Von Tarifa dem Mekka der Surfer und die Almadraba in Barbate bis nach Portugal

In Tarifa kommen wir recht spät, aber noch kurz vor dem Dunkelwerden auf dem zentrumsnahen WoMo-Stellplatz an. Leider macht uns unser Ford Ranger auf der kurzen Strecke von der Fähre bis Tarifa ein paar Sorgen. Die Anzeige im Display sagt uns, dass wir nur noch wenig Bremsflüssigkeit haben. Wir sind natürlich sehr beunruhigt und müssen morgen früh dem ganzen auf den Grund gehen.

Der WoMo-Platz ist gut gelegen und es ist noch ausreichend Platz. Auf den Parkplätzen drumherum, haben sich auch noch viele Camper eingerichtet. Viele von denen gehören zu den Surfern und versuchen natürlich jeden Euro zu sparen, denn der offizielle Platz kostet incl. Serviceleistungen wie V/E und Wasser 15,-€. So lange es die Polizei bzw. Gemeinde duldet, wird es auch so bleiben. Uns stört es nicht.

Am nächsten morgen sieht Bernd die Bescherung. Aus einer der hinteren Bremsanlagen tritt die Bremsflüssigkeit aus. So können wir natürlich nicht weiter fahren. Der Ford muss in die Werkstatt. Also telefonieren wir mit unserem Automobilclub und mit Ford, so dass alles für die möglichst zügige Reparatur in die Wege geleitet werden kann. Wir entscheiden uns gegen ein Hotel und trennen lieber das Auto von der Kabine.

Kabine da, Auto weg.

Gegen Nachmittag kommt der Abschleppdienst und nimmt den Ford schon einmal mit nach Algeciras, denn dort gibt es eine entsprechende Fordwerkstatt.

Sonntagsausflug nach Algeciras in die Werkstatt.

Wir verweilen lieber in Tarifa, denn hier ist es herrlich entspannt und wir können alles vor Ort zu Fuß erreichen. Algeciras ist keine Stadt, in der wir hätten länger verweilen wollen.

Tarifa hat wirklich viele nette kleine Lokale und Strandbars in denen wir unsere Zeit wohl herum bekommen Am Strand schauen wir begeistert den tollkühnen Kitesurfern zu, wie sie meterhohe Sprünge machen und irgendwie wieder mehr oder weniger sicher auf ihrem Board landen.

Am nächsten Tag fahren wir erst mit dem Taxi nach Algeciras, um alles mit der Werkstatt zu klären, um anschließend mit dem Bus wieder zurück nach Tarifa zu fahren. Der Ford trifft nur wenig später mit dem Abschleppwagen in der Werkstatt ein. Ein kurzer Moment Unsicherheit, ob wir irgendetwas falsch verstanden haben. Aber dann wird alles gut. Wir hoffen, dass das Ersatzteil in Valencia vorrätig ist und nicht erst aus Deutschland hergeschafft werden muss. Das würde mindestens 7 Tage dauern. Wir hoffen das Beste und glauben fest daran, dass wir morgen unser Auto wieder abholen können. Dann kommt doch alles anders. Nur kurz einen Kaffee in der Bar am Busbahnhof und kurz darauf fällt in ganz Spanien der Strom aus und zwar für den restlichen Tag. Wie gut, dass wir in unserem WoMo autark sind. Vorräte sind auch noch da, denn einkaufen geht nämlich auch nicht mehr. Alles schließt und es kehrt gespenstische Ruhe ein. Die Nacht ist dunkel und still. Ab und zu fährt die Polizei mit Blaulicht am Platz vorbei, ansonsten rührt sich nichts mehr. Erst am nächsten Morgen ist alles wieder da. Welch ein Glück, allerdings verzögert sich damit auch die Ersatzteilverschickung. Der nette Werkstattmitarbeiter hält uns immer auf dem Laufendem. Die Ersatzteile konnten in Valencia geordert werden und sind dann am Mittwoch da, so dass wir unseren Ford nachmittags wieder mitnehmen können. Wir satteln die Kabine wieder auf und weiter geht es bis Barbate.

Dort gibt es an diesem Wochenende eine Veranstaltung zur Almadraba dem traditionellen Thunfischfang, den es nur noch in vier Orten gibt, unter anderem auch in Tarifa. Wir fahren in den Hafen auf den WoMo-Stellplatz und laufen Richtung Dorf. Am Hafen ist die Festmeile mit Kirmes und verschiedenen Veranstaltungszelten. Hier wird es Zeit für uns. Erst einmal etwas essen. Hier gibt es alle möglichen Köstlichkeiten rund um den frisch gefangenen roten Thunfisch. Wir probieren uns durch die verschiedenen Thunfischtapas. Thunfisch al la Plancha also einfach nur gegrillt schmeckt uns von allem am Besten.

