Im Prokletje Nationalpark

Heute geht es weiter nach Montenegro. Tschüss Albanien, es war sehr schön. Bevor wir nach Montenegro einreisen konnten, ging es über eine alte Holzbrücke, die auch tatsächlich hielt. An der Grenze war nicht viel los und die Abfertigung ging Ruckzuck. Das erste Dorf in Montenegro hieß Citinje. Entlang der Moschee liefen merkwürdigerweise alle Menschen ganz gemütlich auf der Straße herum. Die Autofahrer waren geduldig und alles ging im Schritttempo voran. ( Einen Tag später sahen wir, dass die Straße in der Sommerzeit als Fußgängerzone ausgewiesen ist.) 
Der Eingang zum Nationalpark kostet eine kleine Gebühr, dafür durften wir auf der Alm Wiese in prächtiger Bergkulisse übernachten.

Es gab sogar ein kleines Restaurant, in dem wir Abends noch eine Kleinigkeit essen konnten. 

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Als die Tagesgäste abends abgefahren waren, hatten wir die Alm für uns, ok. die Kühe und der Alm Bauer waren noch da. 
Am nächsten Morgen ging es wieder hinunter nach Citinje, wo es allerdings erst einmal kein durchkommen gab, es wurde eine Hochzeit gefeiert und mitten auf der Straße wurde getanzt. 
Langsam wurden wir durch die Hochzeitsgesellschaft gelotst. Das war aber nicht die einzige Hochzeit, die es an dem Tag gab. Als wir aus dem Dorf herausfuhren, kam uns hupenderweise die nächste Hochzeitsgesellschaft entgegen. 

Ein Fährfahrt auf dem Komanstausee

Nun nehmen wir Abschied vom Valbonatal und werden mit der Fähre auf dem Komanstausee von Fierze nach Koman fahren.

Dazu müssen wir uns um ca. 6 Uhr auf den Weg machen um diese um 8 Uhr zu erreichen.

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Wir sind pünktlich auf die Fähre gekommem und bei bestem Wetter begann die Fährfahrt.

Mit der Fähre mitten durch die albanischen Alpen, allerdings hat man manchmal den Eindruck man fährt durch einen norwegischen Fjord. Nur die Temperaturen und die Aktivitäten an Deck unterscheiden sich erheblich davon. 

Nach dem der Käpten der Alpin die Musik etwas lauter drehte, konnten einige Passagiere der Fähre ihre Füße nicht mehr still halten. 

Die Stimmung stieg mit den Temperaturen.
In der Einsamkeit der Berge tauchen immer wieder Bauernhäuser auf, die lediglich über den Wasserweg eine Anbindung  haben. 
Die Fährfahrt war ein voller Genuss.  Nach ungefähr 2 Stunden erreichen wir den Fährhafen in Koman. An dem kleinen Anleger herrscht das pure Chaos.  Vor dem Anleger müssen erst einmal die kleinen Touristenboote Platz für die große Fähre machen.

Auf der Straße und an dem Anleger ein Wirrwarr von Fahrzeugen.
Wir sind froh, dass wir die Hinfahrt über den Landweg gemacht haben und nur die Rückfahrt mit der Fähre. In Fierze war die Lage deutlich übersichtlicher. Die Strecke bis zur SH 05 ist zwar nur ca. 20km lang, aber die Straße ist in einem sehr schlechtem Zustand, so dass wir nochmal richtig durchgeschüttelt wurden.
Wir nehmen die Route durch Shkodra und fahren dann Richtung Norden, bis kurz vor die Grenze Montenegro,  um dann wieder in die Berge Albaniens zu fahren.  

Der Weg ins Valbonatal

Der Weg führt erneut über zahlreiche Kurven und Berg- und Talfahrten. Vorbei an dem nicht mehr aufhörenden Fierze-Stausee. 

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Nach jeder Kurve genießen wir eine andere wunderschöne Aussicht. 

Das Ziel nach dieser Fahrt, wobei gefühlt kein Stück Straße länger als zehn Meter geradeaus ging, ist das Valbonatal, in den Alpen Nordalbaniens. 
Hier fanden wir einen Stellplatz neben der Valbona durch die wir zuvor fahren mussten. War aber nicht so schlimm, weil der Fluss in diesem Teil irgendwie nur unterirdisch fließt und wir somit eine zwar trockene aber auch sehr steinige Durchfahrt hatten. Ein kleines Stück weiter von unserem Stellplatz tritt das Wasser wieder hervor. Eiskalt (8 Grad) und klar, also sehr gut zum Kochen, Waschen und vor allen Dingen zum Duschen. 

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Am nächsten Tag, nach eine recht frischen Nacht auf ca 1000 Meter, unternahmen wir eine Bergtour mit ca. 600 Höhenmeter und insgesamt 6,5km Länge. Puh – das war schon anstrengend. Jetzt eine Dusche und ein kühles Getränk und wieder die Bergwelt vom Stuhl aus genießen. 

