Lissabon – Hauptstadt und noch viel mehr

In Lissabon ist das Leben. Einige kulinarische, kulturelle und historische Highlights haben wir in der Kürze der Zeit kennengelernt. Gegen Mittag fahren wir auf den Parkplatz am Rio Tejo in Seixal, der uns als Übernachtungsplatz dient und gleichzeitig Sprungbrett nach Lissabon ist, denn ab hier fährt eine Schnellfähre in 20 Minuten über den Tejo und ist dann mitten drin. Von hier lassen sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Straßenbahn, Metro, Bus, Aufzug, Tuktuk und natürlich zu Fuß alle Sehenswürdigkeiten der Stadt erreichen. Wir entscheiden uns für einen der Hop on Hop off Busse, um uns einen groben Überblick über die Stadt zu verschaffen.

Stadtrundfahrt durch Lissabon

Auf sieben Hügeln verteilen sich die Stadtbezirke und somit gibt es ein ständiges auf und ab. Überall findet man schöne Terrassen, von denen man immer wieder andere fantastische Ausblicke auf verschiedenste Stadtteile genießen kann. Die Bustour führt uns zunächst in das 7 km entfernte Belém, einem Stadtteil mit einigen interessanten Bauwerken. Das Hieronymus-Kloster aus dem 17. Jahrhundert wurde 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, dem entsprechend ist auch der Besucherandrang.

Hieronymus-Kloster in Belém

Von hier aus hat man auch einen guten Blick auf die 2300m lange Hängebrücke über den Tejo die Ponte 25 Abril, diese werden wir auch noch befahren, wenn wir von Lissabon weiter Richtung Norden fahren werden.

Hängebrücke über den Tejo mit der Statue Christo Rei im Hintergrund

Nach etwas mehr als einer Stunde hoppen wir am Praça Marquês de Pombal wieder aus dem Bus. Von hier aus laufen entlang der Avenida da Liberdade, welche hier vergleichbar mit der Kö in Düsseldorf ist. Man findet an der Prachtallee alle möglichen Modelabel, sowie Banken und große Hotels. Wir wollen uns aber eher einige der historischen Standseilbahnen anschauen und eventuell auch mit einer fahren. Mal sehen wie der Andrang ist. Am Ascensor do Laura ist tatsächlich nicht viel los. Diese fotografieren wir aber nur und lassen sie fahren.

Ascensor do Laura

Zunächst lassen wir uns aber erst einmal in einem der Lokale in Santo Antão kulinarisch verführen. Ich probiere die typischen Fischfrikadellen Pastéis de Bacalhau mit Käse gefüllt. Eine leckere Variante zu den Fleischfrikadellen in den Niederlanden. Frisch gestärkt geht es weiter zur nächsten Standseilbahn. Wir haben Glück und erwischen noch einer der begehrten Plätze. Der Preis für die Fahrt ist etwas hoch für die kurze Strecke, aber was tut man nicht für ein authentisches Fahrerlebnis.

Der Elevador da Glória fährt uns hoch zu einer der schönen Aussichtsterrassen dem Miradouro de São Pedro de Alcãntara im Stadtteil Bairro Alto.

Wir laufen nach diesem Erlebnis ein wenig in diese Richtung ohne wirklich dort anzukommen, da wir auf einer dieser Rooftop-Bars hängen bleiben und von dort wieder eine andere tolle Aussicht genießen und Leute gucken können. Da kommt keine Langeweile auf und unser Durst wird gleichzeitig gestillt.

Jetzt wir es Zeit noch den letzten Hunger zu stillen. Wir laufen schon einmal Richtung Fähranleger und kommen dabei auch an der Einstiegsstelle der bei Touristen beliebten historischen Straßenbahn Linie 28 vorbei. Ok, bei der Warteschlange kann man wirklich sagen, sie ist die beliebteste Bahn. Wir schauen uns das Spektakel lieber von außen an.