Atuna al la Plancha

Nach Sonnenuntergang gibt es noch eine Flamencodarbietung auf einer der Bühnen. Wie schnell so ein Abend rum ist. Die Spanier feiern noch bis mindestens 2 Uhr nachts mit lauter Musik, man hört es deutlich.

Flamencodarbietung in Barbate

Am nächsten Morgen schnell noch die Dusche im Hafen ausgenutzt und weiter geht es Richtung Portugal unserem eigentlichen weiteren Hauptreiseziel neben Marokko. Kurz vor Sevilla übernachten wir noch auf einem kleinen Parkplatz bis wir dann von Regenschauern begleitet in Portugal ankommen. Unser zweites Traumreiseziel ist erreicht. Nun sind wir schon 9 Wochen unterwegs und haben noch 4 ganze Wochen vor uns. Wir sind sehr gespannt auf das Land und die Leute.

Von Valencia entlang der Ostküste Spaniens nach Algeciras

Die Entscheidung an der Ostküste nach Algeciras zu fahren, hat uns einfach das Wetter abgenommen. Durch das Landesinnere über die Hochebenen bei unter 10°C und Regen tagsüber zu fahren und nachts ohne Heizung auszukommen, war uns dann doch zu ungemütlich. An der Küste sind es immerhin bis zu 17°C und ab und zu nur ein paar Schauer, so sagt das Wetterorakel. Über die Hochebene nach Valencia zu fahren, war sogar ein Genuss. Wenig andere Verkehrsteilnehmer und immer wieder schöne Gebirgszüge und Felsformationen in unterschiedlichsten Farben. Ab Valencia waren wir nicht mehr alleine unterwegs. Nach vielem hin und her Recherchieren haben wir uns für den kleinen Ort Dénia entschieden, der südlich von Valencia liegt. Die Wetterprognosen für den Abend haben zumindest trockenes Wetter prophezeit. Als Erstes haben wir uns einen Parkplatz in der Stadt gesucht, um ein paar Einkäufe für das Abendessen zu machen. Dénia ist eine mittelgroße Stadt, die noch sehr authentisch wirkt. Das zeigte sich auch an dem in Kürze stattfindenden Fallas-Festival. Die Figuren konnte man schon sehen und einige Straßen waren deshalb schon gesperrt. Nach Recherchen habe ich herausgefunden, dass dies ähnlich wie beim Karneval, den Abschied vom Winter darstellt. Nur stehen hier die Schreiner bzw. Zimmerleute im Vordergrund, die diese aufwendigen Holzfiguren schnitzen. Auf jeden Fall scheinen sich die Einwohner wie Bolle darauf zu freuen. Als Karnevalsjeck kann man das wirklich nachvollziehen.

Im Hafen haben wir ganz frischen Tintenfisch und vier Gambas Roja vom Feinsten erstanden. Die Gambas Roja sind, wie der Name schon sagt, von Natur aus rot und werden es nicht erst bei der Zubereitung. Sie werden ausschließlich um diese Jahreszeit in dem Gebiet zwischen dem Festland und Ibizza gefangen. Das Ganze ist sehr aufwendig und zeitintensiv, somit ist der recht hohe Preis durchaus gerechtfertigt und somit haben wir uns auch nur 4 gegönnt.

Übernachtet haben wir auf einem kleinen Parkplatz etwas außerhalb vom Ort in einem Gebiet mit vielen kleinen Ferienwohnungen, die anscheinend zur Zeit noch nicht bewohnt sind.

Abendstimmung in der Bucht von Dénia
Meeresfrüchte an Salat – selfmade

Am nächsten Morgen hatte uns der Regen wieder eingeholt. Na ja, wir hatten eh for etwas Strecke zu machen, denn unser Ziel ist schließlich Marokko. Landschaftlich hatte dieser Teil unserer Fahrt leider nur touristische und landwirtschaftliche Highlights zu bieten. Bettenburgen und Plastikplanen unter denen die Obst- und Gemüseplantagen verschwinden. Ein Graus. Aber dazwischen gibt es Gott sei Dank immer wieder ein paar Fleckchen, die unter Naturschutz stehen und daher eher extensiv bewirtschaftet werden. Unser Navi hat uns, auf dem Weg zu unserem Zwischenziel bis Algeciras durch eine irre Berglandschaft geführt. Die Ausläufer davon haben wir später dann noch erwandert.