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Bis auf ein paar wenige Wanderer und einem Hirten mit seiner Ziegenherde, kam hier kein Mensch vorbei. 
Eine weitere Wanderung zur Quelle der Valbona führte erstmal 2km über das ausgetrocknete Flussbett, 

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wohlwissend, dass unter uns das Wasser fließen muss. In den Bergen liegt immer noch Schnee, trotz den heißen Temperaturen. Vereinzelte Hütten stehen am Wegesrand, wo die Einheimischen Kleinigkeiten zum Essen und Trinken und auch Übernachtungen anbieten. Es war heiß und wir fanden den Fluss dann endlich wieder wieder, hervorragend für eine Pause. 

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Interessant sind auch die Autos, die hier so fahren. Allradfahrzeuge wie unser Ranger, aber auch sehr viele Mercedes Transporter des Typs 207-410D, also das
Modell, welches ich ja 28 Jahre selber gefahren bin. Eigentlich keine Geländewagen, aber die Bodenfreiheit genügt, um über  die Piste zu rumpeln. Man muss sich nur trauen. 

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1001 Kurve in Albaniens Norden

Kurz nach dem Übernachtungsplatz am Stausee geht es wieder über die Grenze nach Albanien. 
Peshkopia heißt heute unser erstes Ziel. 

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 Hier visieren wir einen Campingplatz mitten in der Stadt an. Der Platz entpuppt sich als eine Oase der Ruhe inmitten von Obst- und Gemüsegärten. Eigentlich ist es ein großer Garten einer sehr netten Familie, die hier wirklich ein Idyll geschaffen hat.
Gegen ein wirklich kleines Entgeld, können wir duschen, unsere Toilette entleeren und wir bekommen eine warme Mahlzeit serviert. Alles aus eigenem Anbau und Bio. Sogar der Raki ist selbst gebrannt. 
Zudem nutzen wir die Nähe der Stadt, um ein paar Einkäufe zu machen. 

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Gut gestärkt geht es auf die kurven- und aussichtsreiche Straße Richtung Kukes. 

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Vorbei an dem höchsten Berg Albaniens dem Korab mit 2700 m, erreichen wir schließlich die S 05, die in ihren Kurven nicht weniger spektakulär daherkommt wie die vorherige. 

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Hier finden wir etwas abseits der Piste auf einem Wiesenhang einen Stellplatz für die Nacht mit grandioser Aussicht. 

Magischer Ohridsee

Heute verlassen wir für einen Tag Albanien, um den Ohridsee von der Nordmazedonischen Seite zu erkunden. Die Zoll Beamten an der Grenze haben Zeit, denn wir sind das einzige Auto am Übergang. Also flugs noch ein Blick ins WoMo geworfen und für gut befunden, dann durften wir einreisen. Der Weg zum Ohridsee führt über eine Passhöhe von ca. 1500 m Höhe mit tollen Ausblicken auf die beiden Seen (Prespa und Ohrid). Leider ist es heute ziemlich wolkig. Unten angekommen zahlen wir eine kleine Gebühr für den Nationalpark. 
Zunächst steuern wir das Kloster Naum ganz im Süden in der Nähe der albanischen Grenze an. Dies ist wirklich ein magischer Ort. Allerdings ist hier so einiges los. Anfangs geht es mit einigen Touribuden und einem sehr schönem aber auch gut besuchte Strand los. Wir nutzen direkt die Infrastruktur und nehmen am Ufer der Karstquellen des Sees ein Mittagessen ein.

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Dann besuchen wir das sehr alte Kloster, welches allerdings mittlerweile zu einem Hotel umgenutzt wurde. Die Kapelle kann man aber noch besichtigen. 

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Schließlich sind wir noch in den super klaren Ohridsee gesprungen. 
Weiter ging es immer am Seeufer Richtung Norden. Ein Pfahlbaumuseum vergleichbar mit dem am Bodensee liegt in der Nähe des Klosters. Ein kurzer Blick von oben hat uns aber gereicht. 

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Unser südlichster Punkt

Nach dem wir in Tirana dann doch nicht den richtigen Reifen bekommen haben, haben wir einen vergleichbaren aufziehen lassen und sind weiter Richtung Ohridsee weiter.
Unser Mittagsstopp inklusive Badepause haben wir kurz hinter Elbasan auf einem trockenem Flussbett des Shkumbin River gemacht. 

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Die Straße zwischen Tirana und dem Ohridsee ist in einem Topstand und wir kommen wider Erwarten heute noch zum südlichsten Punkt unserer Reise, dem Prespasee. 

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In weiter Ferne konnte ich ein paar Pelikane ausmachen und auch sonst gibt es hier sehr viele seltene und und nur hier lebende Fischarten wie z. B. die Ohridforelle, die aufgrund von Überfischung und anderen anthropogenen Einflüssen fast vom Aussterben bedroht ist. Deshalb werden wir sie auch nicht essen, wenn sie im Restaurant angeboten wird. Der Ohridsee ist neben dem Baikalsee in Russland und dem Tanganijkasee in Afrika der älteste Binnensee unseres Planeten. 

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Abenteuer Tirana

In Tirana wollen wir heute unseren Reservereifen tauschen. Das gestaltete sich als ein etwas kompliziertes Unterfangen. Unsere Reifen waren zunächst nicht zu bekommen, bis wir auf eine Gomesteri verwiesen wurden, die uns dann wirklich Hoffnung auf einen passenden Reifen machte.

