgehängt.

Heute gibt es erst einmal nichts mehr zu tun, außer die Gegend und das gute Wetter zu genießen. Zum Nachmittag brechen wir dann doch noch zu einer kleinen Wanderung auf. Auf Empfehlung von Robert wandern wir zur Quelle des Baches, der an unserem Camp vorbeifließt. Erst geht es eine Schotterstraße stetig bergauf, bis wir dann in das Grün am Straßenrand abbiegen müssen. Leider habe ich den Wink mit dem markierten Pfahl nicht verstanden. Wir biegen einen Weg später ab, der uns allerdings viel zu weit nach oben über die Höhle mit der Quelle führt. Also wieder zurück. Der andere Weg ist deutlich besser. Ein bisschen klettern ist allerdings erforderlich, aber es hält sich im Rahmen.

Auf dem Weg zur Quelle
Blick aus der Höhle
Die Quelle
Ein bisschen abenteuerlich ist es doch.

Am Ende stehen 9km auf unserem Tacho und wir haben uns unseren Kaffee redlich verdient.

Ein Blick auf die Wetterkarte macht uns die Entscheidung leicht weiterhin in den Bergen zu bleiben. Entlang einer Panoramaroute fahren wir Richtung Savnik, um uns den Nevidio Canyon anzuschauen. Am Ausgang des Canyons gibt es einen wunderschönen Rastplatz, der tagsüber von den Leuten, die den Canyon mit den professionellen Guides durchwandert haben, belagert ist. Allerdings ist der Platz spätestens ab halb fünf wie leergefegt. Später kommen lediglich einige Locals und Touristen, um noch ein erfrischendes Bad im Fluss zu nehmen. Das war auch mein Highlight, morgens und abends ein Bad im natürlichen Pool.

Rastplatz Nevidio Canyon
10 Grad „warmer“ Pool
Eingang zum Canyon

Die Nacht hier war sehr frisch, zu uns gesellten sich noch ein Jeep und einige Zelter, die allerdings alle sehr früh morgens verschwunden waren. Ob es denen bei 8 Grad Außentemperatur zu kalt wurde, oder ob sie einfach nur vor dem Ranger weg sein wollten, um der Parkgebühr zu entgehen, wir wissen es nicht.
Wir haben sehr gerne die 4 € Parkgebühr bei einem sehr netten Herren gezahlt. Bei der zweiten Übernachtung hat er uns die Gebühr sogar erlassen. Tagsüber haben wir uns zunächst nach einem neuen Stellplatz umgeschaut und sind weiter Richtung Dumitor-Nationalpark gefahren. An einem verlassenen Hotel haben wir uns zunächst in einer ansonsten sehr idyllischen Landschaft unter einer Kiefer gemütlich gemacht.

Lost Place

Wir wollten gerade so richtig abhängen, da kommt ein Fahrzeug mit drei Einheimischen, die vielleicht ein Picknick machen wollen, so dachten wir. Als sie ihren Kofferraumklappe öffnen, waren wir geschockt, alles voller Gewehre, welcher Art konnten wir von weitem allerdings nicht erkennen. OK, geordneter Rückzug und ja nichts anmerken lassen. Unsere Verunsicherung merkten die Leute sofort und beschwichtigten uns direkt,dass dies nur Softair-Gewehre seien und wir auch gerne mitspielen können. Das erleichterte uns einerseits, aber andererseits hatten wir keine Lust in ihre Kriegsspiele verwickelt zu werden und sind dann recht zügig abgefahren.
Das war eine gute Entscheidung, denn so sind wir ein paar Kilometer weiter noch an einem schönen See gelandet, an dem wir uns den ganzen Tag aufhalten konnten, um dann wieder zu dem letzten Platz zurückzufahren.

Der Platz am Canyon war einfach zu schön.

