Auf dem Weg zum ältesten Urwald Europas

2023 wollen wir die baltischen Länder vom Südosten aus erkunden. Über einige Stationen in Polen, die noch auf unserer To-do-Liste stehen, starten wir unseren Sommerurlaub.

Dahinten ist Polen!

Kurz vor der Grenze Polens an der Oder unser erster Übernachtungsstopp. Schon fast zu reizvoll, um einfach weiterzufahren und den Fluss unbepaddelt zu lassen. Was nicht ist, kann ja noch werden.

Abendstimmung am Oderdeich.

Nach einer vom Summen der Insekten und Gezwitscher der Vögel begleiteten Nacht geht es über die Grenze nach Polen bis nach Warschau. Ein zentrumsnaher bewachter Parkplatz dient uns als Schlafstätte. Wir schaffen es so gerade vor Toresschluss auf den Turm des Kultur- und Wissenschaftspalasts, einem Relikt der russischen Herrschaft, für einen ersten Blick auf Warschau.

Kultur- und Wissenschaftspalast Warschau
Blick von oben auf Warschau. Vorne der Liebeskind Tower
Prachtstraße Richtung Schloßplatz mit Sigismundsäule
Der Rynek schön zum Verweilen mit all seinen rekonstruierten Häusern.

Mit einer Rundfahrt des Hop-on-Hop-off Busses haben wir einen kleinen Einblick über die Geschichte Warschaus bekommen. Schön, lecker und kurzweilig war unser Besuch in Warschau, aber jetzt ist auch wieder Zeit der Hitze der Metropole zur entkommen. 50 km nördlich von Warschau an dem Fluß Bug finden wir eine schöne Wiese für eine Nacht. Wir teilen uns das Areal mit ein paar Badegästen, Pferden, Kühen und Anglern.

Am Morgen waren alle Gäste weg und die dicken Regenwolken da.😟

Heute liegen noch ganze 230 km bis nahe der weißrussischen Grenze, an dem das Naturreservat Biolowieza liegt, vor uns. Mit einem kleinen Zwischenstopp in dem Dorf Hajnowka, wo wir die Polnisch-Orthodoxe Kirche Sobor Swietej Trojcy besuchen wollen. Sie ist wirklich sehr besonders gebaut. Das Dach soll die Wellen des Meeres darstellen, was man tatsächlich erkennt, wenn man es weiß 🙃.
Ein weiteres polnisches Pärchen ging mit uns zusammen zur Kirche als ein Geistlicher auftauchte, der uns netterweise auch in das Innere dieses Kirchenbaus führte. Leider sprach er nur polnisch. Zunächst wurden wir in die Sakristei geführt, in der die Jugendlichen Bibelstunden abhalten können. Es wirkte alles ziemlich verstaubt und altertümlich. Hier wurde uns sogar ein Bildband zum Kauf angeboten. Die einzige Chance an Bilder über das Innere der Kirche zu kommen, denn fotografieren sei streng untersagt. Wie erwartet, war die Kirche von innen sehr prunkvoll mit viel Blattgold und sonstigen prunkvollen Ikonen gespickt.

Polnisch-Orthodoxe Kirche

In Bialowieza sind wir direkt auf einen kleinen privaten Campingplatz gefahren und haben das regnerische Wetter ausgesessen. Den Hausstorch störte der Regen wohl kaum.

Störche gehören hier irgendwie zum Inventar.
Der europäische Bison.

im polnischen „Zubre“, kommt in freier Wildbahn nur noch hier in größeren Beständen vor. So brav lassen sie sich allerdings nur im Naturkundemuseums fotografieren. Um wilde Tiere zu sehen, muss man schon etwas mehr Engagement zeigen wie wir und eine geführte Tour ins Reservat buchen.
Das Museum war etwas enttäuschend und altbacken aufbereitet. Gut war allerdings, dass wir einen Audioguide in deutscher Sprache nutzen konnten.
Am späten Nachmittag habe ich dann die einzigen regenfreien Stunden genutzt, um auf eigene Faust einen kleinen Teil des „Urwaldes“ zu durchstreifen. Nach dem Regen war der Geruch besonders intensiv. Das 2,5 stündige Waldbad tat nach den ganzen gefahrenen Kilometern richtig gut.

Eingang des Wanderweges durch den Urwald.
Hier darf alles stehenbleiben. Ideale Bedingungen für eine hohe Biodiversität. 😊

Heute geht es weiter Richtung Litauen 🇱🇹. Bei Verlassen des Dorfes wurden wir dann noch von der Polizei inspiziert, aufgrund des Dilemmas mit den Geflüchteten, die immer wieder versuchen von Belarus nach Polen zu gelangen. Dementsprechend groß ist auch die Präsenz des Militärs an der Grenze.

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