Auf der Rückfahrt schaffen wir es tatsächlich komplett die mautpflichtigen Autobahnen zu meiden und noch ein paar schöne kleine Städte und Orte zu besichtigen.
Zamora ist die wunderschöne überschaubare mittelalterliche Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Zamora. Die Burgruine aus der maurischen Zeit ist noch gut erhalten und als wir dort waren, frei zugänglich. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Kathedrale, die kleine Kirche und den angrenzenden Park.




Über den Rio Duero führt eine alte romanische Steinbrücke bis in die mittelalterliche Altstadt.

Auf einem Marktplatz haben wir noch ein paar kleine günstige Tapas gegessen und weiter geht unser Ritt durch Kastilien und Leon. Die Landschaft ist weit und es gibt große landwirtschaftlich genutzte Flächen. Aber überall findet man in den kleinen Orten große romanische Kirchen und tolle mittelalterlich anmutende Häuser. Auf den Straßen ist nicht viel Verkehr und wir kommen gut voran.
Unser nächster Übernachtungsstopp liegt an dem kleinen Rio Arlanzon. Auf der anderen Seite befindet sich das kleine mittelalterliche Städtchen Pampliego. Bei einem Spaziergang durch den Ort, wirkt es wie ausgestorben. Die Kirche ragt mächtig aus den Gebäuden hervor. Kurz dahinter finden wir tatsächlich einige Menschen, die in einer Bar sitzen und sich unterhalten. Als wir vorbeilaufen, sind wir die Attraktion und die Gespräche verstummen. Es verirren sich wohl nicht so viele Touristen in diesen Ort. Leider hat hier außer dieser Bar nichts auf, in dem wir einkaufen könnten. Also gehen wir wieder zurück zu unserem WoMo und parken es am Rande eines Picknickplatzes.
Die Nacht wird begleitet von dem sanften Rauschen des kleinen Flusses. Ansonsten ist es wieder sehr ruhig.


Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Küste von San Sebastian. Hier suchen wir uns einen Platz etwas oberhalb des Ortes inmitten eines wunderbaren Naturparks mit entferntem Blick auf das Meer. Man merkt, dass der Touristenverkehr deutlich zunimmt. Auf dem Wanderparkplatz, den wir uns für die Nacht ausgesucht haben, stehen schon ein paar wenige Wohnmobile und einige größere Autos und ein Bus mit Wanderern.

Am nächsten Tag überqueren wir die Grenze zu Frankreich. Wir fahren immer entlang der Atlantikküste mit seinen breiten Sandstränden. Diese lassen wir links liegen und fahren durch Biarritz bis Bordeaux. Ab hier erteilt uns wieder der normale Verkehrswahnsinn. Stop and go auf dem Ring von Bordeaux. Wir sind froh, dass wir die Großstädte hinter uns lassen und steuern einen kleinen freien Campingplatz an der Charente an. Hier befindet sich ein Strandbad und auch ein nettes Strandrestaurant. Das zieht bei diesem schönen Wetter natürlich einige Gäste an. Es ist bereits Freitag und es legt sogar ein DJ auf. OK, das ist leider nicht das, was wir uns für unseren Feierabend gewünscht haben. Zum Glück gibt es 5 km weiter einen weitere Möglichkeit an dem Fluss zu parken und dort finden wir dann unsere Nachtruhe, wie wir sie uns gewünscht haben.


Weiter geht es durch Limoges bis kurz vor Châteauroux an die Creuse. Dieser Fluss ist vor einem Jahr bei einem Unwetter zu einem riesigen reißendem Fluss geworden. Der ganze Landstrich stand dort unter Wasser. Leider ist die Badestelle gesperrt, da sie seit zwei Jahren Probleme mit erhöhten Bakterienwerten haben. Aber es ist auch ohne baden schön hier. Zu uns gesellen sich noch weitere Übernachtungsgäste mit dem Wohnmobil und zwei Väter, die mit ihren Kindern auf der Wiese in der Nacht zelten. Also auch hier ist das übernachten offiziell erlaubt.

Weiter geht es östlich an Paris vorbei bis in die Champagne. Wir fahren wieder durch Weinfelder und entscheiden uns in der Nähe des Dorfes Viney bei Sézanne gegenüber eines kleinen Fußballplatzes des Dorfes niederzulassen. Keiner stört. Wir bleiben die ganze Nacht alleine. Nur gegen Abend und am Morgen kommt jemand und kontrolliert, ob am Vereinsheim alles in Ordnung ist.
Unsere Route führt uns durch Reims bis nach Belgien. Hier übernachten wir auf dem Parkplatz des Bendektinerklosters Maredsous. Wir nutzen die Chance und gehen abends noch ein Klosterbier trinken und hoffen auf eine leckere Mahlzeit, aber leider gibt es in der Woche keine warme Gerichte, bzw. waren wir etwas zu spät für ein warmes Gericht. Die Tarte, eigentlich nur eine belegte Toastscheibe, kostet uns 6 €. Willkommen in Belgien.
Dafür ist die Übernachtung auf dem Parkplatz kostenlos und ruhig. In Belgien sehen wir uns kurz vor Erreichen der deutschen Grenze Lüttich an und sind erst einmal nicht so begeistert. Vielleicht liegt es am Wetter, aber wir haben lecker gegessen und können gestärkt unsere Reise fortsetzen.
Unsere letzte Nacht vor unserer Heimat parken wir am Füllinger See an der Regattabahn. Die letzte Nacht regnet es heftig, teilweise auch von den Bäumen herunter. Es fühlt sich schon an wie Nordrhein-Westfalen. Willkommen zu Hause.
Ende einer langen, abenteuerlichen und schönen Reise.