Balkanland Nr. 4 – Montenegro- Hohe Berge

Der Weg nach Montenegro über den Grenzübergang bei Gostun entlang der schönen Limschlucht im Jadovnik-Gebirge gestaltet sich zunächst problemlos. Auch ist der Grenzübertritt aus Serbien recht fix erledigt. Man könnte glauben, dass die Einreise nach Montenegro ähnlich verläuft. Leider nein. Erst fahren wir kilometerweit durchs Niemandsland und dann geht plötzlich 500m vor der Grenze nicht mehr weiter. LKW‘s müssen natürlich ihre Zollpapiere vorlegen, aber leider gibt es davor keine zweite Spur. Einige PKW‘s fahren auf der Gegenspur und überholen und wir hinterher. Tja, das war der Fehler, auch wenn wir nicht besonders groß sind, der entgegenkommende 40 Tonner kommt nicht vorbei. Also wir wieder rückwärts und stellen uns ganz hinten wieder an. -300m haben wir gemacht. So ein Mist. Also immer die Ruhe bewahren, irgendwann wird es schon weitergehen. Tatsächlich dauert es nur noch ca. 10 Minuten, dann haben wir es auch an den LKW‘s vorbei geschafft.
Unser erstes Ziel in Montenegro ist Bijelo Polje an der Lim. Hier wollen wir uns für die nächsten Tage mit Verpflegung eindecken und ich liebäugle mit einem kurzen Bad in der Lim.

Das Wasser ist herrlich frisch, aber gut auszuhalten.

Gut versorgt, fahren wir das Camp in Lipovo, dass wir noch von vor drei Jahren kennen, an. Einmal Wäsche waschen und ein wenig faulenzen ohne zu überlegen, wo gehts morgen hin.
Es hat sich ein wenig verändert, aber nur zum Positiven. Das holländische Inhaberpaar ist genauso bemüht und hilfsbereit wie wir sie bereits kennengelernt haben.

Wäsche ist bereits gewaschen und aufgehängt.

Heute gibt es erst einmal nichts mehr zu tun, außer die Gegend und das gute Wetter zu genießen. Zum Nachmittag brechen wir dann doch noch zu einer kleinen Wanderung auf. Auf Empfehlung von Robert wandern wir zur Quelle des Baches, der an unserem Camp vorbeifließt. Erst geht es eine Schotterstraße stetig bergauf, bis wir dann in das Grün am Straßenrand abbiegen müssen. Leider habe ich den Wink mit dem markierten Pfahl nicht verstanden. Wir biegen einen Weg später ab, der uns allerdings viel zu weit nach oben über die Höhle mit der Quelle führt. Also wieder zurück. Der andere Weg ist deutlich besser. Ein bisschen klettern ist allerdings erforderlich, aber es hält sich im Rahmen.

Auf dem Weg zur Quelle
Blick aus der Höhle
Die Quelle
Ein bisschen abenteuerlich ist es doch.

Am Ende stehen 9km auf unserem Tacho und wir haben uns unseren Kaffee redlich verdient.

Ein Blick auf die Wetterkarte macht uns die Entscheidung leicht weiterhin in den Bergen zu bleiben. Entlang einer Panoramaroute fahren wir Richtung Savnik, um uns den Nevidio Canyon anzuschauen. Am Ausgang des Canyons gibt es einen wunderschönen Rastplatz, der tagsüber von den Leuten, die den Canyon mit den professionellen Guides durchwandert haben, belagert ist. Allerdings ist der Platz spätestens ab halb fünf wie leergefegt. Später kommen lediglich einige Locals und Touristen, um noch ein erfrischendes Bad im Fluss zu nehmen. Das war auch mein Highlight, morgens und abends ein Bad im natürlichen Pool.

Rastplatz Nevidio Canyon
10 Grad „warmer“ Pool
Eingang zum Canyon

Die Nacht hier war sehr frisch, zu uns gesellten sich noch ein Jeep und einige Zelter, die allerdings alle sehr früh morgens verschwunden waren. Ob es denen bei 8 Grad Außentemperatur zu kalt wurde, oder ob sie einfach nur vor dem Ranger weg sein wollten, um der Parkgebühr zu entgehen, wir wissen es nicht.
Wir haben sehr gerne die 4 € Parkgebühr bei einem sehr netten Herren gezahlt. Bei der zweiten Übernachtung hat er uns die Gebühr sogar erlassen. Tagsüber haben wir uns zunächst nach einem neuen Stellplatz umgeschaut und sind weiter Richtung Dumitor-Nationalpark gefahren. An einem verlassenen Hotel haben wir uns zunächst in einer ansonsten sehr idyllischen Landschaft unter einer Kiefer gemütlich gemacht.

Lost Place

Wir wollten gerade so richtig abhängen, da kommt ein Fahrzeug mit drei Einheimischen, die vielleicht ein Picknick machen wollen, so dachten wir. Als sie ihren Kofferraumklappe öffnen, waren wir geschockt, alles voller Gewehre, welcher Art konnten wir von weitem allerdings nicht erkennen. OK, geordneter Rückzug und ja nichts anmerken lassen. Unsere Verunsicherung merkten die Leute sofort und beschwichtigten uns direkt,dass dies nur Softair-Gewehre seien und wir auch gerne mitspielen können. Das erleichterte uns einerseits, aber andererseits hatten wir keine Lust in ihre Kriegsspiele verwickelt zu werden und sind dann recht zügig abgefahren.
Das war eine gute Entscheidung, denn so sind wir ein paar Kilometer weiter noch an einem schönen See gelandet, an dem wir uns den ganzen Tag aufhalten konnten, um dann wieder zu dem letzten Platz zurückzufahren.

Der Platz am Canyon war einfach zu schön.

Vrazje Jezero

Nach einer weiteren fast ungestörten Nacht am Nevidio Canyon brechen wir Richtung Zabljak dem Haupttouristenort am Eingang des Dumitor-Nationalparks auf.
Es gibt dort in der Nähe des Schwarzen Sees, der unser eigentliches Ziel ist, einen schön angelegten Womostellplatz mitten im Wald, etwas abgelegen von dem eigentlichen Wanderparkplatz. Auch hier wird wieder eine Gebühr fällig, aber bei so besonders frequentierten Plätzen zahlen wir sie gerne, da sie letztlich auch in Schuss gehalten werden müssen, bei so viel Publikum. Wir finden aber, dass 3 € nicht der Rede wert sind.
Die Wanderung zum und um den großen und kleinen schwarzen See ist auf jeden Fall lohnenswert. Die Farben des Sees und die Ausblicke sind einfach traumhaft.

Der Schwarze See ist eigentlich türkis.
Immer wieder ein schöner Anblick der türkise See vor den Bergen.
Die Wege rund um den See sind zwar etwas holperig, aber gut zu begehen.

Abends haben wir die Nähe der Stadt genutzt, um auch einmal Essen zu gehen. Es gab reichlich Auswahl und das Oro (der Bär) hat uns ein wirklich gutes Essen zubereitet.

Für den nächsten Tag haben wir uns die Panoramastraße 2 über einige hohe Pässe und oben entlang der Tara-Schlucht vorgenommen.
Den ersten Zwischenstopp machen wir für eine kleine Wanderung zum Gipfel und an den Rand der Tara-Schlucht. Wir waren jetzt gar nicht so spät dran, aber es waren schon einige Menschen auf den Beinen und es hat sogar ein Reisebus bis da oben hin geschafft. Wir waren schier beeindruckt wie das gehen konnte.

Am Curevac Gipfel hat man den perfekten Rundumblick auf die Tara-Schlucht.

Weiter geht es zum Gipfel Ende der Seilbahn, die allerdings bereits komplett vergammelt ist, um noch einen Blick von oben auf den schwarzen See und Zabljak zu genießen.

Blick vom Bosaca Stuoc

Jetzt geht es über den ca. 1900m hohen Pass der höchsten Straße über das Dumitor-Gebirge. Der Ausblick auf die Tara-Schlucht ist immer wieder faszinierend. Die Straße ist wirklich eng und sehr kurvig, aber immerhin ist alles asphaltiert, wenn auch mit einigen Lücken versehen.

Blick auf den Curevac Ausblick und die Tara-Schlucht

Nach dem wir über ein paar Hochebenen gefahren sind, kommen wir immer wieder durch Wälder und schließlich zum Susice Canyon. Hier beeindrucken mich die sehr großen und wahrscheinlich sehr alten Bergkiefern, die kurz vor dem Schluchtabgrund am Berg wachsen.

Dumitorgebirge Nähe der Susice Schlucht
Susice Canyon

Nach einer langen Fahrt, nicht unbedingt kilometermäßig, aber durch die schmale kurvenreiche Passstraßen dauert es natürlich fast den ganzen Tag bis wir dann die spektakulären Serpentinen zum Piva-Stausee herunterfahren. Am liebsten möchte man nach jeder Kurve anhalten, um einen immer wieder atemberaubenden Blick auf den türkisfarbenen See zu genießen.

Piva-Stausee
Zum See runter fahren wir durch viele dieser beeindruckenden Naturtunnel.

Von einem anderen Campbewohner aus Lipovo haben wir den Tipp von einem wunderbaren wilden Stellplatz am Stausee bekommen. Hier lassen wir uns dann tatsächlich auch für drei Tage nieder und genießen einfach die Berge und den tollen See, der auch wieder zum baden hervorragend geeignet ist.

Gleichzeitig ein Lost-Place -Wahrscheinlich eine Restplattform des Stauseebaus
Bernd testet mal oben ohne😉 das Gelände
Piva-Stausee

Nun verabschieden wir uns von unserem 4. Balkanland. Zunächst geht es entlang der Panoramaroute 1 und entlang der Piva, welche nach dem Stausee nur noch ein Rinnsal ist, es sei denn es wird wieder Wasser vom Stausee abgelassen, dann kann das Wasser im Fluss um 1m ansteigen. Das sollte man berücksichtigen, wenn man unten am Fluss parken möchte. An dem Zusammenfluss von Tara und Piva wird der Fluss zur Drina, die wir bereits auf unserem Hinweg über Serbien gesehen haben. Sie ist ein langer Grenzfluss zwischen Serbien und Bosnien. Leider ist 800m vor dem Grenzübergang nach Bosnien Schluss. Wir stehen im Stau. Das Ganze dauert ca. 1 Stunde und der Grund dafür ist nicht die lange Abfertigungszeit (LKW´s gibt es auf dieser kleinen Straße Gott sei Dank nicht) sondern die marode einspurige Brücke über die Tara, die immer nur ein paar Autos in einer Richtung die Überfahrt ermöglicht.

Brücke über die Tara zur Grenze nach Bosnien 🇧🇦
Ein letzter Blick auf die Tara, die dann zusammen mit der Piva zur Drina wird.

Serbien Balkanland Nr. 3 – Wilde Bergwelt über und unter Geiern

Eigentlich ist Serbien Balkanland Nr. 4, da wir von Kroatien über Bosnien-Herzigowina in die Berge Serbiens gereist sind. Aber wir sind nur für 1 Stunde hindurchgefahren, immer den LKW,s hinterher. Scheint eine beliebte Abkürzung zu sein. Die Grenze Richtung Bosnien passieren wir problemlos. Es dauert keine 3 Minuten und wir sind außerhalb der EU. Anders ist es bei der Einreise nach Serbien von Bosnien. Erst einmal müssen wir Taxa bezahlen, bzw. Devisen umtauschen. Es sind nur 10 € und im Gegenzug bekommen wir 850 Dinar wieder. Gehört haben wir allerdings davon nichts. Dann wollte noch ein Grenzbeamter unser Womo-Inneres besichtigen. Dann durften wir endlich nach Serbien einreisen. In der nördlichen Tiefebene sieht man auf den Feldern Tabak, Weizen, Mais und Obstplantagen. Das Thermometer geht bis 42 Grad hoch, puh, schnell hoch in die Berge. Noch so eine heiße Nacht möchten wir nicht noch einmal erleben.
Über Valjevo – Rogacica entlang des Drins nach Bajina Basta und dann hoch auf 800m nach Kremna.
Hier steuern wir erst einmal ein Camp an, um in Serbien richtig zu landen. Das Minicamp Viljamovka – Kremna wird von einem freundlichen Herren verwaltet, der uns direkt mit einem selbstgebrannten Birnenschnaps empfängt. Er spricht sogar sehr gut deutsch. Wir verbringen zwei entspannte deutlich kühlere Nächte hier oben zwischen den Birnbäumen, aus dessen Birnen der leckere Williamschnaps gebrannt wurde. Auch der muss natürlich mit ins Gepäck für die Weiterfahrt.