Vrazje Jezero

Nach einer weiteren fast ungestörten Nacht am Nevidio Canyon brechen wir Richtung Zabljak dem Haupttouristenort am Eingang des Dumitor-Nationalparks auf.
Es gibt dort in der Nähe des Schwarzen Sees, der unser eigentliches Ziel ist, einen schön angelegten Womostellplatz mitten im Wald, etwas abgelegen von dem eigentlichen Wanderparkplatz. Auch hier wird wieder eine Gebühr fällig, aber bei so besonders frequentierten Plätzen zahlen wir sie gerne, da sie letztlich auch in Schuss gehalten werden müssen, bei so viel Publikum. Wir finden aber, dass 3 € nicht der Rede wert sind.
Die Wanderung zum und um den großen und kleinen schwarzen See ist auf jeden Fall lohnenswert. Die Farben des Sees und die Ausblicke sind einfach traumhaft.

Der Schwarze See ist eigentlich türkis.
Immer wieder ein schöner Anblick der türkise See vor den Bergen.
Die Wege rund um den See sind zwar etwas holperig, aber gut zu begehen.

Abends haben wir die Nähe der Stadt genutzt, um auch einmal Essen zu gehen. Es gab reichlich Auswahl und das Oro (der Bär) hat uns ein wirklich gutes Essen zubereitet.

Für den nächsten Tag haben wir uns die Panoramastraße 2 über einige hohe Pässe und oben entlang der Tara-Schlucht vorgenommen.
Den ersten Zwischenstopp machen wir für eine kleine Wanderung zum Gipfel und an den Rand der Tara-Schlucht. Wir waren jetzt gar nicht so spät dran, aber es waren schon einige Menschen auf den Beinen und es hat sogar ein Reisebus bis da oben hin geschafft. Wir waren schier beeindruckt wie das gehen konnte.

Am Curevac Gipfel hat man den perfekten Rundumblick auf die Tara-Schlucht.

Weiter geht es zum Gipfel Ende der Seilbahn, die allerdings bereits komplett vergammelt ist, um noch einen Blick von oben auf den schwarzen See und Zabljak zu genießen.

Blick vom Bosaca Stuoc

Jetzt geht es über den ca. 1900m hohen Pass der höchsten Straße über das Dumitor-Gebirge. Der Ausblick auf die Tara-Schlucht ist immer wieder faszinierend. Die Straße ist wirklich eng und sehr kurvig, aber immerhin ist alles asphaltiert, wenn auch mit einigen Lücken versehen.

Blick auf den Curevac Ausblick und die Tara-Schlucht

Nach dem wir über ein paar Hochebenen gefahren sind, kommen wir immer wieder durch Wälder und schließlich zum Susice Canyon. Hier beeindrucken mich die sehr großen und wahrscheinlich sehr alten Bergkiefern, die kurz vor dem Schluchtabgrund am Berg wachsen.

Dumitorgebirge Nähe der Susice Schlucht
Susice Canyon

Nach einer langen Fahrt, nicht unbedingt kilometermäßig, aber durch die schmale kurvenreiche Passstraßen dauert es natürlich fast den ganzen Tag bis wir dann die spektakulären Serpentinen zum Piva-Stausee herunterfahren. Am liebsten möchte man nach jeder Kurve anhalten, um einen immer wieder atemberaubenden Blick auf den türkisfarbenen See zu genießen.

Piva-Stausee
Zum See runter fahren wir durch viele dieser beeindruckenden Naturtunnel.

Von einem anderen Campbewohner aus Lipovo haben wir den Tipp von einem wunderbaren wilden Stellplatz am Stausee bekommen. Hier lassen wir uns dann tatsächlich auch für drei Tage nieder und genießen einfach die Berge und den tollen See, der auch wieder zum baden hervorragend geeignet ist.

