In Tarifa kommen wir recht spät, aber noch kurz vor dem Dunkelwerden auf dem zentrumsnahen WoMo-Stellplatz an. Leider macht uns unser Ford Ranger auf der kurzen Strecke von der Fähre bis Tarifa ein paar Sorgen. Die Anzeige im Display sagt uns, dass wir nur noch wenig Bremsflüssigkeit haben. Wir sind natürlich sehr beunruhigt und müssen morgen früh dem ganzen auf den Grund gehen.
Der WoMo-Platz ist gut gelegen und es ist noch ausreichend Platz. Auf den Parkplätzen drumherum, haben sich auch noch viele Camper eingerichtet. Viele von denen gehören zu den Surfern und versuchen natürlich jeden Euro zu sparen, denn der offizielle Platz kostet incl. Serviceleistungen wie V/E und Wasser 15,-€. So lange es die Polizei bzw. Gemeinde duldet, wird es auch so bleiben. Uns stört es nicht.
Am nächsten morgen sieht Bernd die Bescherung. Aus einer der hinteren Bremsanlagen tritt die Bremsflüssigkeit aus. So können wir natürlich nicht weiter fahren. Der Ford muss in die Werkstatt. Also telefonieren wir mit unserem Automobilclub und mit Ford, so dass alles für die möglichst zügige Reparatur in die Wege geleitet werden kann. Wir entscheiden uns gegen ein Hotel und trennen lieber das Auto von der Kabine.

Gegen Nachmittag kommt der Abschleppdienst und nimmt den Ford schon einmal mit nach Algeciras, denn dort gibt es eine entsprechende Fordwerkstatt.

Wir verweilen lieber in Tarifa, denn hier ist es herrlich entspannt und wir können alles vor Ort zu Fuß erreichen. Algeciras ist keine Stadt, in der wir hätten länger verweilen wollen.





Tarifa hat wirklich viele nette kleine Lokale und Strandbars in denen wir unsere Zeit wohl herum bekommen Am Strand schauen wir begeistert den tollkühnen Kitesurfern zu, wie sie meterhohe Sprünge machen und irgendwie wieder mehr oder weniger sicher auf ihrem Board landen.



Am nächsten Tag fahren wir erst mit dem Taxi nach Algeciras, um alles mit der Werkstatt zu klären, um anschließend mit dem Bus wieder zurück nach Tarifa zu fahren. Der Ford trifft nur wenig später mit dem Abschleppwagen in der Werkstatt ein. Ein kurzer Moment Unsicherheit, ob wir irgendetwas falsch verstanden haben. Aber dann wird alles gut. Wir hoffen, dass das Ersatzteil in Valencia vorrätig ist und nicht erst aus Deutschland hergeschafft werden muss. Das würde mindestens 7 Tage dauern. Wir hoffen das Beste und glauben fest daran, dass wir morgen unser Auto wieder abholen können. Dann kommt doch alles anders. Nur kurz einen Kaffee in der Bar am Busbahnhof und kurz darauf fällt in ganz Spanien der Strom aus und zwar für den restlichen Tag. Wie gut, dass wir in unserem WoMo autark sind. Vorräte sind auch noch da, denn einkaufen geht nämlich auch nicht mehr. Alles schließt und es kehrt gespenstische Ruhe ein. Die Nacht ist dunkel und still. Ab und zu fährt die Polizei mit Blaulicht am Platz vorbei, ansonsten rührt sich nichts mehr. Erst am nächsten Morgen ist alles wieder da. Welch ein Glück, allerdings verzögert sich damit auch die Ersatzteilverschickung. Der nette Werkstattmitarbeiter hält uns immer auf dem Laufendem. Die Ersatzteile konnten in Valencia geordert werden und sind dann am Mittwoch da, so dass wir unseren Ford nachmittags wieder mitnehmen können. Wir satteln die Kabine wieder auf und weiter geht es bis Barbate.
Dort gibt es an diesem Wochenende eine Veranstaltung zur Almadraba dem traditionellen Thunfischfang, den es nur noch in vier Orten gibt, unter anderem auch in Tarifa. Wir fahren in den Hafen auf den WoMo-Stellplatz und laufen Richtung Dorf. Am Hafen ist die Festmeile mit Kirmes und verschiedenen Veranstaltungszelten. Hier wird es Zeit für uns. Erst einmal etwas essen. Hier gibt es alle möglichen Köstlichkeiten rund um den frisch gefangenen roten Thunfisch. Wir probieren uns durch die verschiedenen Thunfischtapas. Thunfisch al la Plancha also einfach nur gegrillt schmeckt uns von allem am Besten.

Nach Sonnenuntergang gibt es noch eine Flamencodarbietung auf einer der Bühnen. Wie schnell so ein Abend rum ist. Die Spanier feiern noch bis mindestens 2 Uhr nachts mit lauter Musik, man hört es deutlich.

Am nächsten Morgen schnell noch die Dusche im Hafen ausgenutzt und weiter geht es Richtung Portugal unserem eigentlichen weiteren Hauptreiseziel neben Marokko. Kurz vor Sevilla übernachten wir noch auf einem kleinen Parkplatz bis wir dann von Regenschauern begleitet in Portugal ankommen. Unser zweites Traumreiseziel ist erreicht. Nun sind wir schon 9 Wochen unterwegs und haben noch 4 ganze Wochen vor uns. Wir sind sehr gespannt auf das Land und die Leute.