Relaxen zwischen Birnenbäumen

Weiter geht unsere Fahrt über Mora Gora. Hier wollen wir mit der alten Schmalspurbahn fahren, durch 22 Tunnel und etliche Viadukte führt die 2 stündige Tour. Ca. 200 Höhenmeter legt das alte Schätzchen dabei zurück. Ein tolles Erlebnis. Trotz harte Holzbänke ist ganz komfortabel. An mehreren Stellen hält die Bahn und wir können uns kurz umsehen, je nach Standort haben wir bis zu 20 Minuten Pause bevor es weitergeht. Die nutzen wir, um uns die nähere Umgebung anzusehen.

Los gehst am Bahnhof Mora Gora.
Passt doch!
Zwischenstopps für den ein oder anderen Schnappschuss!

Nach dem schönen Erlebnis brauchen wir nur noch einen geeigneten Schlafplatz. Wir haben einen Platz in den Bergen Richtung Tara-Nationalpark im Auge in der Nähe einer Skistation.
Hier landen wir auch ganz entspannt als uns dort ein ziemlich heftiges Gewitter erwischt. Der Platz ist gut, aber wir fühlen uns ein wenig eingekesselt. Das Hotel ist nur im Winter bewirtschaftet und somit ist hier keine Menschenseele.

Kaffeepause kurz vor dem heftigen Gewitter.

Wir beschließen uns für die Nacht einen schöneren Platz mit Aussicht zu suchen. Ein bisschen wählerisch sind wir da schon, wenn wir es uns zeitlich erlauben können. Der Plan geht auf. Wir finden einen absolut tollen Platz auf einer Wiese in der Nähe der Passstraße Richtung Mitrovac.

Hammer dieses Panorama.

Hier oben schlafen wir so gut. Morgens sind die Berge erst einmal alle im Morgennebel verschwunden, nur die Spitzen schauen noch heraus. Ausgeschlafen fahren wir nach Mitrovac, um uns ein wenig über den Nationalpark in dem Infocenter kundig zu machen. Der Mann in dem Infocenter ist leider nicht so gesprächig, abgesehen davon spricht er nur serbisch. Wir gehen noch kurz durch die Ausstellung und decken uns mit sogar deutschsprachigem Infomaterial ein.

Der Braunbär ist hier sehr präsent.
Immer wieder gibt es Hinweise auf seine Anwesenheit hier.
Ausblick Bansjka Stena auf den Drin

Von einem Parkplatz wandern wir ein paar Kilometer zu den wunderschönen Aussichtsstellen auf den Drin.

Bärenstarke Aussicht auf den Drin

Unser Wunsch nach einem kühlem Bad im Stausee machen uns die zahlreichen Wochenendausflügler zunichte. Alle einigermaßen passablen Stellen für eine Übernachtung sind bevölkert. Schade, aber es gibt noch einen kleinen See etwas abseits, der nicht unbedingt zum schwimmen geeignet ist, aber der kleine Bach, der dort hineinließt reicht uns für die Erfrischung. Dafür ist dieser Platz so abgelegen und versteckt, dass nur ganz wenige Menschen während unserer zwei Nächte hier vorbeikommen. Immer den Felsen Ravna Stena vor Augen. In einer Felsennische entdecke ich sogar einen Adlerhorst. Den Adler dazu ebenfalls. Großartig.

Idylle pur!
und so sieht der Platz von oben aus.

Ein kurzer knackiger Wanderweg führt bis oben auf den Felsen mit einer wunderschönem Rundumblick.

Nach zwei Nächten wollen wir weiter und überlegen uns die Abkürzung über einen Forstweg zu nehmen. Anfangs noch geteert, wird er immer enger und zugewachsener, so dass Bernd mit der Astsäge vor gehen muss, um die dicksten Äste zu entfernen, damit unser Womo einigermaßen unbeschadet dadurch kommt. Nur irgendwann ist Schluss, der Weg ist so zerfurcht, dass wir mit unserem Aufbau keine Chance haben weiterzukommen. Also alles wieder zurück. Über die asphaltierte Straße fahren wir wieder zurück über Kremna Richtung Skiressort Zlatibor, ein ziemlich touristisches Bergzentrum mit ganz vielen hässlichen futuristischen Hochhäusern und ganz vielen verstreuten Hütten um den Ort herum. Wir nutzen den Lidl, den gibt es dankenswerter weise hier, um uns für die nächsten Tage mit Proviant zu versorgen. Auf dem Weg ins Uvac-Ressort kommen wir noch an der Stopicahöhle vorbei, die wir gegen Abend, als fast alle Wochenendtouristen abgereist sind, noch schnell besichtigen können. Besonders ist die tolle Beleuchtung und sind die hohen Decken mit ihren Kalknasen.

Eingang zur Stopicahöhle
Woher wissen die, dass wir bei der Telekom waren?
Gostilje Wasserfall

Übernachten werden wir auf dem Parkplatz des Gostilje Wasserfalls. Bis auf einen sehr lautstark bellenden Rehbock hören wir in der Nacht nichts und schlafen bestens. Morgens besuchen wir das sehr gepflegte und schön angelegte Gelände mit dem Wasserfall. Dafür wird eine kleine Gebühr fällig, dafür war die Übernachtung kostenlos auf dem Parkplatz.

Nun steht ein weiteres Highlight auf unserer Reiseroute. Wir wollen das Uvac-Reservat erkunden. Zunächst suchen wir uns einen Platz in der Nähe der Staumauer. Etwas höher gelegen haben wir einen super Ausblick auf den See, aber auch schon auf die ersten Mäander der Uvac. Aber drei eigentlichen Stars dieser Region sind die Gänsegeier. Ähnlich wie im Tara-Nationalpark der Braunbär wirbt diese Region mit dem Vorkommen dieser riesigen Vögel mit bis zu 2,70 m Spannweite. Genau für diesen Fall habe ich mein Spektiv mitgenommen. Gut zu beobachten sind eine ganze Reihe von Geiern über uns und einige auf den Felsen gegenüber. Ich bin begeistert. Ab und an kommen einige Serben, um sich unterhalb des Platzes Kayaks zu leihen, ansonsten sind wir trotz des sehr präsenten Platzes relativ ungestört.
Abends zum Sonnenuntergang wandern wir noch ein Stückchen zu einem der vielen Aussichtsplattformen.

Uvac Stausee

Auch nachts hören wir nicht einen pieps. Die ersten Touristenboote schippern erst ab 11 Uhr los, so dass wir unser Frühstück ganz in Ruhe genießen können.

Unser Navi zeigt uns ca. 1 Stunde Fahrt bis zum nächsten spektakulären Aussichtspunkt an. Spektakulär ist die Straße die wir genommen haben. Es war eher ein „schlechterer Feldweg“ also richtig übel. Aber reif haben es geschafft, allerdings haben wir deutlich länger gebraucht als gedacht. Dafür ist die Hochfahrt zum Aussichtspunkt asphaltiert und problemlos. Selbst hier ist nicht viel los. Und die Aussicht ist wirklich extraordinär.

Uvac-Canyon
Unter, besser über Geiern!

Zum übernachten eignet sich dieser Platz allerdings nicht, so dass wir noch einmal über eine Brücke auf die andere Seite wechseln mit einem kleinen Abstecher zu einer Kapelle und einem gutem Trinkwasserbrunnen. Vorher wandern wir noch kurz zum Fluss runter, um die „interessante“ Brücke zu sehen. Na ja, eine Fußgängerbrücke über die Uvac halt. Vielleicht wackelt sie. Wir haben es nicht ausprobiert.

Am Fluss Uvac mit „interessanter“ Brücke
Bernd holt das „heilige“ Wasser.
In der kommenden Nacht schlafen wir im Wald ohne Aussicht.
Aber ein paar Meter durch den Wald und tara, wieder ein toller Ausblick.

Unsere heutige Fahrt werden wir hauptsächlich über gut befestigte Hauptstraßen bestreiten, einen Versuch eine Abkürzung durch die Berge zu nehmen, brechen wir ab, da eine etwas größere Unwetterfront mit viel Regen und Gewitter über uns weg zieht. Da wollen wir es nicht riskieren irgendwo im nirgendwo steckenzubleiben. Allerdings ist die Route über die Landstraße durch die Berge trotz Regen ganz schön.

Auf dem Weg liegt noch ein schöner Wasserfall, dem wir natürlich noch einen Besuch abstatten. Sehr idyllisch an einem Hang gelegen liegt er in der Abendsonne.

Sopotnica Wasserfall in der Nähe der Lim

Wir bleiben gleich auf der Höhe und übernachten gegenüber einer Berghütte ein wenig im Schatten und ohne Probleme mit den Nachbarn.

Platz gegenüber der Berghütte Inder Nähe des Wasserfalls.

Am nächsten morgen werden wir Serbien Good By sagen. Schön und wild wars, insbesondere die Nebenstraßen, aber wir wollten es ja so.

Kroatien Balkanland Nr. 2 – Von Weinbergen und weißen Pferden, die nicht immer weiß sind.

In Kroatien geht es entlang der nördlichen ungarischen Grenze Richtung Südost. Wir fahren wie immer nur über Land, so dass wir ein wenig mehr vom Land und den Menschen mitbekommen.
Die erste Pause legen wir in einer hügeligen Region ein mit einer kleinen Burgruine. Die Kalnicki-Region ist vielleicht nicht so hoch, aber ein kleiner Mittelgebirgszug ähnlich wie im Harz.

Burgruine Veliki Kalnik

Nach einer kleinen Besichtigungstour und frisch gezapftem Bergwasser geht es weiter bis zu einer Wiese eines kleinen Winzers, die wir über die die App gefunden haben. Die Temperaturen sind mittlerweile über 30 Grad gestiegen. Unter den Obstbäumen finden wir allerdings ausreichend Schatten, so dass wir es so gerade ertragen konnten. Per Telefon haben wir uns dann bei den Besitzern gemeldet, die uns direkt eine Weinverkostung angeboten haben. So kam es dann, dass wir noch am helllichten Tage ohne vorher etwas großartig zu essen in den Weinkeller, eines von außen noch nicht richtig fertig gestellten Hauses, gebeten wurden, um mindesten 6 verschiedenen Weine zu testen. Es war wirklich etwas skurril, weil wir haben dieses Weinkellerambiente von außen nicht erahnen können. Im nu waren wir leicht angeschickert und haben anschließend für 56 € Wein gekauft. 🤪
Der ist aber auch lecker gewesen.

Wineri Vina Cupen

Schnell noch aus dem geschenkten Gemüse eine kleine Mahlzeit zubereitet, dann konnten wir uns dem Endspiel Spanien gegen England widmen. In der Nacht wurde es Gott sei Dank dann angenehm frisch, so dass wir gut schlafen konnten. Genug getrunken hatten wir ja bereits.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Slawonien einem Teil Kroatiens, dass so gar nicht touristisch ist. Allerdings ist das Klima hier durch die Tiefebene immer Sommer sehr heiß. Am Nachmittag haben wir in Orahovica ein künstlich angelegtes Schwimmbassin, gespeist von natürlichem Flusswasser, aufgesucht, um ein wenig im Schatten zu relaxen und um zu schwimmen. Das Wasser war so warm, dass sogar Bernd einige Bahnen geschwommen ist.