Gleichzeitig ein Lost-Place -Wahrscheinlich eine Restplattform des Stauseebaus
Bernd testet mal oben ohne😉 das Gelände
Piva-Stausee

Nun verabschieden wir uns von unserem 4. Balkanland. Zunächst geht es entlang der Panoramaroute 1 und entlang der Piva, welche nach dem Stausee nur noch ein Rinnsal ist, es sei denn es wird wieder Wasser vom Stausee abgelassen, dann kann das Wasser im Fluss um 1m ansteigen. Das sollte man berücksichtigen, wenn man unten am Fluss parken möchte. An dem Zusammenfluss von Tara und Piva wird der Fluss zur Drina, die wir bereits auf unserem Hinweg über Serbien gesehen haben. Sie ist ein langer Grenzfluss zwischen Serbien und Bosnien. Leider ist 800m vor dem Grenzübergang nach Bosnien Schluss. Wir stehen im Stau. Das Ganze dauert ca. 1 Stunde und der Grund dafür ist nicht die lange Abfertigungszeit (LKW´s gibt es auf dieser kleinen Straße Gott sei Dank nicht) sondern die marode einspurige Brücke über die Tara, die immer nur ein paar Autos in einer Richtung die Überfahrt ermöglicht.

Brücke über die Tara zur Grenze nach Bosnien 🇧🇦
Ein letzter Blick auf die Tara, die dann zusammen mit der Piva zur Drina wird.

Serbien Balkanland Nr. 3 – Wilde Bergwelt über und unter Geiern

Eigentlich ist Serbien Balkanland Nr. 4, da wir von Kroatien über Bosnien-Herzigowina in die Berge Serbiens gereist sind. Aber wir sind nur für 1 Stunde hindurchgefahren, immer den LKW,s hinterher. Scheint eine beliebte Abkürzung zu sein. Die Grenze Richtung Bosnien passieren wir problemlos. Es dauert keine 3 Minuten und wir sind außerhalb der EU. Anders ist es bei der Einreise nach Serbien von Bosnien. Erst einmal müssen wir Taxa bezahlen, bzw. Devisen umtauschen. Es sind nur 10 € und im Gegenzug bekommen wir 850 Dinar wieder. Gehört haben wir allerdings davon nichts. Dann wollte noch ein Grenzbeamter unser Womo-Inneres besichtigen. Dann durften wir endlich nach Serbien einreisen. In der nördlichen Tiefebene sieht man auf den Feldern Tabak, Weizen, Mais und Obstplantagen. Das Thermometer geht bis 42 Grad hoch, puh, schnell hoch in die Berge. Noch so eine heiße Nacht möchten wir nicht noch einmal erleben.
Über Valjevo – Rogacica entlang des Drins nach Bajina Basta und dann hoch auf 800m nach Kremna.
Hier steuern wir erst einmal ein Camp an, um in Serbien richtig zu landen. Das Minicamp Viljamovka – Kremna wird von einem freundlichen Herren verwaltet, der uns direkt mit einem selbstgebrannten Birnenschnaps empfängt. Er spricht sogar sehr gut deutsch. Wir verbringen zwei entspannte deutlich kühlere Nächte hier oben zwischen den Birnbäumen, aus dessen Birnen der leckere Williamschnaps gebrannt wurde. Auch der muss natürlich mit ins Gepäck für die Weiterfahrt.

Relaxen zwischen Birnenbäumen

Weiter geht unsere Fahrt über Mora Gora. Hier wollen wir mit der alten Schmalspurbahn fahren, durch 22 Tunnel und etliche Viadukte führt die 2 stündige Tour. Ca. 200 Höhenmeter legt das alte Schätzchen dabei zurück. Ein tolles Erlebnis. Trotz harte Holzbänke ist ganz komfortabel. An mehreren Stellen hält die Bahn und wir können uns kurz umsehen, je nach Standort haben wir bis zu 20 Minuten Pause bevor es weitergeht. Die nutzen wir, um uns die nähere Umgebung anzusehen.

