Portugals Süden – entlang der wilden Küste der Algarve

Um von Spaniens Südküste nach Portugal zu kommen, muss man erst einmal den Grenzfluss über eine große Brücke überqueren. Wir biegen danach direkt erst einmal ab, um uns ein wenig in das Land einzufinden. Wir wollen ein paar Kleinigkeiten einkaufen und die erste portugiesische Luft schnuppern. Der Empfang ist direkt sehr freundlich, denn es gibt in dem kleinen Örtchen Castro Marim direkt einen kostenlosen WoMo-Stellplatz. Alles ist sehr klein blitzsauber und entspannt ruhig. Wir gehen ein wenig durch den Ort, um uns die Burg anzuschauen, das geht leider nur von außen, da wir außerhalb der Öffnungszeiten dort vor der Tür stehen. Etwas außerhalb des Städtchens gibt es eine Besonderheit.Hier kann man kostenlos in den Becken der ehemaligen Salinen baden gehen und seiner Gesundheit etwas gutes tun. Gleichzeitig gehört dieser Bereich zu einem Naturschutzgebiet, mit zahlreichen Wasservögeln.

Für die Nacht suchen wir uns direkt einen freien Stellplatz in der Nähe eines kleinen Wasserfalls.

Unser erster Übernachtungsplatz in Portugal.

Vom Parkplatz müssen wir allerdings erst eine kleine Klettertour durch einen Schilfwald machen, um dorthin zu gelangen. Einige letzte Badegäste tummeln sich hier noch. Leider habe ich gerade keine Badeklamotten dabei, aber für den nächsten Morgen ist das auf jeden Fall eine Option.

Pego do Inferno

Das Land drumherum ist wunderschön grün und hügelig.

Ein kleiner grüner Dschungel.

Am nächsten morgen bin ich ganz alleine am Wasserfall und genieße das erfrischende Bad. Danach schmeckt das Frühstück um so besser. Heute besichtigen wir das kleine Städtchen Tavira, welches bei Touristen gerne für einen Tagesausflug besucht wird. Es ist Samstag und die Stadt füllt sich immer mehr. Als wir unser WoMo am Rande der Stadt abgestellt haben, war noch recht viel Parkraum frei. Das soll sich zum Nachmittag hin ändern. Denn als wir zurückkommen, gibt es keine freien Plätze mehr. Schön am Rio Séqua gelegen, gibt es viele kleine Geschäfte mit allerlei schönen Dingen und Restaurants in denen man verweilen kann. Die Altstadt ist recht klein und verwinkelt, wirklich sehr gemütlich und nicht all zu touristisch. Man sieht noch einige maurische Einflüsse durch die Fliesen mit den typischen Mustern darauf.

Nachdem wir in einem der kleinen Restaurants gegessen haben, geht es für uns immer weiter westwärts. Wir steuern einen Campingplatz an, der kurz vor Faro in Olhão ist. Wir wollen zum einen testen, wie voll es ist und zum anderen ist es sehr schwierig hier in der Gegend einen wilden Übernachtungsplatz zu finden, da es überall Verbotsschilder gibt. Leider hat der WoMo-Boom in Portugal dazu geführt alles zu reglementieren, was verständlich ist, aber auch schade, um die schönen Plätze an denen man stehen könnte. Das Gute ist, dass der Preis für den Campingplatz mit 11,50 € für alle Annehmlichkeiten, sogar mit Swimmingpool unglaublich günstig ist. Der Platz ist recht groß und wir können uns sogar unser Quartier frei aussuchen. Alles prima. Wir nutzen die Gelegenheit und widmen uns der Grundreinigung unseres Equipments, Toilette und Co. Währenddessen feiern unsere portugisischen Nachbarn einen Geburtstag, so dass wir sämtliches Liedgut zum Geburtstag präsentiert bekommen. Gegen Abend ist dann die Luft raus und alle gehen wieder in ihre Wohnwagen zurück.