Unser Womo haben wir neben einem freundlichen Kroaten und seiner Familie geparkt. Er versicherte uns, dass er hier mit seiner Familie den ganzen Sommer in seinem selbst umgebauten Camper, stolz zeigte er ihn Bernd sogar von innen, verbringt und er für den Platz an dem Schwimmbad nur 15,- € zahlt. Na ja, wir zahlten für den Tag 6,- €. Irgendetwas stimmte da nicht. 🧐. Für die Nacht war uns dieser Platz zu wuselig und am nächsten Tag hätten wir wieder 6,-€ zahlen müssen, dass war uns dann doch zu viel. In der Nähe von Dakovo haben wir nach mehreren Anläufen einen Patz für die Nacht zu finden, halt an einem See gemacht, der zwar ganz hübsch war, aber keine Möglichkeit zum schwimmen bot.

Neben uns angelte ein älterer Herr, der uns gleich freundlich begrüßte und sogar deutsch mit uns sprechen konnte.
Dies wurde die bisher heißeste Nacht. Gefühlt ging die Temperatur nicht unter 25 Grad, aber das ohne einen einzigen Windhauch. Morgens früh brannte dann die Sonne wieder auf uns hernieder, so dass wir morgens bereits um 7 Uhr auf die andere Seite des Sees gewechselt haben, um einigermaßen unter einer Weide Schatten zu haben und um etwas entspannter frühstücken zu können.

Sehr idyllisch, schlafen mit offener Heckklappe.

Frisch gestärkt und geduscht, haben wir uns das Gelände und die Stallungen des Lipizzanergestüts von Dakovo angeschaut. Hier werden die Hengste ausgebildet für die Arbeit an der Hand, dass was Lipizzanerhengste halt so machen und für das Gespannfahren. Einige der edlen Rösser konnten wir dann auch außerhalb der Stallungen erleben.

Die Stuten und die Fohlen sind auf einem Gelände 4km entfernt in Ivandvor untergebracht und können dort bis zum 3. Lebensjahr auf der Weide verbringen.

Lipizzanergestüt in Dakovo
Lipizzanerstute mit Fohlen in Ivandvor

Slowenien Balkanland Nr. 1 – Berge und Stadt

Über „Schleichwege“ nähern wir uns dem Rogla, der Spitze des Pohorje Gebirgszuges der slowenischen Alpen. Schnell finden wir einen etwas abgelegenen Parkplatz am Rande des Skigebietes. Hier ist im Sommer Pause im Gegensatz zum Zentrum. Hier gibt es alle möglichen Sommersportangebote. Von Baumwipfelpfad, Mountainbikeverleih, Downhillstrecken und natürlich auch ein weit verzweigtes Wanderwegenetz wird hier alles getan, um den Touristen, meist Einheimischen Slowenen, etwas zu bieten.

Parkplatz eines Sesselliftes am Rogla

Bis zum Rogla ist es nicht besonders weit. Es sind auch kaum noch Höhenmeter zu überwinden, da wir schon fast bis oben gefahren sind. Aber es gibt einen schönen Rundwanderweg, von wo man immer wieder schöne Ausblicke ins Tal hat.

Auf dem Hexenpfad
Außer Betrieb.

Heute gehts auf eine Wanderung ins Hochmoor. Es sind ungefähr 10 km und für uns ein guter Einstieg, nicht zu warm und nicht zu viele Höhenmeter.

Leider ohne Badeleiter!! Eigentlich liebe ich Moorbäder.
Frühstück im Wald

Nach unserem Waldfrühstück geht es runter nach Maribor. Die Temperaturen sollen heute nicht ganz so hoch werden und zum Abend sind Gewitter angesagt. Das sollte dann auch so sein!!
In ca. 3km Entfernung gibt es eine Möglichkeit direkt an der Drava hinter einem Restaurant sein Wohnmobil zu parken. Die Übernachtung ist kostenlos, aber ein Restaurantbesuch ist durchaus erwünscht, dem wir dann abends auch nachkommen. Aber erst einmal geht es den Spazierweg an der Drava entlang nach Maribor hinein.
Alles ist schön herausgeputzt und strahlt uns entgegen. Die Altstadt von Maribor liegt direkt am Fluss und hat viele nette Einkehrmöglichkeiten, zum Glück, stellt sich hinterher heraus.

Promenade entlang der Drava mit dem
ältesten Weinstock der Welt. 450 Jahre soll er sein und er trägt noch.


Zunächst steuern wir einen besonderen Weinkeller an, der riesig groß und fast komplett unter der Stadt mit mehreren Kilometern Gängen eine Besonderheit ist. Hier wird allerdings kein Wein mehr gelagert, er dient nur noch als Museumsort.
Wir schaffen es gerade noch zu einer geführten Tour, die sogar in Deutsch ist.

Hunderte von riesigen Weinfässern lagern hier noch.
Mit anschließender Weinprobe. Zum Wohle!!

Maribor ist komplett verkehrsberuhigt, sehr gemütlich und überschaubar.

Der Rathausplatz

Auf dem Rückweg zum Womo mussten wir zwei etwas größere Zwischenstopps einlegen, da es immer wieder heftig gewitterte. Beim ersten Mal konnten wir noch in einem Lokal neben der alten Weinrebe einkehren. Beim zweiten Stopp unter einer Brücke gab es zwar nichts zu trinken, aber ein Floß mit einer Gesellschaft schipperte langsam die Drava herunter. So ganz trocken, sowohl von außen als auch von innen blieben sie sicher nicht.

Einigermaßen trocken erreichen wir dann unser Womo. Im Restaurant lassen wir es uns noch einmal richtig verwöhnen. Der Hammer war der Palatschinken mit einer Walnußcreme und einer Weinschaumsoße.

Abendstimmung an der Drava

Endlich in den sonnigen Süden

Endlich geht es los. Lang ersehnt und dann plötzlich ist es soweit. Mit ein paar kurzen, aber sehr lohnenden Zwischenstopps geht es in das nördlichste Balkanland, das wunderschöne Slowenien.

Die erste Nacht haben wir in der Nähe von Regensburg verbracht und den Morgen für eine kleine Wanderung oberhalb der schwarzen Laber durch eine kleine Felsformation und wunderschönen blühenden Magerwiesen genutzt.

Prost, auf die erste Urlaubsnacht!!

Ein blumiger Blick aufs Labertal.

Endlich ist die Sonne auf unserer Seite. Das merken wir deutlich bei unserer kurzen Besichtigungstour durch die Passauer Altstadt.

St. Stephansdom in Passau
😎ohne Sonnenbrille sind die grellen reflektierenden Steine kaum auszuhalten, geschweige denn die Temperaturen 🥵.

Da isser der lang ersehnte Sommer. Der Wohnmobilstellplatz in Passau ist zwar ganz praktisch, aber für die Nacht sehr laut und auch zu warm. Wir steuern unser Womo weiter über die Grenze nach Österreich und weitere zwei Stunden bis zum Stausee an der Pyhrnbahn. Hier darf man für 6 € über Nacht stehen und ein erfrischendes Bad ist auch möglich, herrlich. So kann’s weitergehen. Die Geräusche von der Straße und der Eisenbahn lassen uns nachts trotzdem schlafen. Man muss nur genug Bettschwere haben, dann gehts.

Morgens geht es nach einem wirklich erfrischendem Bad weiter auf der Passstraße Richtung Liezen in der Steiermark. Ein komisches Knacken aus dem hinteren Teil des Fahrzeugs macht uns stutzig, da wir es überhaupt nicht orten können. Wir fahren vorsichtshalber eine Fordwerkstatt an, die aber erst einmal nichts feststellen kann.
Was tun? Wir steuern kurzer Hand einen Campingplatz in der Nähe an, der zu dem noch einen sehr schönen See hat. Genau das Richtige an so einem warmen Sommertag. Unser Plan: Einmal die Kabine absetzen und wieder aufsatteln, ganz zum Erstaunen der anderen Campinggäste, die so etwas noch nie gesehen haben und neugierig Fragen stellen, ob das immer so sein muss?
Die Übung zeigt Erfolg. Das Knacken ist weg.

Kurz noch mal in Badbuchse die Muttern festgedreht 😜.
Morgenstimmung am Putterersee

Heute geht es weiter bis auf die Hochebene Porhorje, dem Skigebiet und Naherholungsgebiet von Maribor in Slowenien.

Lettlands westliche Flusslandschaften

Über die Hauptstraße an der Westküste geht es relativ zügig bis über die Grenze nach Lettland. Den Küstenstreifen und die Moore Estlands lassen wir an uns vorbeiziehen, einiges hatten wir bereits im letzten Jahr besucht.

An der Salaca finden wir einen Parkplatz und eine Bootseinsatzstelle mit fantastischer Aussicht. Hier gibt es, wie an der Gauja auch, rote Sandsteinkliffs, die malerisch den Fluss begleiten. In der Abendsonne leuchten sie besonders schön rot. Die Strömung ist an dieser Stelle eher gemächlich, so dass es sich zum Gegenstromschwimmen super eignet. Es ist Freitagnachmittag und wir sind bisher die einzigen Besucher. Die Rastanlage ist großzügig mit Beachvolleyballanlage mehreren Lagefeuerstellen und Picknickplätzen ausgestattet. Einige davon sind auch bereits mit einem Datum und einem Namen versehen und für den darauffolgenden Tag reserviert. Wir sind gespannt, was da heute Abend noch für eine Besucherwelle anrollt.

Sarkanas klintis
In der Abendsonne

Wie befürchtet, rollten dann bis in den späten Abendstunden die Familien mit Sack und Pack an. Am Wochenende verbringen viele lettische Familien ihre Freizeit in der Natur. Da der Lagerplatz etwas weiter entfernt vom Parkplatz gelegen ist, haben wir in der Nacht wenig davon mitbekommen. Am Morgen haben wir uns für das Frühstück einen etwas ruhigeren Platz am Meer der Mündung der Salaca gesucht.

Nicht viel los am Stadtstrand von Salacriva

Kurz vor der Mündung gibt es eine historische Holzbrücke, die zum Fang der Neunaugen, einem sehr urtümlichen fischähnlichem Tier, dient. Nur an wenigen Stellen ist der Fang noch erlaubt. Sie wandern ähnlich wie Lachse und Aale aus dem Meer flussaufwärts, um zu laichen. Es gibt hier auch ein kleines Museum, was aber bei unserer Ankunft leider geschlossen war.

Historische Fangvorrichtung für das Neunauge

Nun fahren wir noch einmal in das Gaujatal. Sigulda haben wir im letzten Jahr nicht besucht, was allerdings wie sich nach unserem Besuch herausstellte, für uns eher weniger spannend ist. Hier gibt es viele touristische Aktivitäten und entsprechend viele Menschen und Trubel. Die Stadt selber ist bis auf die schönen Burganlagen nicht besonders attraktiv. Nach einem kleinen Rundgang entscheiden wir uns schnell in ein etwas kleineres abgelegenes Seitental der Gauja an die Amata zu fahren. Und richtig genug hier hatten wir richtig Glück. Für einen Samstagabend gibt es an dem wirklich tollem Platz mit roten Kliffs, Schwimmstelle und verschiedenen Möglichkeiten zu wandern kaum Touristen. Mit uns übernachtete nur noch ein weiteres Wohnmobil an diesem Ort und am nächsten Morgen rückten die ersten Besucher erst gegen 11 Uhr an. Himmlisch und gar nicht weit von den anderen Attraktionen an der Gauja entfernt.