Los gehst am Bahnhof Mora Gora.
Passt doch!
Zwischenstopps für den ein oder anderen Schnappschuss!

Nach dem schönen Erlebnis brauchen wir nur noch einen geeigneten Schlafplatz. Wir haben einen Platz in den Bergen Richtung Tara-Nationalpark im Auge in der Nähe einer Skistation.
Hier landen wir auch ganz entspannt als uns dort ein ziemlich heftiges Gewitter erwischt. Der Platz ist gut, aber wir fühlen uns ein wenig eingekesselt. Das Hotel ist nur im Winter bewirtschaftet und somit ist hier keine Menschenseele.

Kaffeepause kurz vor dem heftigen Gewitter.

Wir beschließen uns für die Nacht einen schöneren Platz mit Aussicht zu suchen. Ein bisschen wählerisch sind wir da schon, wenn wir es uns zeitlich erlauben können. Der Plan geht auf. Wir finden einen absolut tollen Platz auf einer Wiese in der Nähe der Passstraße Richtung Mitrovac.

Hammer dieses Panorama.

Hier oben schlafen wir so gut. Morgens sind die Berge erst einmal alle im Morgennebel verschwunden, nur die Spitzen schauen noch heraus. Ausgeschlafen fahren wir nach Mitrovac, um uns ein wenig über den Nationalpark in dem Infocenter kundig zu machen. Der Mann in dem Infocenter ist leider nicht so gesprächig, abgesehen davon spricht er nur serbisch. Wir gehen noch kurz durch die Ausstellung und decken uns mit sogar deutschsprachigem Infomaterial ein.

Der Braunbär ist hier sehr präsent.
Immer wieder gibt es Hinweise auf seine Anwesenheit hier.
Ausblick Bansjka Stena auf den Drin

Von einem Parkplatz wandern wir ein paar Kilometer zu den wunderschönen Aussichtsstellen auf den Drin.

Bärenstarke Aussicht auf den Drin

Unser Wunsch nach einem kühlem Bad im Stausee machen uns die zahlreichen Wochenendausflügler zunichte. Alle einigermaßen passablen Stellen für eine Übernachtung sind bevölkert. Schade, aber es gibt noch einen kleinen See etwas abseits, der nicht unbedingt zum schwimmen geeignet ist, aber der kleine Bach, der dort hineinließt reicht uns für die Erfrischung. Dafür ist dieser Platz so abgelegen und versteckt, dass nur ganz wenige Menschen während unserer zwei Nächte hier vorbeikommen. Immer den Felsen Ravna Stena vor Augen. In einer Felsennische entdecke ich sogar einen Adlerhorst. Den Adler dazu ebenfalls. Großartig.

Idylle pur!
und so sieht der Platz von oben aus.

Ein kurzer knackiger Wanderweg führt bis oben auf den Felsen mit einer wunderschönem Rundumblick.

Nach zwei Nächten wollen wir weiter und überlegen uns die Abkürzung über einen Forstweg zu nehmen. Anfangs noch geteert, wird er immer enger und zugewachsener, so dass Bernd mit der Astsäge vor gehen muss, um die dicksten Äste zu entfernen, damit unser Womo einigermaßen unbeschadet dadurch kommt. Nur irgendwann ist Schluss, der Weg ist so zerfurcht, dass wir mit unserem Aufbau keine Chance haben weiterzukommen. Also alles wieder zurück. Über die asphaltierte Straße fahren wir wieder zurück über Kremna Richtung Skiressort Zlatibor, ein ziemlich touristisches Bergzentrum mit ganz vielen hässlichen futuristischen Hochhäusern und ganz vielen verstreuten Hütten um den Ort herum. Wir nutzen den Lidl, den gibt es dankenswerter weise hier, um uns für die nächsten Tage mit Proviant zu versorgen. Auf dem Weg ins Uvac-Ressort kommen wir noch an der Stopicahöhle vorbei, die wir gegen Abend, als fast alle Wochenendtouristen abgereist sind, noch schnell besichtigen können. Besonders ist die tolle Beleuchtung und sind die hohen Decken mit ihren Kalknasen.

