Das Dourotal die Heimat des Portweins – Entlang der N 222 durch die wildromantischen Weinberge

Einmal die Atlantikküste verlassen, erreichen wir noch am selbigen Abend das Dourotal und die N 222.

Bei Pedorido 40 km östlich von Porto finden wir einen Seitenarm des Douro an dem ein großzügiger Picknickbereich eingerichtet ist. Die Sonne brennt mittlerweile ordentlich und ich bin froh ein kleines Erfrischungsbad in dem glasklaren Wasser zu nehmen. Wir können unser WoMo neben einen noch spärlich belaubten Baum stellen und genießen die Ruhe. Erst abends gesellen sich noch zwei weitere Camper zu uns. Sobald die Sonne verschwunden ist, wird es allerdings richtig kalt. Die Nachttemperaturen sinken bis auf einen einstelligen Bereich ab.

Am nächsten Morgen stehen wir erst auf als die Sonne in das Tal scheint. Das ist allerdings erst gegen halb zehn. Als wir uns auf den Weg machen, ist es schon fast Mittag. Aber wir verpassen nichts, sondern im Gegenteil, wir genießen die Gegend in vollen Zügen. Auf der Strecke finden wir einen Ent- und Versorgungsplatz für unser WoMo, so dass wir die nächsten Tage gut über die Runden kommen können. Bis zu unserem nächsten anvisierten Ziel sind es knapp 80 km, aber die reichen bei dieser kleinen kurvigen Straße auch. Wir schaffen häufig nur 30 km/h. So können wir auch die Landschaft genießen. Für eiligere Fahrer macht Bernd gerne Platz. 10 km vor Peso da Regua schlagen wir unser Lager an einem Picknickplatz direkt an dem Douro auf. Als wir ankommen, ist es erst einmal ein wenig lärmig. Gegenüber fährt die Eisenbahn durchs Tal, dann gibt es die Touristenschiffe, die direkt vor unserem WoMo entlang schippern, oberhalb lässt der Weinbauer seinen Trecker vor sich hin brummen und was noch zu unserem Glück fehlte, ist der Grasschneider, der die Weinreben vom Beikraut befreit. Mmh, halten wir das hier aus, fragen wir uns. Ok, alles halb so wild. Die Züge fahren nur selten, die Schiffe auch und nachts schon mal gar nicht. Der Bauer ist nach zwei Stunden mit seiner Feldarbeit in seinem Weinberg fertig und wir genießen den Abend. Wendet man den Blick auf die gegenüberliegenden Uferseite, könnte man meinen, dass man an der Mosel steht, nur gibt es hier viel weniger Leute.

Die Nacht ist zwar super ruhig, aber für mich leider nicht. Mich ein Magen-Darm-Infekt erwischt und das haut mich für den Rest des Tages um. Wie gut, dass wir hier einen friedlichen Platz gefunden haben, so dass wir den Sonntag an diesem beschaulichen Ort ausruhen können.

Am Montag geht es mir schon deutlich besser, so dass wir die Fahrt fortsetzen können. Heute wollen wir auf einen Stellplatz bei einem Winzer fahren. Schließlich wollen wir die guten Tropfen auch einmal probieren. Ich bin noch ein wenig skeptisch, was meinen Magen angeht, aber glücklicherweise ist die Verkostung erst am nächsten Tag. Bis zum Winzer ist es eine ziemlich abenteuerliche kurvenreiche Strecke. Dadurch ergeben sich aber immer wieder wunderschöne Ausblicke.

Auf der Wiese der Quinta da Padrela, so heisst der Hof, kommen im Laufe des Tages noch ein paar Wohnmobile zusammen. Einige möchten am nächsten morgen die Führung und die Verkostung mitmachen. Hier ist tatsächlich alles gratis, der Stellplatz genauso wie die Verkostung. Am Nachmittag drehen wir noch eine Runde um die verschiedenen Höfe.

Winzer-Stellplatz Quinta da Padrela

Die Führung startet morgens um 10 Uhr. Es nehmen 8 Paare daran teil aus 6 verschiedenen Ländern. Der Finne neben uns hatte mit dem WoMo die weiteste Anreise. Die Führung durch die Weinberge ist kurzweilig und man merkt, dass Guiseppe mit Herzblut dabei ist. Eine Stunde später geht es dann in die Scheune zur Verkostung. Neben den verschiedensten Weinen, darunter auch ein 20 Jahre alter Portwein, gibt es auch noch etwas Käse und Olivenöl zu probieren.

7 verschiedene Kostproben

Uns schmeckt der Wein so gut, dass wir natürlich ein paar Flaschen davon kaufen. Sogar mein Magen macht alles wieder prima mit und wir machen uns heute noch auf den Weg Richtung Spanien. Bernd hat lediglich genippt und ich durfte den Rest trinken 🤗.

Die Strecke führt uns noch eine Weile über die N 222, später wechseln wir dann auf die andere die Uferseite. Die Straße führt uns über die Staumauer. Hier befindet sich auch eine Schleuse. In der Schleuse wird gerade über bestimmt 20 Meter eines der Flusskreuzfahrtschiffe angehoben. Die Fahrt durch das Tal ist wieder mit faszinierenden Ausblicken gespickt.

Auf der anderen Seite geht es etwas zügiger vorwärts. Später lenkt Bernd unser WoMo wieder Richtung Douro in den Douro-Nationalpark. Hier überqueren wir die Grenze zu Spanien.

Kurz hinter der Grenze finden wir einen Parkplatz an einer kleinen Kapelle mit einer großartigen Aussicht auf das Dourotal.

Nach einer 20 minütigen Wanderung komme ich von dort zu einem besonderem Aussichtsplatz. Wenn ich mich nicht täusche, kann ich mit meinem Fernglas in den gegenüberliegenden Felsen sogar einige Nistplätze von den hier lebenden großen Greifvögeln sehen. Es könnten Geier oder sogar Steinadler sein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

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