Amata Kliffs
Badestelle

Nach dem dann die ersten Sonntagsbesucher ankommen, machen wir uns auf Richtung Liepaja. Es liegen fast 300 km vor uns, die wollen wir mit einem Abstecher über Kuldiga einer mittelalterlichen Stadt und dem vermeintlich breitesten Wasserfall Europas, verbinden. Kuldiga hat sich wirklich gelohnt. Die Innenstadt ist sehenswert und der Wasserfall ist auch sehr hübsch anzusehen. Man kann hier auch baden, was eher für mich ein ausschlaggebender Punkt ist. Mit Blick auf den Wasserfall finden wir ein schönes Lokal, wo es sich vorzüglich speisen lässt. Ein schöner Abschluss unsere 5 wöchigen Reise durch das Baltikum.

Mit 240m der wahrscheinlich breiteste Wasserfall Europas
Kuldiga
Fußgängerzone
Zusammen mit der dieser roten Ziegelbrücke soll der Wasserfall in das UNESCO Welterbe aufgenommen werden. Der Antrag läuft.
Blick von der Brücke

Gut gesättigt fahren wir die restlichen 60 Kilometer bis kurz vor Liepaja. Hier finden wir noch ein ruhiges Plätzchen direkt hinter der Düne an der Ostsee.

Tschüss Lettland

Inselhopping auf Estlands westlichen Inseln

Wir beginnen das Hopping mit der Insel Hiiumaa, der nördlichsten von den dreien, die wir besuchen. Hiiumaa ist relativ dünn besiedelt und hat viel Waldfläche. Der Reiz dieser Insel ist die Ruhe und Abgeschiedenheit, die man hier erleben kann. Überall sind kleine Inselchen, die nur den Vögeln gehören, vorgelagert. Hier kommen Flip und Flop unsere beiden Kajaks endlich mal wieder zum Einsatz. Trotz etwas unbeständigem Wetter wollen wir uns auf das Wasser trauen. Unser Standort ist nahezu perfekt. Wir können die Boote auf der windabgewandten Seeseite ins Wasser lassen. Der Wellengang hält sich hier in der geschützten Bucht in Grenzen. Der Stellplatz ist wieder ein RMK-Platz, der allerdings nur mit ein wenig Geschaukel durch den Wald zu erreichen ist. Außer wenigen PKW`s, Zeltgäste mit Enduros und einigen Wanderern hat sich hier keiner hin verirrt. Ein kleiner Hochstand ist prima zur Vogelbeobachtung.

Blick vom Hochstand Säärenina
Kleine Pause

Das Gewitter hat uns verschont. Von weitem konnten wir so das Grollen des Gewitters gut hören. Das Wasser um die Inseln ist hier so flach, dass wir höllisch auf die Steine aufpassen mussten, gerade gegen die Sonne nicht so einfach. Wohlbehalten konnten wir Flip und Flop wieder aufs Dach hieven. Nach zwei wirklich ruhigen Nächten wechseln wir auf die andere Seite der Insel. Wir fahren entlang der einzigen etwas größeren Stadt, um unsere Wasservorräte wieder mit frischem Quellwasser aufzufüllen. Das funktioniert in allen Ländern des Baltikums hervorragend. Das Quellwasser wird auch von den Einheimischen geschätzt und Kanisterweise abgefüllt. In Kärdla gibt es sogenannte artesische Quellen. Hier sprudelt das Wasser ohne Pumpe von unten nach oben aus dem Boden. Das Quellbecken liegt etwas unterhalb des Grundwasserspiegels und steht daher unter Druck und drückt das Wasser nach oben.

Artesischer Brunnen

In der Nähe des Fährhafens nach Saaremaa. Hier parken in der Nähe des Leuchtturms. Etwas wild unter einigen Bäumen finden wir ein verstecktes Plätzchen für die Nacht.

Letzte Nacht auf Hiiumaa mit besonderem Flair und
Sonnenuntergang par excellence.

Am nächsten Morgen geht es bereits gegen 11 Uhr auf die Fähre. Zwischen den beiden Inseln verkehren nur drei Fähren am Tag, so dass wir uns an die Zeit halten mussten. Aber wie wir bereits festgestellt haben, hier ticken die Uhren anders. Alles geht ruhig und ohne Hektik, kein Gedränge. Hier gibt es einfach weniger Menschen auf einem Fleck. Estland hat so viel Strand an Seen, Flüssen und dem Meer, da gibt es für jeden Platz zum entspannen. In einer Stunde sind wir auf Saaremaa. Wir fahren bis Undva und finden einen Platz in der Nähe der Klippen Suuriku und Kuriku, die zweithöchsten Steilhänge und geologisch ganz interessant. Hier lassen sich in den Wänden noch einige Fossilien entdecken. Bis 1990 während der Besatzung der Sowjetischen Armee war dieses Gebiet eine Radarstation und komplett abgesperrt. Reste davon sind heute noch sichtbar. Nach dem Regen wandern wir entlang der Klippen und hören den Vögeln zu. Oberhalb der Klippen gibt es ausgedehnte Wachholderheideflächen.

Ein Fußabdruck?
Parken am Fuße der Klippen.

Da das Baden hier eher nicht so gut geht, fahren wir am nächsten Morgen „mal eben“ auf die andere Seite der Landzunge. Bernd gibt die Stelle mit Sandstrand in sein Navi ein und los gehts. Zunächst gibt es den üblichen Schotterweg, der aber nach der nächsten Abbiegung in einem Waldweg übergeht und wir plötzlich auf einem Weg sind, vor allem nach dem gestrigen Regen, der absolut 4×4 adäquat ist. Der Untergrund ist nicht einmal das größte Übel. Der Bewuchs wird immer dichter, so dass ich mich von Ast zu Ast hangeln muss, um sie von unserem Auto fern zu halten. Schlussendlich muss dann tatsächlich die Säge zum Einsatz kommen. So können 6 km schon einmal seeehr lang werden. Letztendlich haben wir die Küste erreicht und mein Bad im Meer habe ich mir mehr als verdient.

Erfrischt fahren wir weiter und trudeln in Kuressaare ein. Hier findet gerade das jährliche Opernfestival statt. Hinter der Ahrensburg ist ein riesiges Zelt aufgebaut, in dem die Aufführungen stattfinden, mit dem Ergebnis, dass wir am Abend auf unserem Parkplatz auch noch etwas von Puccinis Oper La Boheme, zumindest akustisch, hatten.

Burganlage Ahrensburg in Kuresaare
Essen gehen in der Windmühle
Hinter der Burg gibt es einen großen Badeplatz mit Dusche und Toiletten.

Die Nacht auf dem Parkplatz ist nicht ganz so ruhig wie wir es bisher so hatten, aber es war ok. Heute steht ein wenig Sight Seeing auf dem Programm. Wir fahren durch das Inselinnere und sehen uns den Meteoritenkrater, die Windmühlen von Angla und eine Burgruine an um uns dann auf Muhuu einen Platz. Für die Nacht zu suchen.

Nicht spektakulär der Krater, aber dennoch besonders.
Bernd interessierte sich da eher für die alten verrosteten Trecker als für die Mühlen, die es in Münster im Freilichtmuseum auch zu sehen gibt.
Die Burgruine Maaslinn wird weiterhin restauriert, man kann aber schon darin rumlaufen.

Über eine Brücke gelangen wir auf die kleinere Insel Muhuu. Hier gibt es viele schöne mit Reet gedeckte Häuser. In dem Ort Liva gibt es alles, was wir für unsere weitere Fahrt benötigen. In einer versteckten unscheinbaren Hinterstube wird das typische etwas süßliche Schwarzbrot direkt frisch aus der Backstube heraus verkauft. Davor gibt es einen Fischladen, in dem ich für das Abendessen einen leckeren geräucherten Fisch kaufe.

Die letzte Nacht auf der Insel wird diesmal wieder durch einen Platz in Alleinlage und rundum Sicht gekrönt.
😍

Die Fährfahrt ist diesmal unkompliziert. Wir fahren einfach zum Hafen und schon sind wir wieder auf der Fähre Richtung Festland. Zwischen Muhuu und dem Festland gibt es zahlreiche Fahrten, fast im Stundentakt. In einer halben Stunde ist die Überfahrt geschafft.

Jetzt sind es nur noch drei Tage, die wir im Landesinneren an den zahlreichen Flüssen verbringen wollen.

Estlands wilde Nordküste

Wir fahren vom nordöstlichsten Ort Narwa über Jöhvi, wo wir unsere Gasflasche auffüllen lassen, immer möglichst an der Küste entlang. Die Besiedlung an der Steilküste ist spärlich. Bis auf ein paar ausgetrocknete oder nur spärlich tröpfelnde Wasserfälle gibt es viele Klippen und wilde Steinstrände. Überall sieht es aus als wenn jemand wahllos die großen Felsen ins Meer geworfen hätte. Fürs Kajakfahren eine heikle Angelegenheit, wenn plötzlich ein Stein nahe der Wasserroberfläche auftaucht. Als erstes steuern wir die Klippen bei Valaste an.

Sehr interessant sind die verschiedenen Gesteinsschichten, die hier sichtbar werden. Der Wasserfall ist nicht wirklich sichtbar.
Über eine spannende Treppenkonstruktion geht es runter zum Meer.

Ein paar Kilometer weiter gibt es die Möglichkeit mit dem WoMo bis unten an den Strand zu kommen. Eine große Wiese und ein Sandplatz mit einem Zugang zum kleinen Sandstrand hübsch gespickt mit großen Felsen. Hier entlang führt auch der Küstenwanderweg. Mit einem weiteren WoMo verbringen wir hier eine ruhige Nacht.

Am nächsten Tag geht es weiter mit einigen Zwischenstopps. In Toolse erkunden wir die Ruine, die als solches zwar gesichert, aber nicht restauriert wurde. Wieder eine der Burgen des livländischen Ordens.

Burg Toolse
Schön zum herumklettern.
Pärispea am nördlichsten Zipfel Estlands
Einige Wanderwege führen auch durchs Wasser.

Von der nordöstlichsten Stelle Estlands finden wir am nördlichsten Punkt einen wunderschönen Stellplatz, der zwar sehr windig ist, aber dafür einen fantastischen Ausblick rundherum bietet. Mein Versuch bis an den letzten Zipfel zu wandern scheitert leider. Auf nasse Füße hatte ich heute keine Lust. Einige vorgelagerte Inseln auf die auch Wanderwege führen, sind tatsächlich nur per nassen Fußes zu erreichen. Um nicht die ganze Nacht vom Wind durchgerüttelt zu werden, suchen wir uns ein paar Meter weiter ein etwas geschützteres Plätzchen. So können wir auch noch unseren Grill auspacken und im Windschutz unser Abendessen zubereiten.

Um Tallin machen wir in diesem Jahr einen Bogen und fahren etwas nordwestlich davon auf die Landzunge Paldiski. In windgeschützter Nordost-Lage finden wir mit ein bisschen Geschick einen Premiumplatz direkt an der Steilkante. Entlang der Küste hat der Forstbetrieb drei wunderschöne freie Camps hergerichtet. Hier halten wir es direkt zwei Nächte aus. Da wir kein Wochenende haben, gibt es immer nur eine handvoll weitere Camper, die diesen schönen Platz nutzen. Morgens kommt der Ranger und bringt eine neue Fuhre Lagerfeuerholz.

Premiumplatz
So lässt es sich aushalten.
Auf der Wanderung zur Landspitze liegen herrliche einsame Sandstrände.
Steilküste vor Paldiski
Am Ziel meiner Wanderung angekommen, gibt es einen Leuchtturm, eine nackte Frau und ein geschlossenes Café, ☹️.
Auf dem Rückweg konnte ich noch eine gute Portion Blaubeeren pflücken. 😋

Heute entfernen wir uns etwas von der Küste und navigieren unser WoMo Richtung der westlichen estnischen Inseln. Auf dem Wege dorthin gibt es für mich noch einen Schwimmstopp am Rummu See, den wir vom letzten Jahr noch in guter Erinnerung haben. Diesmal nehmen wir einen frei zugänglichen Badeplatz. Hier ist trotz Regen richtig was los. Eine Tauchschule ist mit mehreren Schülern vor Ort und auch einige Wohnmobile treffen wir dort. Aber es ist reichlich Platz. Trotz Platzregen nehme ich ein herrlich erfrischendes Bad in dem superklaren Wasser.