Eingang zur Stopicahöhle
Woher wissen die, dass wir bei der Telekom waren?
Gostilje Wasserfall

Übernachten werden wir auf dem Parkplatz des Gostilje Wasserfalls. Bis auf einen sehr lautstark bellenden Rehbock hören wir in der Nacht nichts und schlafen bestens. Morgens besuchen wir das sehr gepflegte und schön angelegte Gelände mit dem Wasserfall. Dafür wird eine kleine Gebühr fällig, dafür war die Übernachtung kostenlos auf dem Parkplatz.

Nun steht ein weiteres Highlight auf unserer Reiseroute. Wir wollen das Uvac-Reservat erkunden. Zunächst suchen wir uns einen Platz in der Nähe der Staumauer. Etwas höher gelegen haben wir einen super Ausblick auf den See, aber auch schon auf die ersten Mäander der Uvac. Aber drei eigentlichen Stars dieser Region sind die Gänsegeier. Ähnlich wie im Tara-Nationalpark der Braunbär wirbt diese Region mit dem Vorkommen dieser riesigen Vögel mit bis zu 2,70 m Spannweite. Genau für diesen Fall habe ich mein Spektiv mitgenommen. Gut zu beobachten sind eine ganze Reihe von Geiern über uns und einige auf den Felsen gegenüber. Ich bin begeistert. Ab und an kommen einige Serben, um sich unterhalb des Platzes Kayaks zu leihen, ansonsten sind wir trotz des sehr präsenten Platzes relativ ungestört.
Abends zum Sonnenuntergang wandern wir noch ein Stückchen zu einem der vielen Aussichtsplattformen.

Uvac Stausee

Auch nachts hören wir nicht einen pieps. Die ersten Touristenboote schippern erst ab 11 Uhr los, so dass wir unser Frühstück ganz in Ruhe genießen können.

Unser Navi zeigt uns ca. 1 Stunde Fahrt bis zum nächsten spektakulären Aussichtspunkt an. Spektakulär ist die Straße die wir genommen haben. Es war eher ein „schlechterer Feldweg“ also richtig übel. Aber reif haben es geschafft, allerdings haben wir deutlich länger gebraucht als gedacht. Dafür ist die Hochfahrt zum Aussichtspunkt asphaltiert und problemlos. Selbst hier ist nicht viel los. Und die Aussicht ist wirklich extraordinär.

Uvac-Canyon
Unter, besser über Geiern!

Zum übernachten eignet sich dieser Platz allerdings nicht, so dass wir noch einmal über eine Brücke auf die andere Seite wechseln mit einem kleinen Abstecher zu einer Kapelle und einem gutem Trinkwasserbrunnen. Vorher wandern wir noch kurz zum Fluss runter, um die „interessante“ Brücke zu sehen. Na ja, eine Fußgängerbrücke über die Uvac halt. Vielleicht wackelt sie. Wir haben es nicht ausprobiert.

Am Fluss Uvac mit „interessanter“ Brücke
Bernd holt das „heilige“ Wasser.
In der kommenden Nacht schlafen wir im Wald ohne Aussicht.
Aber ein paar Meter durch den Wald und tara, wieder ein toller Ausblick.

Unsere heutige Fahrt werden wir hauptsächlich über gut befestigte Hauptstraßen bestreiten, einen Versuch eine Abkürzung durch die Berge zu nehmen, brechen wir ab, da eine etwas größere Unwetterfront mit viel Regen und Gewitter über uns weg zieht. Da wollen wir es nicht riskieren irgendwo im nirgendwo steckenzubleiben. Allerdings ist die Route über die Landstraße durch die Berge trotz Regen ganz schön.