Nach zwei Tagen nur Autofahren wird es mal wieder Zeit für einen längeren Aufenthalt vor Ort. Der sollte gut gewählt sein, was in dieser Gegend, die von Wohnmobilisten, so wie wir sie natürlich auch sind, in den Wintermonaten regelrecht überschwemmt wird. Viele Rentner verbringen mit ihren riesigen Wohnmobilen die kalte Jahreszeit hier. Was an manchen Orten wirklich zu Auswüchsen führt. Dazu möchten wir uns irgendwie nicht zählen. Wild stehen, so wie wir es lieben, fühlt sich hier irgendwie falsch an. Also entscheiden wir uns für einen WoMo-Stellplatz, direkt an der Küste im Parque Natural del Cabo de Gata-Nijar, etwas nördlich von Almeria. Wir haben Glück und erwischen noch einen Platz, den wir für zwei Nächte buchen.

Der nächste Tag beginnt mit schönsten Sonnenschein. Der Wind hat auch nachgelassen, so dass wir diesmal sogar nur in kurzer Hose und T-Shirt eine stramme Wanderung über die Hügel entlang der Küste bis zum Playa de los Muertos unternehmen. Endlich so etwas wie Sommerfeeling. Es geht an mehreren interessanten Sehenswürdigkeiten entlang.

Hier endete früher eine Eisenbahnlinie, auf der Erz bzw. Mineralien aus dem Inland herbei geschafft und dann in Agua Amarga auf Schiffe verladen wurden.
Faro de Mesa Roldán

Von hier oben hat man einen tollen Rundblick auf den Naturpark und das Meer. Man kann sogar im Süden bis zur schneebedeckten Sierra Nevada blicken.

Interessante Ein- und Ausblicke
Costa Blanca in 🤩
Leuchtturm auf dem Faro de Mesa Roldán

Unser Ziel der Wanderung ist der Strand der Toten, der Playa de los Muertos. Ein wunderschöner Strandabschnitt, der zu Fuß nur mit einigen Mühen erreicht werden kann. Entsprechend leer ist er auch. Man sagt, dass der Name von der Häufigkeit, der durch die Meeresströmung verursachte Anschwemmung von Leichen der Schiffbrüchigen herrührt. Wir haben keine Leichen gesehen, höchstens SonnenanbeterInnen und davon nur sehr wenige.

Playa de los Muertos

Auf dem Rückweg laufen wir etwas abseits der Straße durch die Macchia.

Wandern durch den Naturpark Cabo de Gata

Fast zurück noch einen schönen Blick auf Agua Amarga. Schön wars.

Morgen gehts weiter Richtung Algeciras. Mal sehen wie weit wir kommen.

Heute sind wir im Flow und unser Ford fährt uns bis nach Marbella. Entlang der endlosen mit Plastik überspannten Gemüsefelderwüste rund um Almeria, fahren wir bis Andalusien.

Die Gewächshäuser sind teilweise bis in die Berge hineingebaut.

Kurz hinter Málaga machen wir unser Kaffeepäuschen auf einem Parkplatz direkt am der Strandpromenade. Hier können wir auch noch ein paar Besorgungen machen und für einen kleinen Strandspaziergang ist auch noch Zeit bis es weiter bis nach Marbella geht.

Kiesstrand hinter Málaga

In Marbella ist die Porsche- und Ferraridichte deutlich erhöht. Die Schnellstraße reicht teilweise bis unten an die Küste und oben zwischen den Hügeln luken immer wieder prachtvolle Villen aber auch viele Appartmentanlagen hervor. Wir fahren entlang eines Gebirgsflusses etwas in die Berge hinein, wo wir auf dem Wege zu einer nicht mehr bewohnten Ferienanlage einen hervorragenden Übernachtungsplatz finden. Von hier aus haben wir am Abend noch gute Sicht bis auf das Meer.

Am nächsten Morgen sehen wir nur noch Wolken. Das soll sich auch den ganzen Tag nicht mehr ändern. Bis Algeciras ist es nur noch eine Stunde Fahrt. In Palmones kurz vor Algeciras parken wir auf einem Parkplatz, der anscheinend speziell für wartende Wohnmobilisten auf die Überfahrt nach Marokko gedacht ist. Hier sehen wir auch schon die ersten größeren 4×4 Fahrzeuge. Der Standort ist superpraktisch, da man von hier aus alles erledigen kann. Tanken, einkaufen im Supermarkt und Baumarkt, was uns um einen neuen Campingaskocher und die passenden Kartuschen beschert. Sicher ist sicher, damit wir auch bis zum Schluss mit unserem Gas auskommen. Ich bin mir sicher, das werden wir, schließlich benötigen wir das Gas nur zum Kochen. Hier erstehen wir auch unsere Fährtickets bei der von Wohnmobilisten gerne genutzten Agentur Carlos.