Rummu Baggersee

Laut Reiseführer lohnt es sich einen Zwischenstopp in der kleinen Hafenstadt Haapsalu zu machen. Gleichzeitig gibt es dort auch noch die Möglichkeit Wasser zu zapfen. In Haapsalu findet an diesem Wochenende ein Volksfest statt. Unzählige Essensbuden stehen entlang der Altstadtstraßen. Gut, dass wir uns direkt zu Anfang mit köstlichem armenischen Schaschlik versorgt haben, so dass wir den weiteren kulinarischen Verführungen widerstehen konnten. Gut gesättigt und beeindruckt von der schönen Atmosphäre dieses Städtchens, versuchen wir unser Glück und fahren zum Fähranleger, um auf die Insel Hiiumaa überzusetzen. Wir haben Schwein und können fast direkt auf die Fähre fahren. Es ist noch reichlich Platz und der Preis ist für 1,5 Stunden Fährfahrt ist mit 20 € wirklich fair.

Über Tartu zur Zwiebelstraße am Peipsisee

Durch die schöne Landschaft des Haanja Nationalparks starten wir unsere Rundreise durch Estland. Ganz im Südosten ist es für Estland recht ungewöhnlich hügelig. Einen schönen Rundblick über die vielen Seen und Wälder hat man von dem Aussichtsturm Suur Munamäägi.

Aussichtsturm mit Aufzug

Weiter im nächsten Ort Rouge konnte ich noch schnell ein Bad in einem Seen nehmen. Parken direkt am See mit einem tollen Sandstrand direkt im Dorf. Überdachte Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen ein. Also haben wir direkt unsere obligatorische Kaffeepause drangehängt und die leckeren lettischen Kekse genossen. So gestärkt und erfrischt sind wir direkt bis Tartu durchgestartet. Unser Womo haben wir in der Nähe der Altstadt direkt hinter dem Bauernmarkt auf dem großen Parkplatz am Fluss abgestellt, eigentlich mit dem Vorhaben hier die Nacht zu verbringen. Tartu ist gerade im Kulturfieber, denn die Stadt soll im nächsten Jahr einer der Kulturstädte 2024 werden. Entlang der Promenade gab es Gesang und anschließend ein Freiluftkino. Die Atmosphäre ist wie wir bisher in allen baltischen Städten es kennengelernt haben, entspannt und sommerlich. Auf dem Marktplatz sitzen die Leute in der Sonne und genießen einfach. So machen wir es auch.

Europäische Kulturhauptstadt 2024
Der Marktplatz von Tartu.
Eine der zwei Universitäten von Estland ist in Tartu.

Nach einem gemütlichen Essen in einer Seitengasse gehts zurück zum WoMo. Unser Auto ganz alleine auf dem großem Parkplatz. Irgendwie ist uns nicht wohl dabei und wir entscheiden uns ein paar Kilometer außerhalb einen Übernachtungsplatz an einem See zu suchen, in der Hoffnung, dass wir trotz Wochenende keinen nächtlichen Parties beiwohnen müssen. Der Plan geht auf. Es stehen zwar schon ein paar wenige Autos, Wohnmobile, Wohnwagen und ein Zelt dort, aber es ist noch genug Platz für unser WoMo vorhanden. In der Nacht kommen noch weitere Gäste, die ihre Zelte aufbauen und noch ein Lagerfeuer entzünden, trotzdem bleibt es ruhig. Am nächsten Morgen sehe ich, dass die nächtlichen Gäste Taucher sind und in der Nacht die Unterwasserwelt des glasklaren See erkundet haben. Es gibt schon verrückte Hobbys. Am Morgen bauen sie die Zelte wieder ab und verschwinden wieder. Nach dem ich ein paar Bahnen hin und her geschwommen bin, geht es für uns auch weiter bis an den Peipsisee. Das Wetter ist hervorragend und wir nutzen den Sonntag, um am Strand ein wenig auszuspannen.

An dem Strandplatz ist alles vorhanden. Grillhütte, Beachplatz und eine Trockentoilette.

Am nächsten Tag geht es entlang der Zwiebelstraße durch die Dörfer der russischen Altgläubigen, die in Russland im 17. Jahrhundert verfolgt wurden und auf die estnische Seite des Sees geflohen sind. Sie bauen traditionell Zwiebeln und Knoblauch an und verdienen sich ihren Lebensunterhalt als Fischer und Handwerker. Die Produkte kann man an der Straße bzw. in den Dörfern kaufen, daher auch der Name Zwiebelstraße.

Typische Kreuze auf dem Friedhof der Altgläubigen russisch-orthodoxen Gemeinde.
Regionalen Produkte vom Peipsisee
Barsch aus dem Peipsisee.
Dorfstraße in Kallaste
Rote Steilklippen mit Nisthöhlen der Uferseeschwalben.
Kunstwerk in Mustvee,

In Mustvee konnten wir im Hafen Trinkwasser bekommen und uns mit regionalen Produkten eindecken. Weiter Richtung Norden gibt es richtig tolle Sandstrände. Am RMK-Platz in Kauksi telkimisala haben wir unsere zweite Nacht am See verbracht. Da wir bereits im Juli sind, ist der Peipsisee schon recht warm und dadurch auch schon etwas trübe. Aber ansonsten war alles topp.

Trotz der Größe und der vielen Besucher am letzten Wochenende sieht der Platz sehr sauber aus.
Bis man nicht mehr stehen kann, muss man schon sehr weit reinlaufen.
Die andere Seeseite auf russischer Seite ist 50 km entfernt.

Vom Peipsisee fahren wir zunächst nach Pühtitsa zum Nonnenkloster von Kuremäe. Hier wohnen noch 100 Ordensschwestern des russischen Ipatios-Ordens, gegründet 1891 von 3 Nonnen. Das Klostergelände ist wirklich sehr sehenswert und für die Öffentlichkeit zugänglich.

Tolle gepflegte Gartenanlagen.
Die Klosterkirche von Kuremäe.

Weiter geht unsere Reise bis ans nordöstlichstes Ende von Estland. Hier hätten wir zu anderen politischen Zeiten gerne unsere Reise bis St. Petersburg fortgesetzt. Heute ist für uns an der russischen Grenze bei Narva Schluss. Wir schauen über den gleichnamigen Fluss auf die andere Seite, auf der bereits Russland beginnt. Die Grenze ist für Touristen erst einmal von beiden Seiten geschlossen. Interessant sind die einzigen Überbleibsel aus den ganzen Kriegen, die mächtigen Festungen auf beiden Seiten des Flusses und das alte Rathaus. Alles andere ist zerstört und nicht wieder aufgebaut worden.

Festung Hermanni linnus auf estnischer Seite
Und die Festung Iwangorod auf russischer Seite. Früher waren beide Festungen eng verbunden, heute leider nicht mehr.
Das gerade frisch renovierte alte Rathaus in Narva. Links daneben steht ein sehr modernes neues Rathaus (nicht im Bild)
Ein kräftiger Regenschauer lässt uns in einem russischem Restaurant, natürlich auf estnischer Seite, eine Chance auf eine gute rote Beete-Suppe. Narva besteht zu fast 100% aus ehemals russischen Einwohnern.

Der Ritt durch Lettlands Osten

In Zarasai versorgen wir uns in einem Supermarkt noch mit Lebensmitteln. Dann geht es über die Grenze nach Lettland. In dem winzigen Ort Medumi (LV) machen wir einen Zwischenstopp, um leckere selbstgemachte Teigtaschen und frisches Brot zu kaufen. Dafür muss immer Zeit sein. Wer weiß, ob es in dem dünn besiedelten Teil Lettlands ähnliche Gelegenheiten gibt. Wir wählen den Weg an der Daugava entlang. Diese führt uns zu einer winzigen Burg, die hier als Modell für die frühere Burg konstruiert wurde. Über einen Holzpfad mit etlichen Treppen erreichen wir die kleine Burg mit einem schönen Blick auf das Flusstal.

Modell der Festung Daugavpils

Da wir heute erst so spät losgekommen sind und mehrere Versorgungsstopps hatten, machen wir an der prächtigen weißen Basilika von Aglona bereits unsere erste Übernachtung in Lettland. Hinter der Basilika gegenüber eines kleinen Parkplatzes sprudelt aus sechs Hähnen das „heilige Wasser“ einer Quelle. Eiskalt und vor allem sehr gut trinkbar, so dass wir hier unseren Wassertank auffüllen können.

Die Trinkwasserquelle ist bei den Einheimischen ebenso beliebt wie bei den Pilgern.
Die Basilika von Aglona ist für tausende Pilger jährlich das Wallfahrtsziel.
Der Vorbau ist 1980 extra für den 200 jährigen Weihetag für den Papst errichtet worden.

Gut versorgt und beeindruckt von dem Ort, gehts weiter entlang des östlichen Grenzgebietes Richtung Norden. Auf dem Wege besuchen wir das Naturschutzgebiet rund um den Lubans See, den größten See Lettlands. Wir suchen das dort gelegene Moor auf. Ich habe gelesen, dass es hier am Moorsee Badestellen gibt. Also nichts wie hin, verknüpft mit einem Spaziergang über die Holzplanken des kleinen Wanderweges und anschließenden Kaffee und Kuchen eine willkommene Nachmittagspause.

1,5 Kilometer über Holzplanken durchs Moor,
Bad im Moorsee.

Nun ist es an der Zeit uns einen Platz für die Nacht zu suchen. Da heute Freitag ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch andere Menschen die Erholung in der Natur suchen. Hoffnungsvoll biegen wir in einen Seitenweg ein, der ungefähr 9 km über eine Schotterpiste und anschließend über einen sandigen Waldweg an einen abgelegenen See führt.

Wie wir so durch den Wald schuckeln,
begegnen wir doch tatsächlich unserem ersten lettischen Elch. Er war sicher genau so überrascht wie wir. Es gibt sie hier also doch!

Am Ziel angekommen, ist der Picknickplatz voller Zelte mit lettischen Familien, die hier ihren Urlaub verbringen. Echt cool. Wir entscheiden den alternativen Platz zwei Kilometer weiter anzufahren. Und siehe da, wir sind ganz alleine und der Platz ist ein Traum. Mitten im tiefsten Wald ein toller klarer See zum Baden und eine himmlische Ruhe.

Zu schön um wahr zu sein, ganz alleine an einem Freitagabend.

Und dann kamen sie doch. Ein Auto mit jungen feierfreudigen Letten, die einfach einen entspannten Abend mitten im Wald mit sehr lauter Musik verbringen wollten. Mmmpf. Wir räumen das Feld und rumpeln den ganzen Weg aus dem Wald zurück. Die Platzsuche für den Abend führt uns gefühlt über sämtliche staubigen Schotterpisten und Feldwege Lettlands Osten. Kurz vor der Grenze Estlands finden wir letztendlich den ersehnten absolut ruhigen Platz für die Nacht vor einem Freilichtmuseum irgendwo im nirgendwo. Puhh. Gute Nacht Lettland.

Immer weiter nach Osten in den Aukstaitija Nationalpark

Der Park ist der älteste und zweitgrößte Nationalpark Litauens in der Nähe der weißrussischen Grenze. Hier gibt es viele gutmarkierte Wanderwege und eine gute Infrastruktur zum Kanuwandern. Flip und Flop sollen hier jetzt endlich zum Einsatz kommen. Unser erster Anlaufpunkt ist das Informationszentrum des Nationalparks in Paluse.
Mit einer Übersicht über die möglichen Kanurouten und den Zeltplätzen in der Hand erkunden wir erst einmal den kleinen Ort.