Auf dem Weg liegt noch ein schöner Wasserfall, dem wir natürlich noch einen Besuch abstatten. Sehr idyllisch an einem Hang gelegen liegt er in der Abendsonne.

Sopotnica Wasserfall in der Nähe der Lim

Wir bleiben gleich auf der Höhe und übernachten gegenüber einer Berghütte ein wenig im Schatten und ohne Probleme mit den Nachbarn.

Platz gegenüber der Berghütte Inder Nähe des Wasserfalls.

Am nächsten morgen werden wir Serbien Good By sagen. Schön und wild wars, insbesondere die Nebenstraßen, aber wir wollten es ja so.

Kroatien Balkanland Nr. 2 – Von Weinbergen und weißen Pferden, die nicht immer weiß sind.

In Kroatien geht es entlang der nördlichen ungarischen Grenze Richtung Südost. Wir fahren wie immer nur über Land, so dass wir ein wenig mehr vom Land und den Menschen mitbekommen.
Die erste Pause legen wir in einer hügeligen Region ein mit einer kleinen Burgruine. Die Kalnicki-Region ist vielleicht nicht so hoch, aber ein kleiner Mittelgebirgszug ähnlich wie im Harz.

Burgruine Veliki Kalnik

Nach einer kleinen Besichtigungstour und frisch gezapftem Bergwasser geht es weiter bis zu einer Wiese eines kleinen Winzers, die wir über die die App gefunden haben. Die Temperaturen sind mittlerweile über 30 Grad gestiegen. Unter den Obstbäumen finden wir allerdings ausreichend Schatten, so dass wir es so gerade ertragen konnten. Per Telefon haben wir uns dann bei den Besitzern gemeldet, die uns direkt eine Weinverkostung angeboten haben. So kam es dann, dass wir noch am helllichten Tage ohne vorher etwas großartig zu essen in den Weinkeller, eines von außen noch nicht richtig fertig gestellten Hauses, gebeten wurden, um mindesten 6 verschiedenen Weine zu testen. Es war wirklich etwas skurril, weil wir haben dieses Weinkellerambiente von außen nicht erahnen können. Im nu waren wir leicht angeschickert und haben anschließend für 56 € Wein gekauft. 🤪
Der ist aber auch lecker gewesen.

Wineri Vina Cupen

Schnell noch aus dem geschenkten Gemüse eine kleine Mahlzeit zubereitet, dann konnten wir uns dem Endspiel Spanien gegen England widmen. In der Nacht wurde es Gott sei Dank dann angenehm frisch, so dass wir gut schlafen konnten. Genug getrunken hatten wir ja bereits.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Slawonien einem Teil Kroatiens, dass so gar nicht touristisch ist. Allerdings ist das Klima hier durch die Tiefebene immer Sommer sehr heiß. Am Nachmittag haben wir in Orahovica ein künstlich angelegtes Schwimmbassin, gespeist von natürlichem Flusswasser, aufgesucht, um ein wenig im Schatten zu relaxen und um zu schwimmen. Das Wasser war so warm, dass sogar Bernd einige Bahnen geschwommen ist.

Unser Womo haben wir neben einem freundlichen Kroaten und seiner Familie geparkt. Er versicherte uns, dass er hier mit seiner Familie den ganzen Sommer in seinem selbst umgebauten Camper, stolz zeigte er ihn Bernd sogar von innen, verbringt und er für den Platz an dem Schwimmbad nur 15,- € zahlt. Na ja, wir zahlten für den Tag 6,- €. Irgendetwas stimmte da nicht. 🧐. Für die Nacht war uns dieser Platz zu wuselig und am nächsten Tag hätten wir wieder 6,-€ zahlen müssen, dass war uns dann doch zu viel. In der Nähe von Dakovo haben wir nach mehreren Anläufen einen Patz für die Nacht zu finden, halt an einem See gemacht, der zwar ganz hübsch war, aber keine Möglichkeit zum schwimmen bot.