Nach vielen Telefonaten von Mr Gomesteri teilte dieser uns mit, dass er uns am nächsten Morgen zwei nagelneue Reifen aufziehen könnte. Wir sind gespannt, ob das klappt. 
Wir fuhren danach erst einmal etwas aus Tirana raus, um einen der größten Bunker aus der Zeit von Enver Hoxha zu besichtigen. Der Bunkerkomplex ist wirklich unglaublich groß und wird gut präsentiert. Zu sehen sind unter anderem auch die Privat Räume von Hoxha  sowie verschiedene Kunstinastallationen. 
Für den Abend haben wir uns noch einmal ein Camp in der Nähe gesucht. Hier haben wir es richtig schön angetroffen.

Wir wurden erst einmal von den Besitzern über das Grundstück geführt und haben die ein oder andere Frucht dabei probieren können.

Für das Frühstück gab es sogar frisch gelegte Eier. 

Das Wohnmobil im Obstgarten

Der Morgen begann mit einem heftigem Gewitter. Zum Glück blieb der Fluss in seinem Bett und wir ebenso. Nach dem Frühstück ging es zu einem Hof, der biologischen Anbau betreibt und zudem ein Slowfood Restaurant mit hauseigenen Produkten betreibt. Eine private Führung durch den Betrieb der Käserei, Kelterei und Manufaktur für jegliche Verarbeitung der angebauten Früchte war wirklich spannend. Unser WoMo parkte währenddessen zwischen Brombeersträuchern und Zucchini Pflanzen. Eine Übernachtung und ein tolles Essen wäre auch möglich gewesen, aber es war noch früh und wir fuhren weiter Richtung Tirana. 
Auf dem Weg zu einem Canyon mussten wir kurz halten, da eine Schildkröte den Weg kreuzte. Der habe ich kurzerhand ein wenig auf die Sprünge geholfen. 

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Hier haben wir eine kurze Kaffeepause eingelegt. Wir hätten zwar gerne auch etwas außerhalb übernachtet, aber am Ende gab es einen Steinbruch und das versprach keinen ruhigen Morgen.

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Also sind wir weiter bis zu einem Camp Nähe bei Tirana gefahren, mit einem “kleinen” Pool.

Die Burg Rozafa bei Shkodra



Heute früh ging es um halb neun hoch zur Burgruine. Teils noch aus dem Mittelalter und teils aus der venezianischen Zeit stammende Elemente der Burg sind noch vorhanden. 
Aber eigentlich ging es uns um den tollen Ausblick auf die Stadt und die Berge.

Nach Norden sieht man das Zentrum von Shkodra mit dem  Fluss Buna, der aus dem Skutarisee kommend dann in die Adria  fließt 

Nach Süden hin schaut man auf die Flussinsel, umrahmt von Buna und Drin, auf der auch der Campingplatz Legjenda liegt.
 

So früh sind wir fast alleine hier. Sehr lustig war die Begegnung auf dem Weg zur Burg, als wir von einem Albaner gefragt wurden, wie man zur Burg kommt. Als Entschuldigung brachte er vor, dass er in Italien lebe und hier nur zu Besuch sei. So geht es vielen Albanern deren Familien nach der Diktatur das Land verlassen haben. So sahen wir an der Grenze ganz viele Autos mit Schweizer Nummernschildern.
Zurück auf dem Campingplatz, noch ein kurzer Sprung in den Pool, um dann Richtung Tirana aufzubrechen.
Es ist zwar nicht so weit, aber wir wollen natürlich noch ewas von der Umgebung kennen lernen, so dass wir letztlich noch einen Schlenker an einem der Stauseen vom Drin aufsuchen. Hier finden wir einen schönen wilden Stellplatz direkt an einem Zufluss des Drin.

Neben drei weiteren Campern, Kühen

und verwilderten Hausschweinen kamen immer mal wieder ein paar freundlich hupende Albaner vorbei gefahren. Wir hoffen auf eine ruhige Nacht. 

Entlang des faszinierenden Skutarisee nach Albanien

Eine weitere Panorama Tour führt uns entlang des Skutarisees.

Wieder eine spannende und herausfordende Straße mit fantastischen Ausblicken auf den Süßwassersee.

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Die Gewichtsbegrenzung von 5 Tonnen gibt es nicht ohne Grund. Mit unserem WoMo und Bernd als routinierten Fahrer war es für uns kein Problem.

Nicht jeder auswärtige Fahrer nahm das Rückwärtssetzen so gelassen.

Neben Autos waren auch Tiere unterwegs.

Auch hier ging es mit einer kurzen Wartezeit problemlos über die Grenze nach Albanien.

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Der Campingplatz in Shkodra wiedermal mit herrlich erfrischendem Pool und einem schönen schattigen Plätzchen.

Im Citycenter haben wir uns erst einmal mit einer Datenkarte für unser Handy und etwas Bargeld ausgestattet.

Morgen werden wir die geschichtsträchtige erhabenene Burg Rozafa besichtigen.