Die graue Holzkirche fällt direkt ins Auge und steht besonders malerisch auf einer kleinen Anhöhe.
Von hier aus hat man einen schönen Blick auf den angrenzenden See. Links ist der Glockenturm, der in Litauen häufig einfach daneben steht.

Nach dem wir uns erste einmal mit leckerem Räucherfisch von einem der hiesigen Fischer versorgt haben, schlagen wir unser Lager auf dem freien Zeltplatz direkt am See auf. Für unser WoMo ist dort genügend Platz und in der Woche ist in der Regel nicht viel los. So auch heute. Nach einem kräftigem Gewitterschauer sind auch die letzten Sonntagsgäste abgereist und wir haben den Platz fast für uns alleine.

Erst einmal den schönen Stellplatz genießen.

Jetzt heißt es für die nächsten drei Tage die Ausrüstung zusammenstellen und natürlich den Proviant, denn unterwegs gibt es so gut wie keine Möglichkeit einkaufen zu gehen. Die Zeltplätze sind an abgeschiedenen Orten irgendwo im Wald gelegen und es gibt hier lediglich ein Plumpsklo und eine Feuerstelle, also nur Basic Facilities.

Am nächsten Morgen scheint die Sonne und ja, wir haben alles unter Deck verstauen können.

Bei der Planung fällt Bernd auf, dass es bei der uns empfohlenen 30 km Rundtour einen Abschnitt gibt, der 1,5 km über Land zu bewerkstelligen ist. Wir entscheiden uns bis zu der Stelle zu paddeln und dann wieder umzukehren. Die Quelle,die dort frisches Wasser spendet, wollen wir später mit dem Womo aufsuchen, um den Frischwassertank wieder aufzufüllen. Zunächst durchqueren wir den See und paddeln Richtung Nordwesten nach Ladakalnis dem bekanntesten Aussichtspunkt im Nationalpark. Wir steigen den Hügel hoch und sind ein wenig enttäuscht. Man sieht nicht wirklich weit und das Wetter ist auch ein wenig grau. Das wirkliche Highlight ist der sensationelle Räucherfisch, den wir genüßlich mit dem etwas süßlichem Brot verputzen. Jetzt sind es nur noch 2 Kilometer bis zu unserem anvisiertem Zeltplatz in der Nähe des Ginuciai Burghügels in Papiliakalne.

Wir sind tatsächlich ganz alleine auf dem sehr geräumigen Lagerplatz.

Während Bernd anfängt unser Abendessen zuzubereiten, mache ich mich auf den Weg zu einem richtig hohen Aussichtsturm.

Ein öffentlich zugänglicher Funkturm mit Aussichtsplattform. Allerdings muss man schwindelfrei sein.
Ganz schön hoch, aber dafür gibt es hier…
eine wirklich tolle Aussicht auf den Nationalpark. Die Mühe hat sich gelohnt.
Und Bernds Mühe allerdings auch. Nudeln mit Ratatouille 😋

Am zweiten Tag geht es immer wieder durch kleine Seen, die durch enge Fließe miteinander verbunden sind. Etwas mühsam geht es gegen die Strömung. Wir müssen an einigen flachen Stellen aussteigen und unsere Kajaks treideln. Das Wasser in den Fließen ist so klar, dass man das Gefühl hat, man schaut in ein Aquarium. Ich konnte sogar einen etwas größeren Hecht in Lauerstellung beobachten. Zwischendurch sah es ein wenig wie im Spreewald aus, nur nicht so duster. Unsere Mittagspause machten wir an der Wassermühle Ginuciai

Die einzige noch aktive Wassermühle ist heute ein technisches Denkmal.

Nach ca. 15 Kilometern, teilweise gegen die Strömung, waren wir froh einen tollen Lagerplatz für die Nacht gefunden zu haben.

Wieder ganz alleine und mit perfekter Aussicht.
Das Beste morgens ist das erfrischende Bad.

Heute geht es in einem Stepp ca. 16 Kilometer zurück zu unserem Ausgangsort Paluse. Bei perfektem Wetter und ohne Wind ist die Strecke, diesmal mit der Strömung, kein Problem.

Unser Basiscamp in Paluse schon in Sichtweite.
Glücklich und ein bisschen erschöpft zurück.

Morgen geht es weiter nach Lettland.

Nemunasdelta und die Kurische Nehrung

Das Nemunasdelta erreichen wir über eine landschaftlich schöne Nebenstrecke immer entlang des Flusses Nemunas. Hier könnte man alle 10 Kilometer eine Burg besichtigen, wenn man mag. Uns reicht der Blick im Vorbeifahren. Gegen Abend erreichen wir unseren anvisierten Platz. Bis auf ein paar Spaziergänger stört uns heute Abend keiner. Vom Nationalpark wurden hier Parzellen mit Hecken hergerichtet, was zunächst etwas spießig daherkommt, entpuppt sich aber für die Nacht als ein super Windschutz. In der Pakalne, einem Seitenarm des Nemunas, konnte ich am nächsten Tag sogar schwimmen gehen. Den Tag haben wir in der Natur genossen und einen kleinen Spaziergang entlang des Naturlehrpfades gemacht. Die Ruhe tat nach den touristischen Highlights der letzten Tage gut.

Passt perfekt.
Adlerhorst mit Leiter (Teil des Naturlehrpfades)

Ausgeruht fahren wir am nächsten Tag über Rusne und Silute an das Haff nach Vente, um die Vogelwarte zu besichtigen. Das war natürlich mein Wunsch, aber vorher gab es in den anderen Orten noch etwas über die Geschichte der Gegend zu erfahren.

Der Nemunas in Rusne. Hier kann man einen interessanten Spaziergang entlang der Uferpromenade machen und kommt
an diesem Gefährt vorbei. Es fungiert heute noch als Transportmittel bei Überschwemmungen, welche in dem Delta sehr häufig vorkommen.
Von hier aus blickt man direkt auf die Uferseite der Exklave Kaliningrad.

In Silute waren wir lediglich einkaufen. Hier gibt es eine lange Straße mit etlichen Geschäften und auch einen Bäcker mit leckereren frischen Teigtaschen. Köstlich. Weiter geht es entlang eines riesigen Torfabbaugebietes. Daneben, wie zum Hohn, ein Naturlehrpfad durch das „noch“ bestehende Moorgebiet. Das Baltikum ist mit seinen vielen Moorgebieten Hauptexporteur von Torf für alle Länder der EU, insbesondere für die Gemüseplantagen Spaniens.

In Vente besuchen wir das Museum der dazugehörigen Vogelwarte. Ich bin total begeistert. Die Ausstellung ist toll mit vielen gut erhaltenen Exponaten und entsprechenden Erläuterungen dazu. Genau passend für mein Biologenherz.

Eine ziemlich große Vogelfalle. Hier werden sie erst beringt, gemessen und anschließend wieder freigelassen. Alles im Sinne der Wissenschaft.

Die Nacht verbringen wir dann in der Nähe dieser Station auf einem Womoplatz, von dem wir am nächsten Morgen mit einem kleinen Touristenboot über das Haff auf die Kurische Nehrung nach Nida fahren können.

Bestes Wetter für die Fahrt über das Kurische Haff nach Nida.
Die Nehrung hat irgendwie etwas magisches. Die Farben sind irgendwie kräftiger.
Blau, blau, blauer!!
Der Geruch der Kiefern erinnert an das Mittelmeer.
Genau aus diesem Grund hatte Thomas Mann hier sein Feriendomizil errichten lassen. Drei Sommer verbrachte er hier. Jetzt ist das Haus ein Museum und Café mit einem fantastischem Blick über das Haff.

Unser Rundgang führt uns am Thomas Mann Museum vorbei, weiter durch den Kiefernwald auf die Ostseeseite mit einem grandiosen Strand. Er ist so lang, dass hier jedermann sein passendes Plätzchen findet. Zurück durch den Kiefernwald über den einzigen Campingplatz der Nehrung und legalen Aufenthaltsort für Camper, entsprechend kuschelig ist es dort. Daher resultiert auch unsere Entscheidung lediglich einen Tagesausflug hier herüber zu machen. Von hier aus geht es weiter auf die große Wanderdüne, die einst ganze Dörfer überrollt hat, nach dem man die Wälder abgeholzt hatte. Schlechte Entscheidung. Nun hat man hier wieder Bäume angepflanzt und siehe da, die Düne wandert nicht mehr, oder zumindest nicht mehr so doll.😉

Ostseestrand mit netten Plätzchen vor in und hinter der Düne.
Hier der Wanderhüne mit Blick auf die ….
Füße😘
Nach unserer Rundwanderung. Gleich gehts zurück aufs Schiff.

Jetzt müssen wir nur noch einen etwas kostengünstigeren Platz für die Nacht finden. Aber da gibt es Gott sei Dank auf der Haffseite genügend Parkplätze, die für eine Übernachtung in Frage kommen und Schwups

sogar mit direktem Blick aufs Wasser und schönstem Sonnenuntergang.

Morgens stehen mit uns noch weitere Camper an diesem wunderschönen Ort am Haff. Irgendwann rückt eine Surfschule mit einer ganzen Horde Jugendlicher an und packt ihr Zeug aus. Das ist für uns das Zeichen das Feld zu räumen und den Einheimischen Platz zu machen.
Heute steuern wir Klaipeda an, die Hafenstadt an der Mündung des Nemunas in die Ostsee. Kreuzfahrtschiffe legen hier auf ihrer Runde über das baltische Meer ebenfalls gerne an. Auf dem Wege dahin geraten wir noch in eine Alkoholkontrolle. Natürlich hatte Bernd nichts getrunken. Warum gerade heute so streng kontrolliert wird verstehen wir erst später.

Ehemaliges norwegisches Segelschulschiff jetzt ein Restaurant
Improtheater in Klaipeda

Auf dem Gang durch die Stadt fallen uns die zahlreichen Fahnen auf, die sogar die Polizeifahrzeuge zieren. Nach etwas Recherche kamen wir drauf, dass der 6.7. ein zweiter Nationalfeiertag ist. An diesem Tag 1253 wurde der litauische König Mindaugas gekrönt und Litauen als eigener Staat gegründet. Jetzt macht auch die Polizeikontrolle Sinn. Das hat allerdings auch für unsere weitere Planung einen gewissen Einfluss. Die Litauer sind sehr naturverbunden und verbringen ihre Freizeit gerne draußen, somit sind erfahrungsgemäß viele Plätze, die für eine freie Übernachtung geeignet sind, bereits belegt. Auf dem Weg Richtung Osten fahren wir entlang des wunderschönen mit vielen freien offiziellen Übernachtungscamps ausgestatteten Nationalpark Zemaitijos. Wie befürchtet, ist hier alles rappelvoll. Wir beschließen bis zum Berg der Kreuze weiter zu fahren und eventuell dort auf dem Parkplatz eine ruhige Übernachtungsstelle zu finden. Der Plan geht auf.
Der Parkplatz ist fast leer und nur noch ein paar wenige Besucher gehen Richtung der Pilgerstätte.
Die Besichtigung am Abend ist sogar sehr schön, da zum Einen nur noch wenige Besucher da sind und zum Anderen die Sonne die ganze Szenerie in ein stimmungsvolles Licht hüllt.

Es gibt sogar Menschen, deren Hobby es ist, die Kreuze zu zählen. 🤔

Der Berg der Kreuze ist auch ein Symbol des Widerstandes gegen die Unterdrückung der litauischen Bräuche durch die russischen Besatzer. Die ersten Kreuze wurden hier schon im 19. Jahrhundert aufgestellt.