Neben uns angelte ein älterer Herr, der uns gleich freundlich begrüßte und sogar deutsch mit uns sprechen konnte.
Dies wurde die bisher heißeste Nacht. Gefühlt ging die Temperatur nicht unter 25 Grad, aber das ohne einen einzigen Windhauch. Morgens früh brannte dann die Sonne wieder auf uns hernieder, so dass wir morgens bereits um 7 Uhr auf die andere Seite des Sees gewechselt haben, um einigermaßen unter einer Weide Schatten zu haben und um etwas entspannter frühstücken zu können.

Sehr idyllisch, schlafen mit offener Heckklappe.

Frisch gestärkt und geduscht, haben wir uns das Gelände und die Stallungen des Lipizzanergestüts von Dakovo angeschaut. Hier werden die Hengste ausgebildet für die Arbeit an der Hand, dass was Lipizzanerhengste halt so machen und für das Gespannfahren. Einige der edlen Rösser konnten wir dann auch außerhalb der Stallungen erleben.

Die Stuten und die Fohlen sind auf einem Gelände 4km entfernt in Ivandvor untergebracht und können dort bis zum 3. Lebensjahr auf der Weide verbringen.

Lipizzanergestüt in Dakovo
Lipizzanerstute mit Fohlen in Ivandvor

Slowenien Balkanland Nr. 1 – Berge und Stadt

Über „Schleichwege“ nähern wir uns dem Rogla, der Spitze des Pohorje Gebirgszuges der slowenischen Alpen. Schnell finden wir einen etwas abgelegenen Parkplatz am Rande des Skigebietes. Hier ist im Sommer Pause im Gegensatz zum Zentrum. Hier gibt es alle möglichen Sommersportangebote. Von Baumwipfelpfad, Mountainbikeverleih, Downhillstrecken und natürlich auch ein weit verzweigtes Wanderwegenetz wird hier alles getan, um den Touristen, meist Einheimischen Slowenen, etwas zu bieten.

Parkplatz eines Sesselliftes am Rogla

Bis zum Rogla ist es nicht besonders weit. Es sind auch kaum noch Höhenmeter zu überwinden, da wir schon fast bis oben gefahren sind. Aber es gibt einen schönen Rundwanderweg, von wo man immer wieder schöne Ausblicke ins Tal hat.

Auf dem Hexenpfad
Außer Betrieb.

Heute gehts auf eine Wanderung ins Hochmoor. Es sind ungefähr 10 km und für uns ein guter Einstieg, nicht zu warm und nicht zu viele Höhenmeter.

Leider ohne Badeleiter!! Eigentlich liebe ich Moorbäder.
Frühstück im Wald

Nach unserem Waldfrühstück geht es runter nach Maribor. Die Temperaturen sollen heute nicht ganz so hoch werden und zum Abend sind Gewitter angesagt. Das sollte dann auch so sein!!
In ca. 3km Entfernung gibt es eine Möglichkeit direkt an der Drava hinter einem Restaurant sein Wohnmobil zu parken. Die Übernachtung ist kostenlos, aber ein Restaurantbesuch ist durchaus erwünscht, dem wir dann abends auch nachkommen. Aber erst einmal geht es den Spazierweg an der Drava entlang nach Maribor hinein.
Alles ist schön herausgeputzt und strahlt uns entgegen. Die Altstadt von Maribor liegt direkt am Fluss und hat viele nette Einkehrmöglichkeiten, zum Glück, stellt sich hinterher heraus.

Promenade entlang der Drava mit dem
ältesten Weinstock der Welt. 450 Jahre soll er sein und er trägt noch.