Hier spricht man alle möglichen Sprachen und man bekommt den rund um Service plus einer Flasche Wein und Kekse, um sich die Wartezeit bis zur Abfahrt zu versüßen, oder so ähnlich. Wir haben die Wahl noch am Abend die Fähre zu nehmen oder erst am nächsten Morgen. Wir entscheiden uns für den nächsten Morgen, in der Hoffnung, dass der Sturm nicht zu stark ist, der für die Nacht angesagt ist. Wir wären hier auch noch gerne bis zum Strand spaziert, um einen Blick auf Gibraltar zu erhaschen, aber es schüttet leider permanent wie aus Eimern. Also vergnügen wir uns mit einer zweiten Runde einkaufen. Wir sind total gespannt, was uns morgen alles erwartet.

Spaniens nördlichste Wüste – de Bardenas Reales

Die Befürchtung bei der Überquerung der Pyrenäen im Schnee stecken zu bleiben, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Bei bestem Wetter sind wir entlang der Route des Jakobsweges gefahren. Hier mussten wir maximal 1000 Höhenmeter bewältigen, das reichte nicht für Schnee. Bernd lenkte unser WoMo elegant über die kurvige Strecke. Unser Navi führte uns über Straßen, die anscheinend kaum jemand fährt. Da kann man auch mal etwas langsamer fahren und ein bisschen Sightseeing machen. Auffällig war, dass es immer mal wieder an verschiedenen Stellen brannte. Die Feuerwehr und die Waldarbeiter verhindern durch das kontrollierte Abbrennen größere Feuersbrünste im Hochsommer, wenn alles trocken ist. So verhindern sie, dass der Unterwuchs nicht hoch bis in die Baumkronen reicht. Aha, wieder etwas dazugelernt.

Kontrollierte Brandrodung zum Schutz vor Waldbränden im Sommer

Nach dem wir an dem Pilgerort St.-Pied-de-Port vorbei waren, haben wir die ersten legendären Jakobspilgerer auf ihrer Wanderung gesehen.

Da sind’s se!

Wir sind natürlich vorsichtig und in einem großem Abstand an ihnen vorbei gefahren, um sie nicht zu stören. Es gibt immer wieder Kreuzungen mit dem eigentlichen Jakobsweg. Anscheinend verläuft auch ein kleiner Teil entlang der wenig frequentierten Straße.

Ohne, dass wir es groß bemerken, sind wir in Spanien. Keine Grenzposten oder Grenzstationen, wir bemerken es lediglich daran, dass die Schilder auf einmal anders aussehen. Jetzt geht es noch ein wenig kurvig weiter bis wir dann auf eine noch kleinere Straße abbiegen, die uns recht geradeaus auf die Hochebene der Navarra führt. Wir sehen weite Landschaften, einige verlassene Industrieanlagen und wundern uns über die gähnende Leere auf den Straßen. Vor dem Sonnenuntergang erreichen wir endlich unser gesetztes Ziel, Valtierra bzw. Arguedas. Zwei Orte, die in der Nähe des Eingangs zum Parque Natural de las Bardenas Reales liegen. Hier gibt es auch zwei kostenlose Wohnmobilstellplätze. In Valtierra finden wir abends noch ganz bequem einen Platz. Hier gibt es sogar Duschen, wo tagsüber mithilfe von Solarenergie das Duschwasser aufgeheizt wird. Grandios.🤗

Ausblick vom WoMo-Stellplatz auf Valtierra

Nach einer ruhigen Nacht sind wir ausgeruht genug, um eine kleine Wanderung über die kleinen Hügel und Abbruchkanten am Rande des Ebrotals zu unternehmen. Wir wählen einen Weg, der uns entlang alter Salzminen führt. Es sind lediglich zwei Höhleneingänge zu sehen.

Wir laufen durch einen offensichtlich in den letzten Jahren niedergebrannten Kiefernwald. Es muss aber schon etwas her sein, denn es gibt schon wieder viel Grün, was wieder nachwächst. Oben kreisen mittlerweile einige Geier, die es vielleicht auf den Mountainbikefahrer abgesehen haben, der durch die Hügel fährt? 🤔 Nach drei Kilometern durch die Hügel kommen wir wieder zurück zum Dorf Valtierra. Das Besondere sind hier die Wohnhöhlen, die in die Steilwände gegraben wurden. Einige dienen heute noch als Behausung. In einigen gibt es sogar ein Hostel, in dem man sich in der Saison ein Zimmer mieten kann. Das Klima soll im Sommer wie im Winter in den Höhlen immer zwischen 18 und 21 Grad betragen. Das nenne ich mal ökologisch und zugleich nachhaltig. So bleibt auch die Geschichte und die Tradition in Erinnerung.