Die Nacht auf dem Parkplatz ist ruhig. Am nächsten Morgen zahlen wir brav unsere 2,90 € Parkgebühren und machen uns weiter auf den Weg gen Osten. Nach ca. 150 km legen wir an einem Rast- und Zeltplatz für Wasserwanderer am Fluss Sventoji einen Stopp ein. Die Zufahrt ist etwas mühsamer, da es noch ca. 4 km über eine staubige Piste führt, aber die Mühe hat sich gelohnt. Dieser Ort ist ruhig und friedlich. Bis auf ein paar Reiter und einem Insektenforscher aus Finnland mit seinem Sohn gibt es hier kaum andere Gäste. Unser nächster Übernachtungsplatz ist gefunden.😊

Mit allem ausgestattet, was der Camper so benötigt. Toilette und ein überdachter Picknickplatz direkt am Wasser.
Der Sventoji ist der mit 242 km der längste innerhalb Litauens verlaufende Fluss. Der Oberlauf ist zum Paddeln besonders abwechslungsreich, da er durch mehrere Seenplatten fließt.

Lindenduft in Vilnius und Wassersport in Trakai

Litauen erreichen wir über die kleinere Hauptstraße der Suwalki-Lücke Kalwiszki. Wir tauchen direkt ein in eine idyllische Seen- und Waldlandschaft. An den Nemunasschleifen liegen Burgen und prunkvolle Herrenhäuser aus längst vergangenen Zeiten. Ein schöner Einstieg in die Reise durch Litauen. An einem der ersten Seengebiete lassen wir uns für die erste Nacht nieder. Das Freistehen ist in Litauen auf Parkplätzen außerhalb von Ortschaften und Naturreservaten kein Problem. Unser erster Platz hat sogar einen kleinen Badestrand, der von den Einheimischen auch rege für ein Bad nach Feierabend genutzt wird. Das Wasser ist herrlich klar und erfrischend, was ich natürlich am nächsten Morgen direkt getestet habe.

Abends war es mir zu frisch für ein Bad.

Die Nacht war bis auf die permanenten Waldohreulenrufe sehr ruhig. Voller Tatendrang geht es weiter bis nach Vilnius, der Hauptstadt von Litauen. Zwischendurch legen wir noch eine kleine Kaffeepause an einer der Nemunasschleifen ein. Hier ist es etwas hügelig, so dass es immer wieder schöne Ausblicke auf den Fluss gibt.

Der Nemunas mäandriert fast ungestört durch die Landschaft. Wegen seiner Untiefen gibt es hier auch kaum Schifffahrt.
Auf dem Burgberg über der Altstadt von Vilius.

In Vilnius haben wir direkt einen guten Übernachtungsplatz nahe der Altstadt gefunden, so dass wir gegen Abend direkt unsere erste Altstadterkundung starten konnten. Es endete wie so häufig mit dem ein oder anderem leckeren Getränk und auch der knurrende Magen konnte befriedigt werden.

Auch schön zum Verweilen der Marktplatz mit dem Posaunenengel im Künstlerviertel Uzupis
Auf dem Rathausplatz erst einmal ein leckeres regionales Getränk.
Das gotische Ensemble der Anna- (links) und Bernhardiner-Kirche (rechts).
St.-Stanislaus-Kathedrale und der Glockenturm

Am nächsten Morgen geht es weiter in die Neustadt. Neben dem Turm der Kathedrale finden wir noch eine interessante Bodenplatte mit der Aufschrift Stebuklas (Wunder). Sie erinnert daran, dass ab hier die 600 km lange Menschenkette durch das gesamte Baltikum begann, mit der Litauer, Letten und Esten 1989 erfolgreich für die Unabhängigkeit demonstrierten. (Dumont Reise Führer Baltikum 2019)

Daraufstellen und sich dreimal im Kreis drehen, soll Wunder bewirken. 😉

Weiter geht es entlang einer kilometerlangen fast autofreien Lindenallee in die Neustadt. Hier könnte man nach Lust und Laune shoppen gehen. Unser Ziel ist allerdings das Genozid-Museum, wo erst die Gestapo und dann der KGB einzog. Die Grausamkeiten werde ich hier nicht darstellen. Wir fanden die Ausstellung zum litauischen Widerstand über die Partisanen besonders aufschlussreich, da uns dieses bisher wenig präsent war.

Kilometerlange Lindenallee in Vilnius Neustadt

Da wir heute noch Richtung Trakai dem Wahrzeichen Litauens weiterwollen, gönnen wir uns noch eine kleine Stärkung.

Pizza als Meterware🙈aber superlecker 😋.

Die Strecke von Vilnius nach Trakai ist in einer halben Stunde geschafft. Die Wasserburg liegt malerisch wie im Reiseführer beschrieben. Der Touristenstrom ebbt gegen Abend deutlich ab, so dass wir kein Problem haben, für unseren Ranger einen geeigneten Platz zu finden. Heute Nacht logieren wir ausnahmsweise einmal auf einem bewachten privaten Stellplatz. Der Besitzer ist sehr freundlich und spricht sogar ein paar Brocken Deutsch. Ver- und Entsorgung inklusive. Das ist in Litauen nicht selbstverständlich. Mit uns übernachten nur noch drei weitere Wohnmobile, was uns für diesen doch sehr touristischen Ort sehr überrascht hat, zudem hier am nächsten Tag ein Triathlon stattfinden soll. Neben den historischen Sehenswürdigkeiten gibt es in Trakai (übersetzt Stadt auf dem Wasser) alles mögliche rund um den Wassersport zu sehen und zu erleben. Da bin ich natürlich sofort ein Fan.

Die Wasserburg Symbol der erfolgreichen Kämpfe gegen die Kreuzritter.
Im Abendlicht noch romantischer.
Sonntagmorgen stand alles im Zeichen des Sports außer…
für diese puscheligen Gesellen. Erst mal eine Runde pennen. Triathlon viiiiel zu anstrengend.

Auf dem Gang durch die Altstadt von Trakai finde ich sogar ein fest installiertes Kanupolofeld. Die schönen landestypische alten bunten Holzhäuser sollen natürlich nicht unerwähnt bleiben.

Hier ist die Farbe des Postamtes blau.

Während sich die Athleten des Triathlons noch bis zum Ziel kämpfen, satteln wir auf und fahren in einem Rutsch bis ins Nemunasdelta.

Auf dem Weg zum ältesten Urwald Europas

2023 wollen wir die baltischen Länder vom Südosten aus erkunden. Über einige Stationen in Polen, die noch auf unserer To-do-Liste stehen, starten wir unseren Sommerurlaub.

Dahinten ist Polen!

Kurz vor der Grenze Polens an der Oder unser erster Übernachtungsstopp. Schon fast zu reizvoll, um einfach weiterzufahren und den Fluss unbepaddelt zu lassen. Was nicht ist, kann ja noch werden.

Abendstimmung am Oderdeich.

Nach einer vom Summen der Insekten und Gezwitscher der Vögel begleiteten Nacht geht es über die Grenze nach Polen bis nach Warschau. Ein zentrumsnaher bewachter Parkplatz dient uns als Schlafstätte. Wir schaffen es so gerade vor Toresschluss auf den Turm des Kultur- und Wissenschaftspalasts, einem Relikt der russischen Herrschaft, für einen ersten Blick auf Warschau.

Kultur- und Wissenschaftspalast Warschau
Blick von oben auf Warschau. Vorne der Liebeskind Tower
Prachtstraße Richtung Schloßplatz mit Sigismundsäule
Der Rynek schön zum Verweilen mit all seinen rekonstruierten Häusern.

Mit einer Rundfahrt des Hop-on-Hop-off Busses haben wir einen kleinen Einblick über die Geschichte Warschaus bekommen. Schön, lecker und kurzweilig war unser Besuch in Warschau, aber jetzt ist auch wieder Zeit der Hitze der Metropole zur entkommen. 50 km nördlich von Warschau an dem Fluß Bug finden wir eine schöne Wiese für eine Nacht. Wir teilen uns das Areal mit ein paar Badegästen, Pferden, Kühen und Anglern.

Am Morgen waren alle Gäste weg und die dicken Regenwolken da.😟

Heute liegen noch ganze 230 km bis nahe der weißrussischen Grenze, an dem das Naturreservat Biolowieza liegt, vor uns. Mit einem kleinen Zwischenstopp in dem Dorf Hajnowka, wo wir die Polnisch-Orthodoxe Kirche Sobor Swietej Trojcy besuchen wollen. Sie ist wirklich sehr besonders gebaut. Das Dach soll die Wellen des Meeres darstellen, was man tatsächlich erkennt, wenn man es weiß 🙃.
Ein weiteres polnisches Pärchen ging mit uns zusammen zur Kirche als ein Geistlicher auftauchte, der uns netterweise auch in das Innere dieses Kirchenbaus führte. Leider sprach er nur polnisch. Zunächst wurden wir in die Sakristei geführt, in der die Jugendlichen Bibelstunden abhalten können. Es wirkte alles ziemlich verstaubt und altertümlich. Hier wurde uns sogar ein Bildband zum Kauf angeboten. Die einzige Chance an Bilder über das Innere der Kirche zu kommen, denn fotografieren sei streng untersagt. Wie erwartet, war die Kirche von innen sehr prunkvoll mit viel Blattgold und sonstigen prunkvollen Ikonen gespickt.

Polnisch-Orthodoxe Kirche

In Bialowieza sind wir direkt auf einen kleinen privaten Campingplatz gefahren und haben das regnerische Wetter ausgesessen. Den Hausstorch störte der Regen wohl kaum.

Störche gehören hier irgendwie zum Inventar.
Der europäische Bison.

im polnischen „Zubre“, kommt in freier Wildbahn nur noch hier in größeren Beständen vor. So brav lassen sie sich allerdings nur im Naturkundemuseums fotografieren. Um wilde Tiere zu sehen, muss man schon etwas mehr Engagement zeigen wie wir und eine geführte Tour ins Reservat buchen.
Das Museum war etwas enttäuschend und altbacken aufbereitet. Gut war allerdings, dass wir einen Audioguide in deutscher Sprache nutzen konnten.
Am späten Nachmittag habe ich dann die einzigen regenfreien Stunden genutzt, um auf eigene Faust einen kleinen Teil des „Urwaldes“ zu durchstreifen. Nach dem Regen war der Geruch besonders intensiv. Das 2,5 stündige Waldbad tat nach den ganzen gefahrenen Kilometern richtig gut.

Eingang des Wanderweges durch den Urwald.
Hier darf alles stehenbleiben. Ideale Bedingungen für eine hohe Biodiversität. 😊

Heute geht es weiter Richtung Litauen 🇱🇹. Bei Verlassen des Dorfes wurden wir dann noch von der Polizei inspiziert, aufgrund des Dilemmas mit den Geflüchteten, die immer wieder versuchen von Belarus nach Polen zu gelangen. Dementsprechend groß ist auch die Präsenz des Militärs an der Grenze.

Entlang der Rigaer Bucht über Kap Kolka nach Liepãja

Von Riga aus wollen wir noch die Küstenstreifen Lettlands erkunden. In der Rigaer Bucht, auch als die Badewanne Lettlands bekannt, stoppen wir an einem kleinen Picknickplatz. Das Wasser in der Bucht ist bestimmt 24°C warm. Vorher halten wir an einer grandiosen Bäckerei, wo wir uns mit Gebäck für den Kaffee versorgen.

Man kann ewig weit ins Meer hineinspazieren.

Auf dem Parkplatz ist reger Betrieb. Das Kap Kolka ist nicht mehr weit. Nach unseren Recherchen auch gut mit WiFi versorgt, was für den heutigen Tag von Bedeutung ist, da wir das EM Endspiel der Fußballerinnen schauen möchten. Einige deutsche Womo Fahrer haben sich schon eingefunden, aber es ist reichlich Platz. Zum Abend wird es fast windstill und die Ostsee ist glatt weiter ein Spiegel.

Bedeutung unklar, vielleicht Kunst🤔

Am nächsten Morgen hat es ordentlich Wind. Die Wellen am Kap laufen in allen Richtungen. Mit dem Kajak, wäre es wie Rodeoreiten. Machen wir aber nicht.