Ab Faro beginnt die wilde Felsenküste der Algarve. Den super touristischen Teil lassen wir aus, denn Hotelburgen haben wir bereits in Spanien von weitem gesehen, das brauchen wir nicht. Ab Lagos soll es besser werden und die Küste weniger bebaut. Lagos hat auch einen Stadtcampingplatz für die gleichen Konditionen, allerdings ist die Ausstattung eher eine einfachere, was uns überhaupt nicht stört, denn wir wollen lediglich einen kleinen Stadtbummel machen. Was wir nicht wussten, ist, dass hier an diesem Wochenende ein mittelalterliches Fest stattfindet. Angeblich sind einige extra deshalb hierher gereist. Wir schauen uns das Spektakel in der Stadt an und ergattern auch direkt etwas Schwein im Brötchen. Dabei schauen wir den Schaustellern bei ihren Vorführungen zu.

Auf dem Rückweg gehen wir oberhalb des Strandes auf den Klippen entlang. Hier beginnt oder endet übrigens auch der 260 km lange Fischerweg der Algarve. Etliche Wanderer kommen uns mit dicken Rucksäcken entgegen.

Trotzdem wir mitten in der Stadt schlafen, bekommen wir von dem Trubel nichts mehr mit und schlafen selig bis zum nächsten morgen durch.

Heute soll es zum südwestlichsten Punkt Europas gehen. Sagres liegt in der Nähe des Cabo de São Vincente, dem Zipfel an dem es auch die letzte Bratwurst vor Amerika gibt.

Die Wurst muss sein.

Ein deutsches Pärchen hat diese Bratwurstbude schon seit 1996. Hier eine Wurst zu essen ist tatsächlich Kult. Viele Prominente taten es auch schon. Sogar Kurt Felix und Paola waren bereits hier. Der WDR hat die Würstchenbude auch schon in einem ihrer Wunderschön Reihe gezeigt. Wir lassen uns die Wurst schmecken und genießen die spektakuläre Sicht auf die Küste.

Der Leuchtturm am Cap

Wir fahren noch ein paar Kilometer nordwärts entlang der wilden Nordalgarve. Am frühen Nachmittag erreichen wir einen Campingplatz in der Bucht von Carvahal da Rocha. Auf dem Platz sind wir fast die einzigen Gäste.

Fast alleine auf einem Campingplatz

Am Strand stehen ein paar Camper trotz ausdrücklichem Verbot überhaupt dort anhalten zu dürfen. Leider darf man in dieser Gegend nicht einmal mehr tagsüber auf einen der Parkplätze am Strand fahren, obwohl im Moment überall gähnende Leere ist. Wir gehen zu Fuß die 800m in die Bucht. Der Strand ist klein und schön abgeschirmt von den Bergen.

Am nächsten Morgen sehen wir erst die wilden Tiere, die der Nachbar in dem Gehege dem Campingplatz gegenüber hält. Hier gibt es Zebras, Büffel, Lamas und Strauße mit Küken. Verrückt, was es alles hier gibt.

Auf unserer Reise heute immer weiter Richtung Lissabon machen wir noch ein paar Abstecher an die Küste, die sich auf jeden Fall lohnen. Es gibt noch einen ähnlichen Leuchtturm wie am Cap, nur dass es hier keine Bratwurst gibt, aber auch nicht so viele Menschen. Die meisten Leute besuchen den Punkt auf ihrer Wanderroute.

Weiter geht es bis Vila Nova de Milfontes. Ein Ort mit ganz tollen Stränden und einem super klarem Fluss, der dort mündet. Eine echte Traumkulisse und wieder nix los hier. Im Sommer sieht das bestimmt anders aus. Parkplätze gibt es reichlich. Wir essen eine Kleinigkeit und wandern ein wenig entlang des Strandes.

Heute endet unsere Fahrt an der Algarve. Wir erreichen gegen frühen Abend Carvalhal kurz vor der Mündung des Rio Sado und übernachten auf einem kostenfreien WoMo-Stellplatz. Morgen geht es nach Lissabon.

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