Zunächst steuern wir einen besonderen Weinkeller an, der riesig groß und fast komplett unter der Stadt mit mehreren Kilometern Gängen eine Besonderheit ist. Hier wird allerdings kein Wein mehr gelagert, er dient nur noch als Museumsort.
Wir schaffen es gerade noch zu einer geführten Tour, die sogar in Deutsch ist.

Hunderte von riesigen Weinfässern lagern hier noch.
Mit anschließender Weinprobe. Zum Wohle!!

Maribor ist komplett verkehrsberuhigt, sehr gemütlich und überschaubar.

Der Rathausplatz

Auf dem Rückweg zum Womo mussten wir zwei etwas größere Zwischenstopps einlegen, da es immer wieder heftig gewitterte. Beim ersten Mal konnten wir noch in einem Lokal neben der alten Weinrebe einkehren. Beim zweiten Stopp unter einer Brücke gab es zwar nichts zu trinken, aber ein Floß mit einer Gesellschaft schipperte langsam die Drava herunter. So ganz trocken, sowohl von außen als auch von innen blieben sie sicher nicht.

Einigermaßen trocken erreichen wir dann unser Womo. Im Restaurant lassen wir es uns noch einmal richtig verwöhnen. Der Hammer war der Palatschinken mit einer Walnußcreme und einer Weinschaumsoße.

Abendstimmung an der Drava

Endlich in den sonnigen Süden

Endlich geht es los. Lang ersehnt und dann plötzlich ist es soweit. Mit ein paar kurzen, aber sehr lohnenden Zwischenstopps geht es in das nördlichste Balkanland, das wunderschöne Slowenien.

Die erste Nacht haben wir in der Nähe von Regensburg verbracht und den Morgen für eine kleine Wanderung oberhalb der schwarzen Laber durch eine kleine Felsformation und wunderschönen blühenden Magerwiesen genutzt.

Prost, auf die erste Urlaubsnacht!!

Ein blumiger Blick aufs Labertal.

Endlich ist die Sonne auf unserer Seite. Das merken wir deutlich bei unserer kurzen Besichtigungstour durch die Passauer Altstadt.

St. Stephansdom in Passau
😎ohne Sonnenbrille sind die grellen reflektierenden Steine kaum auszuhalten, geschweige denn die Temperaturen 🥵.

Da isser der lang ersehnte Sommer. Der Wohnmobilstellplatz in Passau ist zwar ganz praktisch, aber für die Nacht sehr laut und auch zu warm. Wir steuern unser Womo weiter über die Grenze nach Österreich und weitere zwei Stunden bis zum Stausee an der Pyhrnbahn. Hier darf man für 6 € über Nacht stehen und ein erfrischendes Bad ist auch möglich, herrlich. So kann’s weitergehen. Die Geräusche von der Straße und der Eisenbahn lassen uns nachts trotzdem schlafen. Man muss nur genug Bettschwere haben, dann gehts.

Morgens geht es nach einem wirklich erfrischendem Bad weiter auf der Passstraße Richtung Liezen in der Steiermark. Ein komisches Knacken aus dem hinteren Teil des Fahrzeugs macht uns stutzig, da wir es überhaupt nicht orten können. Wir fahren vorsichtshalber eine Fordwerkstatt an, die aber erst einmal nichts feststellen kann.
Was tun? Wir steuern kurzer Hand einen Campingplatz in der Nähe an, der zu dem noch einen sehr schönen See hat. Genau das Richtige an so einem warmen Sommertag. Unser Plan: Einmal die Kabine absetzen und wieder aufsatteln, ganz zum Erstaunen der anderen Campinggäste, die so etwas noch nie gesehen haben und neugierig Fragen stellen, ob das immer so sein muss?
Die Übung zeigt Erfolg. Das Knacken ist weg.

Kurz noch mal in Badbuchse die Muttern festgedreht 😜.
Morgenstimmung am Putterersee

Heute geht es weiter bis auf die Hochebene Porhorje, dem Skigebiet und Naherholungsgebiet von Maribor in Slowenien.