Weiter geht’s in die Livschen Dörfer genauer gesagt, wollen wir eine kleine Wanderung durch Mazirbe machen. Entlang einiger historischen Orte, die vor bzw. während der Besatzung der Russen von Bedeutung waren. Die sogenannten Livländer sind eine lettische Minderheit, die von der Fischerei gelebt hat und auch eine eigene Sprache spricht. Heute nach der Besatzung gibt es nur noch wenige Einwohner im Rentenalter.

Hier soll der einzige Werwolf Lettlands beerdigt worden sein. 😳
Das Pfarrhaus, frisch renoviert.
Der Friedhof der Fischereiboote.

Übrigens gab es auf dem Friedhof wieder eine gute Portion Pfifferlinge, in der Nähe des Werwolf Grabes😬. Hoffentlich hat das keine Nebenwirkungen.

Weiter geht es heute noch bis kurz vor Liepãja. Diesmal steuern wir einen privaten Stellplatz an, in der Hoffnung noch einmal in Ruhe den letzten Abend genießen zu können. Das Wetter spielt mit und wir sind auf dem Platz tatsächlich bis auf ein Glampingpärchen alleine. Da hat sich der Einsatz von ein paar Euros gelohnt.

Ein letzter Sundowner am lettischen Ostseestrand

Liepãja ist in 15 Minuten erreicht. Vor der Abfahrt der Fähre noch ein Blick auf die prunkige russisch-orthodoxe Kirche.

Und vis à vis dieses Gebäude. 🙈 Krasser Gegensatz.

Pünktlich sind wir am Fährhafen und checken ein. Bei der Stena Line in Lettland dauert es alles irgendwie länger. Personalmangel? Die Beladung ist, mit den vielen Lkw’s die teilweise rückwärts auf das Schiff fahren müssen, auch eine sehr langwierige Angelegenheit. Mit einer halben Stunde Verspätung legen wir dann endlich ab. Dank Isomatte und Schlafsack ist die Nacht einigermaßen erträglich.

Damit ist unsere Reise fast beendet und Travemünde ist fast in Sichtweite.

Tschüss Baltikum schön war’s. Bis zum nächsten Mal.

Riga unsere letzte Hauptstadt

Diesmal entscheiden wir uns nach einer etwas unruhigen Nacht den Stadtcampingplatz anzufahren. Es stellt sich als eine gute Entscheidung heraus. In etwas Industriestyle liegt der Platz auf einer Insel etwas abseits der Hauptstraßen. Alles Notwendige ist vorhanden, so dass wir entspannt und frisch die Stadt besichtigen können. 22€ ist im Preis nicht verdorben. Ohne große Ambitionen lassen wir uns durch die Altstadt treiben. Im Vergleich zu Tallinn ist Riga deutlich weitläufiger und quirliger. Hinzu kommt, dass es Samstag ist und viele JGAs aus allen möglichen Ländern unterwegs sind. Trotzdem haben wir nicht das Gefühl, dass es sehr voll ist.

Riga an der Duna
Regierungssitz und Schloss
Domplatz
und der Dom
viele einladende Sitzplätze
mit viel Grün drumherum.
Die Freiheitsstatue.
Es gibt sogar Hotels für Katzen.
Die Stadt Bremen grüßt.
Schwarzhäupter Häuser.

Den Abend lassen wir dann entspannt am Campingplatz ausklingen.

Über Estlands Küste nach Lettland in den Gauja Nationalpark

Dank der staatlichen Forstbetriebe gibt es sowohl in Estland als auch in Lettland tolle freie Zelt- und Grillplätze. Diese sind zum Teil auch uns Womo-Fahrern zugänglich. Die Anfahrten sind manchmal etwas abenteuerlich, aber für die meisten nicht so zu großen Fahrzeuge machbar. Kurz vor der lettischen Grenze steuern wir noch einmal einen solchen Platz an. Da wir hier mitten in der Woche aufschlagen, gibt es nicht so viele Gäste und wir bekommen einen Premium-Platz mit Grillstelle direkt am Strandzugang. Der Strand ist leer und das Wasser herrlich warm.

Kurz hinter dem Grenzübergang stolpern wir über einen Alkohol Outlet. Eigentlich wollten wir unsere Lebensmittel auffüllen, aber davon gab es in diesem speziellen Geschäft nicht so viel.😉 Dafür aber alle möglichen alkoholischen Getränke zu wirklich guten Preisen. Das nutzen viele Finnen und Esten, die sonst viel höhere Preise gewohnt sind.

🤪

Im Gauja Nationalpark angekommen füllen wir erst einmal an einer von Einheimischen rege frequentierten Wasserquelle unseren Frischwassertank auf.

Eimer für Eimer …

Dann noch ein kurzer Besuch der Sarkanãs Felsen, einer der roten Sandstein Felswände des Urstromtals der Gauja.

2 Kilometer auf einer Schotterpiste weiter, teilweise streift unser Womo der ein oder andere Ast, erreichen wir einen traumhaften Wasserwander Rastplatz. Bis auf ein paar wenige Besucher am Abend bleiben wir ganz alleine. Stille.😀

Die Gauja

Am nächsten Morgen holen wir noch einmal Flip und Flop von Dach und paddeln 5 km stromaufwärts, was bei der geringen Fließgeschwindigkeit kein großes Problem ist, zum Adlerfelsen.

Eine kurze Rast und dann geht es wieder flussabwärts.

Ab dem Mittag treffen wir noch einige wenige andere Paddler und Floßfahrer, die die Landschaft auf dem gemächlich dahinfließenden Fluss mit uns genießen. Das ist Entschleunigung.

Zum späten Nachmittag schaffen wir noch einen kurzen Besuch der sehr sehenswerten kleinen Stadt Cêsis und ihrer mittelalterlichen Burg.

Schönen Plätzen und gepflegten Parkanlagen
Einer außen frisch restaurieren Kirche
und vielen teilweise restaurierten aber auch verfallenen alten Holzhäusern
und einem sensationellen Restaurang.

Für die Nacht suchen wir uns flussabwärts einen weiteren Wasserwanderer Platz. Tja, es ist Freitagabend und wir haben Pech, einige feierfreudige Letten haben sich hier niedergelassen und bis in die Morgenstunden mit lauter Musik und Gejohle Party gemacht. Da aber unsere Anfahrt Dank einiger Unstimmigkeiten im Navi schon sehr abenteuerlich durch den Wald führte und wir keinen Lust auf weiteres Stellplatzsuchen hatten, sind wir geblieben und haben die Nacht Dank Ohrstöpsel gut überstanden.

Von der Küste Estlands ins Hochmoor im Soomaa-Nationalpark

Das Wetter ist genau richtig für den Wechsel von der Küste ins Inland. Etwas regnerisch und ein wenig windig, so empfängt uns das Moor. Auf dem Parkplatz des Nationalpark-Infocenters können wir entspannt stehen und abends noch auf den Biberpfad gehen. Die Spuren der Biberfamilie sind deutlich sichtbar, noch sicht- und spürbarer sind allerdings die Bremsen und Mücken, die um uns herum schwirren.

Die Wege sind alle bestens mit Bretterstegen präpariert.
Hier haben die Biber ganze Arbeit geleistet.

Am nächsten Morgen fahren wir zum Wanderparkplatz des Ingatsumoorwanderpfads. Der Weg ist nicht sehr lang, aber sehr abwechslungsreich. Erst geht es durch den Wald, um dann ein paar Stufen ins Hochmoor aufzusteigen. Vom Aussichtsturm hat man einen schönen Blick über die große Hochmoor-Ebene. In zwei der Moorseen hat man sogar Badeleitern installiert. Ich konnte es mir nicht verkneifen dort ins Wasser zu steigen. Durch die dunkle Farbe ist das Wasser angenehm temperiert.

Während der sogenannten 5. Jahreszeit, die Zeit nach der Schneeschmelze, gibt es in den tiefer gelegenen Regionen regelmäßig geführte Kanutouren, eine echte Attraktion in Estland. Erwähnenswert sind noch zwei tierische Begegnungen, die eigentlich viel seltener sind als Elch und Co und zwar lief uns bei der Anfahrt zum Moor ein Goldschakal über den Weg und während unserer Hochmoor Wanderung ein Fischotter. Welch eine freudige Überraschung. Das tröstet ein wenig über die nicht gesehenen Ringelrobben und Elche hinweg.

Rummu quarry eine skurrile Badelandschaft

Auf dem Weg zur Westküste liegt ungefähr auf der Hälfte des Weges ein altes Kalkabbaugebiet. In Kombination mit einem Gefängnis war es bis 1970 eher ein Arbeitslager. Nach der Schließung des Gefängnisses wurde auch der Kalkabbau eingestellt. Viele Teile des Werkes wurden geflutet, so dass dadurch eine skurrile Kulisse entstanden ist. Ein Pächter wurde gefunden, der daraus eine Eventlocation mit Bade-, Paddel- und Tauchmöglichkeiten gemacht hat. Man kann auch noch auf den Resten der Kalkberge herum klettern, was aber nicht ganz ungefährlich ist.

Eine schmale Rinne zum Abstieg.
Die Ruinen sind Wassersprungtürme.

Nach diesem sehr lohenswerten Zwischenstopp fahren wir zu einem etwas größerem Strandparkplatz in der Nähe von Nõva. Hier sind wir nicht alleine, aber es ist Platz genug, so dass sich alles gut verläuft und keiner den anderen stört. Das Wasser in der Ostseebucht ist herrlich klar und gar nicht so kalt, so dass ich nach meiner morgendlichen Joggingrunde ein erfrischendes Bad nehmen konnte.

Standplatz mit direktem Meerzugang. 👍

Über den finnischen Meerbusen nach Tallinn

Jetzt heißt es Abschied nehmen von Finnland. Mit der Finlandia fahren wir innerhalb von 2 Stunden von Helsinki nach Tallinn. Düstere Wolken umhüllen Helsinki bei unserer Abfahrt.

Bei unserer Ankunft in Tallinn scheint dann wieder die Sonne.

Wir haben nicht viel Zeit verschwendet, um uns einen Platz außerhalb zu suchen. Kurz hinter dem Fährhafen ganz in der Nähe der Tallinner Altstadt gibt es neben der alten City Hall einen günstigen Parkplatz.

Sogar mit etwas grün drumherum.
Die alte Stadthalle jetzt eine Bauruine,
aber ideal als Aussichtspunkt.

Vom Hunger getrieben, gehen wir durch die schöne mittelalterliche Stadt. Wir kommen auch an der russischen Botschaft vorbei, an der es ein entsprechendes Statement zum Ukraine Krieg gibt. Immer unter der Aufsicht der estnischen „Politsei“.

Katharinengasse

Gegenüber der polnischen Botschaft kehren wir passend zum Thema in ein Restaurang ein, welches das passende Essen anbietet. Alles was auf der Karte steht, ist nach mittelalterlichen Rezepten zubereitet, selbst das Bier. Das Essen war sehr außergewöhnlich, aber sehr lecker, das Bier allerdings mit Honig oder Zimt eher gewöhnungsbedürftig.

Sogar die Verkleidung stimmt.

Nach einer ruhigen Nacht streifen wir noch einmal ohne einen knurrenden Magen durch die Stadt. Viele Schaufenster sind liebevoll dekoriert. Anschauen und fotografieren gratis. 😉

Alles aus Marzipan.
Riesenrad fahrende Kaffeetassen.
Gefilzte Figuren

Viele Kirchen und eine perfekt erhaltene Stadtmauer prägen das Stadtbild.

Teilweise begehbar.
Rechts die dicke Margarethe, der größte und wehrhafteste Turm.
Eine russisch orthodoxe Kirche.
Vom Domberg aus gesehen.
Der Rathausplatz

Nach drei Tagen Hauptstädte besichtigen, zieht es uns nun wieder in etwas weniger besiedelte Gebiete, dafür soll Estland ja bekannt sein.