In Valtierra versorgen wir uns auf dem Markt mit frischen Lebensmitteln der Region und kehren zufrieden zu unserem Womo zurück. Die Dusche haben wir dann auch noch getestet. Das bisschen Sonne hat das Duschwasser zumindest ein wenig aufgewärmt.

Um noch etwas von den Cuevas del Arguedas zu sehen, fahren wir auf den 4 km entfernten anderen Stellplatz, der ist zwar nicht so luxuriös mit Dusche und Toilette, dafür ist die Aussicht eine Besondere. Hier steht man direkt unter einer Wand mit vielen kleinen alten nicht mehr bewohnten Höhlenwohnungen. Am frühen Nachmittag finden wir hier auch noch einen Platz mit Blick auf die Wand, die am Abend sogar beleuchtet sein soll.

Leider haben wir es morgens nicht ganz so früh geschafft, aus den Federn zu kommen. Als die ersten Sonnenstrahlen unser Auto schön aufgeheizt hatten, war das Aufstehen dann aber um so angenehmer. Heute haben wir eine außergewöhnliche Rundfahrt durch die Bardenas Reales geplant. Das Wetter ist perfekt. Die Sonne mit ein paar Wolken macht sich auf Fotos immer ganz gut. Da es die Tage vorher immer ein wenig geregnet hat, ist die Schotterpiste auch nicht so staubig. Nach nur wenigen Kilometern treffen wir auch schon auf das Infocenter. Hier gibt es noch eine kurze Einweisung und eine Parpierkarte, welche Wege man benutzen darf und wo man auf gar keinen Fall reindarf. Zum Einen umrundet man ein Miltärgebiet, was schon nicht betreten werden darf und dann kommt noch ein Gebiet dazu, in dem gerade Vögel brüten, unter anderem auch ein paar Gänsegeier. Ansonsten sind viele Bereiche total sumpfig, so dass einem eh nicht anderes übrig bleibt als auf der Straße zu bleiben. 
Zu Beginn ist es noch etwas grün und es blüht wunderschön.

Es gibt immer wieder Plätze, an denen man anhalten kann, ansonsten geht das auch mitten auf der Straße, um die atemberaubende Landschaft zu bestaunen und zu fotografieren.

Durch unterschiedlich feste Erdschichten und Steine ergibt sich diese interessante Form. Alles Weiche wird abgetragen und die Steine liegen wie Deckel darauf, so dass nur nach und nach der Hügel abgetragen wird. Am Ende der Tour konnten wir noch ein besonderes Exemplar bewundern und auf einen der „Tafelberge“ konnten wir sogar über eine Treppe hochsteigen.

Bis auf eine kleine Staubschicht ist unser Bimobil ziemlich sauber geblieben. Den Rest wird der angekündigte Regen runter waschen. 

Die Tour durch die Bardenas Reales war ein lohnenswertes Erlebnis. Jetzt wollen wir noch einige Baumärkte aufsuchen, um nach einem Adapter für unseren Grill zu schauen. Nach dem wir in vier verschiedenen Märkten waren, in denen uns die VerkäuferInnen immer wieder unterstützt haben, das Teil zu finden, mussten wir schließlich einsehen, dass die deutschen Standards nicht kompatibel mit den Spanischen sind. Na ja, so haben wir zumindest schon einmal ein paar Baumärkte von innen gesehen und Kontakt mit Einheimischen aufgenommen. 

Wie schon angemerkt, soll hier das Wetter in den nächsten Tagen deutlich schlechter und kälter werden. Das treibt uns dann doch weiter Richtung Süden und Küste, da dort wenigstens die Temperaturen höher sind. 

Wir wählen unseren Übernachtungsplatz 50 km südlich von Saragossa in Belchite einem Ort in dem in den 1930er Jahren in einem Bürgerkrieg das gesamte Dorf zerstört und die Bevölkerung getötet wurde, Dieses Dorf ist noch genauso zerstört erhalten geblieben und dient als Mahnmal. Man kann das Dorf nur mit einer geführten Tour besichtigen. Wir finden es immer wieder interessant, was man so auf dem Wege noch für spannende aber in diesem Fall auch traurige Geschichten erfährt.