Der Grund ist, dass sie an vielen der beliebten Touristenorte anhält. Die Fahrt durch die spektakulär engen Gassen ist wirklich etwas besonderes. Wir sind die Strecke zu Fuß abgegangen. Ich war froh, dass wir keine Bahn getroffen haben, denn da wird man ganz schön an die Häuserwand gedrängt. Bernd war etwas traurig, er hätte gerne die Bahn in Action gesehen.

Wir landen zum Essen schließlich in den Markthallen am Hafen. Hier gibt es ganz viele kleinen Lokale, in denen man sich das Essen bestellen und dann an einer der Tische, die in der Mitte stehen, verzehren kann. Wir gönnen uns eines unserer kulinarischen Highlights das unverschämt leckere Blätterteigteilchen mit Pudding gefüllte Pasteis de Nata zusammen mit einem Portwein, köstlich. Anschließend gibt es noch einen Kirschlikör a Ginjiha, der hier zu jeder Tageszeit angeboten wird.

Gott sei Dank schon gut gesättigt, drehen wir noch einer Runde durch die Halle. Wer hier nichts passendes findet, ist selber schuld. Um halb zehn fährt unsere Fähre wieder zurück nach Seixal. Wir sind froh diese Variante gewählt zu haben, denn so haben wir uns die 45,-€ pro Nacht für den Campingplatz gespart und sind flott, günstig und unkompliziert hin und her gefahren. In der Nacht gab es zwar einen bekloppten Motorradfahrer, der uns für eine halbe Stunde genervt hat und noch ein paar junge Leute mit dröhnender bassbetonten Musik aus ihrem Auto., die zweite Nacht war dafür sehr ruhig, ohne Störungen.

Am nächsten morgen haben wir erst einmal ausgiebig mit Blick über den Tejo gefrühstückt.

Frühstück mit Blick auf Lissabon.

Heute fahren wir mit dem Bus in einen anderen weiter weg gelegenen Stadtteil. Zu sehen gibt es eher nüchterne Stahl-, Glas und Betonbauten. Einiges ist noch von der Expo übrig geblieben wie das Bahnhofsgebäude, die Gondelbahn und der Turm am Tejo.

Wieder zurück am zentralen Punkt der Busse dem Pombalplatz wechseln wir die Linie und steigen in den kleineren Bus, um die Stadtteile Graça und Alfama zu sehen. Alleine die Fahrt durch die engen steilen Straßen ist ein Erlebnis. Wir sehen auf der Fahrt viele Terrassen und auch alte historische Gebäude, Kirchen und die Burg.

Hier ist es sehr belebt durch Touristen. Im Moment liegen noch zwei Kreuzfahrtschiffe vor Anker, was für noch mehr Touristen sorgt. So gut es geht machen wir schon einmal den ein oder anderen Schnappschuss. Anschließend durchstreifen wir die Stadtteile auch noch zu Fuß. Abschließend wollen wir noch einen Teil mit der 28 fahren, aber die waren alle so voll, dass wir dann doch wieder zu Fuß gegangen sind.

Kräftige Farbkombinationen geben immer wieder schöne Fotomotive ab.

Am Ende kehren wir noch einmal in die Markthalle ein und essen noch eine Kleinigkeit und gönnen uns ein letztes Mal das legendäre Nachttischgedeck Pasteis de Nata mit Portwein. Zufrieden, satt und müde treten wir die Rückfahrt mit der halb zehn Fähre an.

Am nächsten morgen können wir unsere nicht ganz verbrauchten Fahrkarten an zwei Wohnmobilisten, die Lissabon noch vor sich haben, verschenken. Heute steht Versorgung und Entsorgung auf unserem Programm. Wir wollen mal zwei Tage entspannen und an einem Ort bleiben. Mal sehen, ob wir einen schönen freien Platz am Strand dafür finden. Wir fahren über die Mautpflichtige Brücke über den Tejo und sagen Tschüss Lissabon.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert